Jonathan Rea hat in Magny-Cours gezeigt, wie man einen WM-Titel feiert: Mit noch einem Sieg. Der Nordire holte am Sonntag in Frankreich den zweiten Triumph des Wochenendes. Dabei ließ er Ducati-Pilot Chaz Davies und Yamaha-Fahrer Michael van der Mark hinter sich.

Die Schlüsselszene

In der zwölften Rennrunde gelingt es Rea nach einigen unerfolgreichen Manövern, endlich an dem Führenden Davies vorbeizugehen. Der schlägt zurück, macht aber ein paar Kurven später einen kleinen Fehler. Rea nutzt ihn sofort, geht in Führung und gibt sie nicht mehr ab.

Der Rennfilm

Start: Lorenzo Savadori startet von der Pole sehr gut, aber es ist Davies, der sich den Holeshot holt.

1. Runde: Rea schafft es in der Startphase schon in die Top-4, nachdem er von Rang neun gestartet war. Vor ihm liegen Davies, van der Mark und Melandri.

2. Runde: Rea schnappt sich Melandri und legt sich als Nächstes van der Mark zurecht. Davies kann an der Spitze eine kleine Lücke auffahren.

3. Runde: Rea geht mit demselben Manöver, mit dem er eine Runde vorher Melandri überholt hat, an van der Mark vorbei. Der lässt sich das aber nicht gefallen und schlägt zurück. Auch Melandri mischt sich kurz ein, gegen Ende der Runde bleibt der Kampf aber zwischen dem Niederländer und Rea.

4. Runde: Rea kann sich gegen van der Mark durchsetzen, holt sich Rang zwei zurück und versucht sich von van der Mark freizufahren. Davies an der Spitze führt jetzt mit über einer Sekunde.

5. Runde: Van der Mark versucht an Rea dran zu bleiben, aber der Weltmeister verschwindet immer weiter und macht Boden auf Davies gut. Er hat die Lücke in dieser Runde auf 0.5 Sekunden zugefahren.

7. Runde: Rea fährt die Lücke auf Davies weiter zu, hinter ihm haben van der Mark und Melandri weiter abreißen lassen müssen. Die beiden haben dafür einen komfortablen Vorsprung auf die zweite Verfolgergruppe, die von Tom Sykes angeführt wird. Polesitter Savadori ist nur noch Sechster.

8. Runde: Der Weltmeister klebt Davies jetzt am Hinterrad. Er erhöht den Druck auf den Ducati-Piloten, startet aber noch kein Manöver.

9. Runde: In Kurve fünf zieht Rea an Davies vorbei, geht aber weit und die Ducati schnappt sich die Führung zurück.

10. Runde: Rea macht nach seinem Ausritt wieder Zeit auf Davies gut, in Schlagdistanz für einen erneuten Angriff ist er aber noch nicht.

11. Runde: In derselben Kurve wie vorher versucht es Rea erneut, muss aber wieder zurückstecken. Van der Mark hat sich ein Stück von Melandri auf Rang vier freigefahren.

12. Runde: Dieselbe Stelle, dasselbe Manöver und dasselbe Ergebnis: Rea greift an, kann seine Führung nicht halten und muss Davies wieder vorbeilassen. Dann reicht es ihm aber. Davies macht ein paar Augenblicke später einen minimalen Fehler. Rea nutzt seine Chance und drängt sich in Führung.

13. Runde: Reas Führung liegt nach einer Runde bei fast 0.6 Sekunden.

16. Runde: Mit freier Strecke vor ihm ist Champ Rea kaum noch einzuholen. Mit sechs Runden auf der Uhr baut er seine Führung auf fast eine Sekunde aus.

18. Runde: Eugene Laverty und Loris Baz liefern sich einen spannenden Kampf um den zehnten Platz. Jakub Smrz stürzt in Kurve drei. Er ist schnell wieder auf den Beinen.

19. Runde: Sykes auf Rang fünf hat die Lücke auf Melandri vor ihm zugefahren. In den letzten zwei Runden kann er noch einen Angriff wagen.

20. Runde: Eine Runde später macht Sykes ernst, er drängt sich an Melandri vorbei und ist neuer Vierter. Rea an der Spitze vergrößert seinen Vorsprung immer weiter.

21. und letzte Runde: Rea fährt ohne jeden Druck den zweiten Sieg des Wochenendes nach Hause. Davies muss sich mit Rang zwei zufriedengeben, während van der Mark das Podium komplettiert. Sykes kann den vierten Platz vor Melandri halten. Sechster wird Savadori vor Alex Lowes, Xavi Fores und Leon Camier. Baz kann sich im Fight gegen Laverty um Platz zehn durchsetzen, der Ire wird Elfter.

Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Erster, Kawasaki): "Es ist einfach unglaublich. Ich möchte meinem ganzen Team danken, ich hatte ein tolles Bike. Ich habe am Anfang ein paar Fights mit van der Mark gehabt. Das hat Chaz an der Spitze erlaubt, ein bisschen vorwegzufahren. Dann habe ich ihn aber eingeholt. Es war sehr schwer, an ihm vorbeizukommen. Er ist ein perfektes Rennen gefahren und hat nichts falsch gemacht, aber ich habe mein Überholmanöver perfekt geplant."

Chaz Davies (Zweiter, Ducati): "Es war sehr hart. Ich bin unglaublich froh. Ich wusste, dass ich gut starten könnte. Ich bin einen guten Rhythmus gefahren und bin zu Beginn einfach nur mein Rennen gefahren. Ich wusste nicht, wie ich mich später im Rennen fühlen würde. Als Jonathan mit mir auf einer Höhe war, war es nur noch eine Frage, wie viel Zeit ich ihn kosten kann. Als er erstmal an mir vorbei war, hatte ich keine Antworten mehr."

Michael van der Mark (Dritter, Yamaha): "Ich bin mit dem heutigen Ergebnis sehr zufrieden. Im letzten Jahr war ich sehr enttäuscht. Wir haben heute Morgen viel am Bike verändert. Damit sind wir ein kleines Risiko eingegangen. Ich habe wirklich alles gegeben, aber Johnny und Chaz hatten ein bisschen mehr drauf als wir. Ich freue mich trotzdem, auf dem Podium zu stehen."

Die Lehren aus dem Rennen

  • Jonathan Rea ist nicht ohne Grund Weltmeister
  • Chaz Davies ist auf der Bremse kaum zu schlagen