Der Brite Leon Haslam hat in Imola die schnellste Zeit des Dienstags gefahren. Bei den Testfahrten von Promoter Infront Motor Sports und Pirelli war es der Suzuki-Piot, der bei 34°C Luft- und über 50°C Asphalttemperatur die Pace machte. Der derzeitige WM-Zweite setzte die Bestmarke bei 1:47,966 Minuten und lag damit nur 0,01 Sekunden vor Cal Crutchlow. Der war auf der Yamaha R1 der einzige weitere Pilot, der auch in den Bereich von 1:47 kam.

"Wir haben heute, verglichen mit sonst, zwei andere Reifenmischungen gehabt und wir haben morgen sogar noch mehr zu probieren", schilderte Haslam. Pirelli brachte zum Test übrigens einen neuen Vorder- und sechs neue Hinterreifen, die besonders für hohe Temperaturen ausgelegt seien sollen. Diese Reifen werden aller Voraussicht nach beim Rennen in Imola Ende September und nächstes Jahr beim Saisonauftakt auf Phillip Island zum Einsatz kommen. Vier dieser neuen sechs Hinterreifen wurden bereits am Dienstag getestet.

Von diesen neuen Mischungen zeigte sich Alstare-Suzuki-Pilot Haslam begeistert. "Jede war so schnell wie die andere, was die Rundenzeiten angeht und ich bin nach 89 Runden glücklich über die Konstanz. Heute lief gut, wir waren schnell und konstant und wir haben morgen noch ein paar Dinge, die wir durchgehen müssen, vom Standpunkt des Teams genauso."

Fabrizio und Haga kommen näher

Michel Fabrizio verlor als Dritter der Dienstagssession bereits drei Zehntel auf die Spitze, sein Teamkollege Noriyuki Haga war mit der zweiten Werks-Ducati noch einmal über eine halbe Sekunde langsamer. "Es ist hier heute extrem heiß. Ich habe am Morgen mit dem neuen Pirelli-Vorderreifen begonnen und meine ersten schnellen Runden gedreht", so Fabrizio, "und in den letzten Minuten der Session konnte ich mich noch weiter verbessern, was bei diesen Bedingungen ein wirklich gutes Resultat ist."

Teamkollege Haga, der nach wie vor seiner Form hinterher fährt, begann den Test mit einem Experiment. "Wir begannen bei einem Motorrad mit dem Setup von Misano und auf dem Anderen mit dem Imola-Setup aus dem letzten Jahr", erklärte der Japaner. Es schien, so Haga weiter, als habe man sich dabei extrem verbessern können. Am Mittwoch liege das Hauptaugenmerk darauf, das Fahrwerk weiter an die Bodenwellen von Imola anzupassen.

Rea fuhr letztes Jahr beim Test die beste Zeit., Foto: Honda
Rea fuhr letztes Jahr beim Test die beste Zeit., Foto: Honda

Zeiten schneller als im letzten Jahr

Vor einem Jahr wurde am 15./16. Juli in Imola getestet. Damals hieß der Schnellste nach vier Sessions an zwei Tagen Jonathan Rea. Mit der Ten Kate Honda kam er auf eine Bestzeit von 1:48,670 Minuten - fast eine Sekunde langsamer als die gestrige Bestzeit von Haslam. Die beste Rundenzeit fuhr Michel Fabrizio einige Wochen später bei der Superpole zum Rennen in 1:47,735 Minuten.

Sofuoglu schnellster Supersportler, Badovini bester Superstock 1000-Pilot

Der Türke Kenan Sofuoglu fuhr in der Supersport-Wertung die beste Zeit und war dabei runde drei Zehntel schneller als sein Meisterschaftskonkurrent Joan Lascorz. Ten Kate-Pilot Michele Pirro kam auf den dritten Rang.

In der Superstock 1000-Wertung war BMW Italia-Mann Ayrton Badovini einmal mehr das Maß der Dinge. Er fuhr eine runde halbe Sekunde schneller als sein Markenkollege aus Frankreich, Sylvain Barrier. Maxime Berger, Lorenzo Zanetti, Daniele Beretta und Loris Baz belegten die Ränge.

Max Neukirchner fuhr die 14. Zeit heraus., Foto: Honda
Max Neukirchner fuhr die 14. Zeit heraus., Foto: Honda

Vorkommnisse und Stürze

Recht früh am Dienstagmorgen bekam Shane Byrne die schwarze Flagge gezeigt. Der Altha Ducati-Fahrer steuerte die Box an, konnte aber schon bald sein Testprogramm wieder fortsetzen. Superstock-Pilot Berger musste seine Honda gegen 10:00 Uhr mit technischem Defekt abstellen, Badovini stürzte kurz nach elf Uhr. Es dauerte eine runde halbe Stunde, ehe er seine BMW wieder in der Box hatte.

In der zweiten Sitzung am Nachmittag erwischte es Superstocker Zanetti und den Superbiker Max Neukirchner. Beide blieben unverletzt und nahmen die Session wieder auf.

Dienstag-Gesamt, Testfahrten, Imola:

1. Haslam L. (GBR) Suzuki GSX-R1000 1'47.966
2. Crutchlow C. (GBR) Yamaha YZF R1 1'47.976
3. Fabrizio M. (ITA) Ducati 1098R 1'48.306
4. Haga N. (JPN) Ducati 1098R 1'48.835
5. Rea J. (GBR) Honda CBR1000RR 1'48.839
6. Corser T. (AUS) BMW S1000 RR 1'49.141
7. Xaus R. (ESP) BMW S1000 RR 1'49.144
8. Biaggi M. (ITA) Aprilia RSV4 Factory 1'49.184
9. Checa C. (ESP) Ducati 1098R 1'49.221
10. Sykes T. (GBR) Kawasaki ZX 10R 1'49.411
11. Byrne S. (GBR) Ducati 1098R 1'49.611
12. Toseland J. (GBR) Yamaha YZF R1 1'49.663
13. Guintoli S. (FRA) Suzuki GSX-R1000 1'49.957
14. Neukirchner M. (GER) Honda CBR1000RR 1'50.096
15. Parkes B. (AUS) Honda CBR1000RR 1'50.112
16. Camier L. (GBR) Aprilia RSV4 Factory 1'50.142
17. Vermeulen C. (AUS) Kawasaki ZX 10R 1'50.706
18. Sofuoglu K. (TUR) Honda CBR600RR 1'51.967 (WSS)
19. Lascorz J. (ESP) Kawasaki ZX-6R 1'52.270 (WSS)
20. Badovini A. (ITA) BMW S1000 RR 1'52.375 (STK)
21. Pirro M. (ITA) Honda CBR600RR 1'52.867 (WSS)
22. Barrier S. (FRA) BMW S1000 RR 1'52.876 (STK)
23. Berger M. (FRA) Honda CBR1000RR 1'53.146 (STK)
24. Zanetti L. (ITA) Ducati 1098R 1'53.616 (STK)
25. Beretta D. (ITA) BMW S1000 RR 1'53.622 (STK)
26. Baz L. (FRA) Yamaha YZF R1 1'54.835 (STK)