Das Team BMW Motorrad Motorsport betritt Neuland: Am kommenden Wochenende (24. bis 26. August) gibt die FIM Superbike-Weltmeisterschaft ihre Russland-Premiere. Auf dem neuen "Moscow Raceway" wird die elfte der 14 Runden der Saison 2012 ausgetragen. Die Strecke wurde Mitte Juli eröffnet und befindet sich in Wolokolamsk, etwa 80 Kilometer westlich von Moskau. Um den neuen Kurs kennenzulernen, nimmt BMW Motorrad Motorsport mit den Werksfahrern Marco Melandri (ITA) und Leon Haslam (GBR) am Mittwoch vor dem Rennwochenende am offiziellen Infront-Test auf dem "Moscow Raceway" teil.

Die Ausgangssituation

BMW reist als Führender der Herstellerwertung nach Russland. Nach zehn Rennwochenenden hat der bayerische Hersteller 316 Punkte und damit 13,5 Zähler Vorsprung auf Verfolger Aprilia. In der Fahrerwertung liegt Melandri mit 263,5 Punkten auf dem zweiten Rang, sein Rückstand auf Spitzenreiter Max Biaggi (ITA) beträgt 10,5 Zähler. Haslam ist aktuell Sechster der Fahrerwertung mit 170 Punkten. Gemeinsam haben die Beiden in dieser Saison bereits 433,5 Punkte für das Team BMW Motorrad Motorsport gesammelt.

Das Team begeht in Russland ein Jubiläum: Der erste Lauf auf dem "Moscow Raceway" ist das 100. Rennen von BMW Motorrad Motorsport in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft. Die Zielsetzung für das Wochenende lautet, die Führung in der Herstellerwertung auszubauen und den Rückstand in der Fahrerwertung weiter zu verringern.

Melandri sagt: "Ich reise zum ersten Mal nach Russland. Ich war dort noch nie, es ist eine neue Erfahrung für mich. Die Strecke ist noch ganz neu, aber ich weiß schon ein bisschen etwas darüber, denn ich habe mir im Fernsehen ein Autorennen angesehen. Die Strecke sieht gut und interessant aus. Es gibt einen sehr langsamen Abschnitt, eine sehr lange Gerade und lange Bremszonen. Sie scheint sehr viel Spaß zu machen und einige Überholmöglichkeiten zu bieten. Wir werden den Test nutzen, um die Strecke kennenzulernen und mit der Abstimmungsarbeit zu beginnen. Wir werden zu 100 Prozent konzentriert sein und hart arbeiten, um die Sessions vor der Superpole und den Rennen bestmöglich zu nutzen. Unser Ziel ist, auch in Moskau um die Toppositionen zu kämpfen und so viele Punkte wie möglich zu holen."

Haslam erklärt: "Ich war noch nie in Russland, und es ist immer toll, in neue Länder zu reisen. Auch für die Serie ist es ein Zugewinn: Es ist klasse, wenn eine Weltmeisterschaft in so vielen Ländern wie möglich gastiert. Es ist auch spannend, auf einer neuen Strecke zu fahren. Wir müssen den Kurs erst noch kennenlernen, doch wir testen dort in der Woche vor dem Rennen. Von daher freue ich mich wirklich schon auf Russland. Wenn man auf einer neuen Strecke fährt, geht man anfangs kein so hohes Tempo. Man konzentriert sich zunächst auf seinen Fahrstil und gewöhnt sich an den Kurs, ohne dabei zu viele Änderungen am Bike vorzunehmen. Wenn man dann schneller wird, kann man sich an die Abstimmungsarbeit machen"

Der Gewöhnungsfaktor

"Es gibt Strecken, an die man sich sehr schnell gewöhnt und auf denen das Bike ähnlich abgestimmt werden muss wie am Rennwochenende zuvor. Es gibt aber auch Strecken, die vom Charakter her einmalig sind, auf denen eine vollkommen andere Abstimmung und ein ganz anderer Fahrstil nötig sind. In Russland werden wir also nach den ersten Testsessions wissen, wie viel Arbeit uns noch bevorsteht. Unser Ziel lautet an jedem Wochenende, zu gewinnen, und in Silverstone hatte ich das Gefühl, dass wir wieder da waren, wo wir hin wollen. Wir sind aus der ersten Reihe gestartet und haben um den Sieg mitgekämpft. Wir waren auf dem richtigen Weg, ich hatte nur einmal mehr Pech. Also werden wir weiter unser Bestes geben, und hoffentlich ist das Glück dann auch wieder auf meiner Seite."

BMW Motorrad Motorsport Rennleiter Andrea Dosoli meint: "Wir alle freuen uns auf das nächste Rennen. Die Veranstaltung in Russland ist sehr wichtig, nicht nur für die Superbike-Weltmeisterschaft, sondern für den gesamten Motorsport. Es ist toll, dass Russland die Chance bekommt, mit uns diese einmaligen Emotionen zu teilen, die es nur im Motorsport gibt. Die Superbike-Weltmeisterschaft wächst und expandiert in neue Länder. Das Rennen in Moskau ist ein gutes Beispiel dafür. Aus sportlicher und logistischer Sicht wird es eine große Herausforderung. Von Teams und Organisatoren war eine lange und eingehende Vorbereitung nötig. Wir sind sicher, dass sich dies lohnt."

"Fahrer und Crews bekommen es mit einer neuen Rennstrecke zu tun. Deshalb müssen wir vom ersten Tag an höchst konzentriert arbeiten, um den Kurs kennenzulernen und das Motorrad bestmöglich abzustimmen. Die Rennen am Sonntag werden für die Meisterschaft sehr wichtig sein. Und wir werden alles dafür tun, dass die russischen BMW Fans schöne Erinnerungen von ihrem ersten Superbike-WM-Erlebnis mitnehmen."