Als Vizeweltmeister hatte Leon Haslam 2010 unter Beweis gestellt, dass er weiß, wie man ein Superbike WM Motorrad ganz vorne bewegt. Als ihm dann Alstare und Suzuki für 2011 aber keine Werksunterstützung zusagen konnten, machte er von seiner Ausstiegsklausel aus dem Vertrag gebrauch und wechselte zum Werksteam von BMW.

Die S1000RR und das Potenzial, welches durch den echten Werkseinsatz dahinter stand, reizte den Briten. Und der Brite reizte die Deutschen, die ihre Basis in Stephanskirchen durch die Firma alpha Racing betreiben. Er sollte das Motorrad endlich zum ersten WM-Sieg führen.

Haslam fuhr eine konstante Saison, Foto: BMW Motorrad
Haslam fuhr eine konstante Saison, Foto: BMW Motorrad

Doch so viel gleich vorweg: Es sollte wieder nicht reichen. Drei Mal stand Haslam als dritter auf dem Podest. Trotzdem sammelte er fleißig Punkte und kam am Ende mit 224 Zählern auf den guten fünften Gesamtrang.

Bei BMW wurde entwickelt und gewerkelt und trotzdem schien die Verbindung mit Haslam im Laufe der Saison zu kippen. Der Brite forderte radikale Änderungen, die weiß-blauen gaben nach und so wird er auch 2012 für sie fahren. Dann mit neuem Teamkollegen, erneut einem Vizeweltmeister: Marco Melandri.

Haslam war meist in den Punkten

Haslams Saison war konstant. Drei Mal holte er keine Punkte, doch oft klassierte er sich in den Top Fünf, meist in den Top ten. Trotzdem sprechen natürlich auch der Rückstand von 281 Punkten auf Weltmeister Carlos Checa und die Bestplatzierungen von Rang drei eine deutliche Sprache - es ist Potenzial nach oben vorhanden.

Das große Problem waren die Superpoles. Nur zwei Mal fuhr Haslam aus der ersten Startreihe los - in Australien und Donington. Damit machte er sich in den Rennen das Leben jedes Mal von Neuem schwer. Doch das war bei Teamkollege Troy Corser nicht anders: Im letzten Jahr hatte er BMW noch die erste Pole Position beschert, davon war der Australier dieses Jahr weit entfernt.

2012 soll es für Haslam weiter nach vorne gehen, Foto: BMW Motorrad Motorsport
2012 soll es für Haslam weiter nach vorne gehen, Foto: BMW Motorrad Motorsport

Haslam hat in Portimao beim ersten Test des 2012er Modells bereits gesehen, an was BMW alles gearbeitet hat. So ist nicht nur das Chassis verfeinert worden, sondern die ganze Fahrwerksgeometrie wurde verändert, der Motor wurde überholt und bearbeitet. Haslam forderte immer wieder, dass die Leistungsspektren in den unterschiedlichen Drehzahlbereichen besser harmonieren sollen, damit die S1000RR fahrbarer wird.

Leon Haslam hat in 112 Superbike WM-Läufen 23 Podest gefeiert, drei davon auf BMW. Die Zahl von erst drei Siegen blieb dieses Jahr bestehen. Das soll 2012 nach oben korrigiert werden und es sollen endlich die ersten BMW-Siege auf internationalem Level geholt werden. Mit Melandri hat Haslam dann auch jemanden im Team, mit dem er sich gegenseitig zu Bestleistungen anstacheln kann.