Nach dem vierten Saisonlauf des Porsche Supercups in Monaco gab es gleich vier Strahlemänner. Im Mittelpunkt stand dabei die holländische Rennfahrerfamilie Bleekemolen mit ihrem Sprössling Jeroen. Für die komplette Geschichte müssen wir die Uhren um zwei Wochen zurückdrehen. Beim letzten Rennen in Barcelona überzeugte Bleekemolen Junior seinen Vater Michael so sehr, dass dieser seinen Filius auch im Fürstentum an den Start gingen ließ.

Schon in der Qualifikation enttäuschte der ehemalige DTM-Fahrer nicht. Jeroen Bleekemolen stellte seinen Porsche auf die Pole Position und hatte damit schon die halbe Miete auf den Rennsieg. In den letzten Jahren konnte der schnellste das Qualifyings auch das Rennen für sich entscheiden. 2007 änderte sich daran nichts. Bleekemolen gewann den Start und fuhr danach einen souveränen Sieg ein. Die Strahlemänner eins und zwei sind damit klar. Sowohl Jeroen, als auch Vater Michael durften den ersten Saisonsieg feiern.

Strahlemann Nummer drei war Patrick Huisman. Der Hüne aus Holland konnte am Start von Platz drei auf zwei nach vorne fahren und diese Position auch ins Ziel bringen. Da Landsmann Bleekemolen als Gaststarter unterwegs ist, gehen Preisgeld und Punkte für den ersten Platz an Huisman, der wie sein Vordermann ebenfalls schon in der DTM unterwegs war.

Auch Richard Westbrook durfte heute strahlen. Der Brite verlor zwar eine Position, kam aber trotzdem auf das Podium. Viel wichtiger aber ein Blick auf die Meisterschaft. Dort konnte Westbrook seine Führung ausbauen. Damien Faulkner, der Zweitplatzierte in der Gesamtwertung, belegte den fünften Platz, Alessandro Zampedri blieb nach einem Aufhängungsschaden sogar ohne Punkte.

Gar keine Stimmung zum Strahlen hatte Christian Menzel. Mit dem zehnten Startplatz stand der Deutsche mitten im Getümmel und wurde gleich bestraft: Am Ende der ersten Runde kam Menzel mit einem lädierten Auto in die Boxengasse. Das nächste Mal fiel der tolimit-Pilot in der Loews-Haarnadel auf. Er drehte sein Porsche um 180 Grad, wenig später hing der 911er am Haken.

Bester Deutscher wurde Uwe Alzen, der sich den vierten Platz sichern konnte. Nach dem verpatzten Wochenende in Barcelona zeigte sich der Betzdorfer rehabilitiert und sammelte wichtige Punkte für die Gesamtwertung. Unter die besten Zehn kamen außerdem Sebastiaan Bleekemolen, Faulkner, Armindo, Saelens, Benz und Longhorne.

Jeroen Bleekemolen (Sieger):
Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Mein Start ist mir nicht so gut gelungen. Jedoch konnte ich meinen Verfolgern danach gut wegfahren. Das Fahrzeug war perfekt abgestimmt. Gegen Ende des Rennens war Patrick Huisman wieder näher dran und schneller. Aber das Überholen ist in Monaco eben kaum möglich, und so konnte ich den Sieg nach Hause fahren. Es hat riesengroßen Spaß gemacht. Am liebsten würde ich die komplette Serie fahren. Es ist ein toller Wettbewerb, bei dem es wirklich auf das fahrerische Können ankommt. Leider ist 2007 eine komplette Saison nicht möglich.

Patrick Huisman (Zweiter):
Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden. Ich war von Position drei gestartet; einen Platz in Monaco gutmachen, ist so wie sich um fünf Ränge auf einer anderen Rennstrecke zu verbessern. In der zweite Rennhälfte war mein Wagen besser, und ich bin noch an Jeroen Bleekemolen herangekommen. An ein Überholmanöver war nicht zu denken. Da er als Gaststarter ohnehin keine Punkte erhält, wollte ich nichts riskieren. Die 20 Punkte sind mir lieber als der Pokal für den Sieg.

Richard Westbrook (Dritter):
Ich bin sehr froh, dass ich das Rennen als Dritter beenden konnte. Beim Start hatte ich Probleme, den dritten Gang einzulegen. Auf dem Weg hoch zum Casino musste ich im zweiten Gang fahren. Ich hatte das gesamte Rennen hindurch Probleme, die Gänge hinein zu bekommen. Neben diesen Schwierigkeiten war mein Fahrzeug traumhaft abgestimmt. Es war wunderbar mit diesem Wagen durch Monaco zu fahren. In der Meisterschaft führe ich immer noch. Es könnte nicht besser sein.