Eine tropische Hitzeschlacht bei bis zu 37 Grad nahmen die Akteure der Super GT bei ihrem Auslandsrennen in Thailand auf sich. Auf dem Chang International Circuit in der Provinz Buriram lieferten sich Nissan und Lexus einen harten Kampf um den Sieg, aus dem letztlich nach 300 Kilometern der S-Road Mola Nissan GT-R mit den Fahrern Satoshi Motoyama und Masataka Yanagida siegreich hervorging - gefolgt vom Eneos Sustina Lexus RC F gefahren von Kazuya Oshima und Yuji Kunimoto und dem Keihin Real Honda NSX von Hideki Mutoh und Koudai Tsukakoshi, der einen Fünfkampf um den letzten Podiumsplatz für sich entschied.
Den ersten Teil des Rennens bestimmte zunächst Polesetter Yuji Tachikawa im Zent Cerumo Lexus RC F, der sich an die Spitze setzte. James Rossiter nahm im Petronas-Toms‘-Lexus die Verfolgung auf, wurde aber alsbald von Motoyama im späteren Siegfahrzeug überholt. Die Bridgestone- (Tachikawa) und Michelin-Reifen (Motoyama) zeigten sich zunächst ebenbürtig, in der enormen Hitze bei bis zu 60 Grad Streckentemperatur funktionierten auch die Dunlop-Pneus des Epson-Honda NSX von Bertrand Baguette sehr gut, der auf Platz vier lag.
Doch wie so oft fehlte dem Honda aus dem Team von Daisuke Nakajima das nötige Glück: Baguette bremste sich neben Rossiter, der aber die Tür zumachte. Der Belgier drehte sich bei der Kollision, wurde in der Auslaufzone von einem weiteren Fahrzeug getroffen und schied später mit einem Folgeschaden aus. An der Spitze lieferten sich Tachikawa und Motoyama einen packenden Kampf. Die Überrundungen der langsameren GT300 sorgten dafür, dass die Führung immer wieder wechselte.
Tom´s-Strategie geht nach hinten los
Bei den Boxenstopps lag Motoyama vorn und übergab an Yanagida, während Hiroaki Ishiura den Cerumo-Lexus übernahm. Doch nur wenige Runden nach dem Boxenstopp ereilte den Lexus ein Bremsdefekt, der das Aus bedeutete. Den zweiten Platz erbte Daisuke Ito, der den Petronas-Lexus von Rossiter übernommen hatte. Das Tom´s-Team versuchte die Siegstrategie aus dem Vorjahr zu wiederholen und wechselte die Reifen nicht, was eine kürzere Standzeit bedeutete. Was 2014 auf dem damals brandneuen Kurs mit öligem Belag noch hervorragend funktionierte, klappte mit gesetztem Asphalt dieses Jahr nicht mehr. Ito sollte mit stumpfen Waffen kämpfen.
Als erster wurde Yuji Kunimoto im Eneos-Lexus vorstellig. Der Kampf der beiden Mineralölkonzerne wurde mit ungleichen Waffen ausgefochten und Nippon Oil setzte sich gegen Petronas durch - Kunimoto übernahm die zweite Position. Wenige Runden später holten die nächsten Fahrzeuge den um Grip ringenden Ito ein. Tsugio Matsuda im Nismo-Nissan, Koudai Tsukakoshi im Keihin-Honda, J.P. de Oliveira im Calsonic-Nissan und Andrea Caldarelli im Keeper-Tom´s-Lexus kamen allesamt heran und bildeten einen Zug von fünf hart kämpfen GT500-Fahrzeugen, die sich durch die GT300 schlängelten.
Matsuda verbremste sich bei einer Überrundung und ließ so Tsukakoshi den nötigen Raum, um vorbei zu gehen. Eine Kurve später war auch Ito fällig, so dass der dritte Platz für Honda gesichert war. Die ersten beiden Plätze waren zu diesem Zeitpunkt längst bezogen und das Mola-Team gewann erstmals seit drei Jahren wieder ein Rennen. Ein Doppelsieg in der GT300 krönte ein perfektes Nissan-Wochenende: Kazuki Hoshino und Mitsunori Takaboshi siegten im B-Max-Nissan GT-R Nismo GT3 vor dem baugleichen Gainer-Nissan von Andre Couto und Ryuichiro Tomita. Der Studie-BMW Z4 GT3 von Jörg Müller und Seiji Ara belegte Platz drei.
Ergebnis: Top-10 der GT500
1. Satoshi Motoyama/Masataka Yanagida, Nissan GT-R, 1:38:26.734 Stunden
2. Kazuya Oshima/Yuji Kunimoto, Lexus RC F, +7,931 Sekunden
3. Koudai Tsukakoshi/Hideki Mutoh, Honda NSX, +19,727
4. Hironobu Yasuda/Joao Paulo de Oliveira, Nissan GT-R, +21,083
5. Tsugio Matsuda/Ronnie Quintarelli, Nissan GT-R +21,677
6. Andrea Caldarelli/Ryo Hirakawa, Lexus RC F, +26,281
7. Kohei Hirate/Heikki Kovalainen, Lexus RC F, +34,340
8. Daisuke Ito/James Rossiter, Lexus RC F, +41,967
9. Juichi Wakisaka/Yuhi Sekiguchi, Lexus RC F, +42,587
10. Takashi Kogure/Oliver Turvey, Honda NSX, +1 Runde
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