Mein Wochenende in Barcelona war anstrengend. Der Lohn dafür ist, dass wir uns in der Meisterschaft weiter verbessern konnten. Im ersten und zweiten freien Training sah es für uns noch nicht nach einem erfolgreichen Wochenende aus. Aber wir haben Verschiedenes ausprobiert und dafür sind die beiden Sessions schließlich da. Deswegen haben wir im zweiten freien Training auch keine neuen Reifen aufgezogen. Man darf nicht vergessen, dass das Team im Gegensatz zu mir die Strecke noch nicht kannte. Zum Qualifying war mein Porsche wieder perfekt vorbereitet. Ich kam ohne Probleme in den zweiten Durchgang. Dort konnte ich mich für die vierte Startposition qualifizieren. Das ist zwar nicht schlecht, aber wenn ich nur ein Zehntel schneller gewesen wäre, hätte ich auf Rang zwei gestanden. Aber trotzdem war ich sehr zufrieden mit der Startposition.

Die Anstrengung hat sich gelohnt., Foto: Jan Seyffarth
Die Anstrengung hat sich gelohnt., Foto: Jan Seyffarth

Mein Start hielt sich in Grenzen und ich habe einen Platz an Jeroen Bleekemolen verloren. Aber mit ihm hätte ich mich sowieso auf keinen Zweikampf eingelassen, da er als Gaststarter keine Punkte bekommt. Von daher war dieser Platzverlust zu verschmerzen. Dann bin ich in die erste Kurve eingebogen, wo man bekanntlich das Rennen noch nicht gewinnen kann. Auf jeden Fall habe ich einen kräftigen Schlag aufs Heck bekommen und zwei weitere Plätze verloren. Leider habe ich auch noch Chris Mamerow umgedreht. Er kam von außen und durch den Schlag konnte ich nicht ausweichen. Dadurch war mein Auto total krumm.

Ich habe mir den Porsche nach dem Rennen angeschaut, da war vorne und hinten nichts mehr dran. Das resultierte alles aus dem Startgetümmel. Der anschließende Zweikampf verlief hingegen sehr fair. Thomas Jäger hat mich nur einmal ganz kurz berührt. Der rundenlange Fight war sehr anstrengend, hat aber auch jede Menge Spaß gemacht. Mehr war durch die Beschädigungen einfach nicht drin - ich lag eher über dem Maximum. Kurz vor Schluss sah ich im Rückspiegel plötzlich Jäger und Pla von der Strecke abkommen. Da dachte ich noch, dass sie bald wieder aufschließen würden. Doch bis ins Ziel war von ihnen nicht mehr zu sehen. Das Rennen habe ich zwar als Siebter beendet, bekam aber die Punkte für Rang sechs. Bleekemolen bekommt schließlich als Gaststarter keine Zähler.

Jan freut sich schon auf die Doppelaufgabe in Hockenheim., Foto: Jan Seyffarth
Jan freut sich schon auf die Doppelaufgabe in Hockenheim., Foto: Jan Seyffarth

In der Meisterschaft liegen wir jetzt auf der fünften Position. Jörg Hardt ist dieses Wochenende nicht angetreten und dadurch konnten wir schon mal einen Platz in der Gesamttabelle gutmachen. Auch vom Ausfall von Mamerow konnte ich profitieren und habe nur noch drei Punkte Rückstand auf ihn. Auf dem Hockenheimring muss ich zwei Plätze vor ihm ins Ziel kommen. Es besteht auch noch die Möglichkeit Nicolas Armindo auf Rang drei einzuholen. Er hat allerdings 14 Punkte Vorsprung. Aber es ist nicht unmöglich, dass er keine Punkte bekommt. Allerdings muss ich mindestens Platz drei einfahren. Aber wie gesagt, nichts ist unmöglich.

Das Wochenende auf dem Hockenheimring wird auf jeden Fall sehr anstrengend und stressig, da das ADAC GT Masters mit im Rahmenprogramm fährt. Auch hier will ich zusammen mit Frank Schmickler versuchen auf das Podium zu fahren. Zum Glück liegen die beiden Serien im Zeitplan weit auseinander. Zudem fahre ich beide im Porsche - der einzige Unterschied ist, dass wir im GT Masters mit breiteren Felgen fahren. Das könnte ein echter Vorteil für mich sein, da ich viel Zeit auf der Strecke verbringe. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel an einem Wochenende gefahren bin.