Eugene Laverty hadert mit sich selbst. Nicht nur sein Sturz in Moskau, sondern der generelle Saisonverlauf machen dem Aprilia-Werksfahrer zu schaffen. Schließlich hatte sich der Nordire an der Seite von Max Biaggi vor der Saison hohe Ziele gesetzt und wurde in Fachkreisen sogar zu den Titelanwärtern gezählt. "Die Saison war bisher traurig und ich bin nicht wirklich zufrieden damit, wie sich die Dinge entwickelt haben. Allerdings habe ich einige wertvolle Lektionen bekommen, die mich im nächsten Jahr stärker machen werden. Es stehen noch sechs Rennen aus und ich habe noch eine Chance, meine Saison zu retten", so der 26-jährige, der vor allem in den letzten Läufen in Silverstone und Moskau nicht das Glück auf seiner Seite hatte.

Umstrittene Regeländerung

Und auch eine Regel sorgt in dieser Saison bei Laverty für Verärgerung. Dass ein Fahrer trotz eines Sturzes bei der roten Flagge weiterhin seine Platzierung behält, stößt beim Nordiren auf absolutes Unverständnis. "In Silverstone haben Jakub Smrz und Loris Baz Fehler gemacht, sind im Kies gelandet und haben es doch noch auf das Podium geschafft. Die Regeländerung, die über den Winter vorgenommen wurde, erlaubt es Fahrern, die nicht mehr im Rennen sind, sich im Fall der roten Flagge dennoch zu qualifizieren. Ich habe die Organisatoren am Beginn der Saison gewarnt, das dies eine schlechte Idee war, aber Regeln sind nun mal Regeln und deshalb hatte ich kein Problem damit, dass Loris Baz das Rennen auf dem Podium beendet hat. Allerdings haben die Verantwortlichen einen Fehler gemacht und Jakub Smrz den dritten Platz zugesprochen, obwohl er bereits zwei Runden zuvor gestürzt war. Sowas sollte in einem Rennen der Weltmeisterschaft nicht passieren", ärgerte sich der Nordire und fügte hinzu: "Diese Regel ist ein Witz und es ist nur eine Frage der Zeit bis die Fahrer vollen Nutzen daraus ziehen werden."

Laverty selbst verwies dabei auf sein eigenes Beispiel vom Moskau-Rennen, als er in dritter Position liegend gestürzt war und Jonathan Rea mit ins Kies gerissen hatte. "Der größte Fehler, den ich gemacht habe war so schnell aufzustehen. Wäre ich etwas länger auf dem Boden liegen geblieben, bis die roten Flaggen gezeigt worden wären, hätte ich die dritte Position bekommen", so der Nordire, der noch eine weitere Saison an Aprilia gebunden ist, abschließend.