Dieses Wochenende habe ich hoffentlich mein Pech für die restliche Saison aufgebraucht. Aber ich denke, dass ich zeigen konnte, dass ich mit zur Spitze gehöre. Eigentlich hatte ich gute Erinnerungen an Zandvoort, da ich letztes Jahr im freien Training ganz vorne stand. Die freien Trainings sind auch gut verlaufen. Beim ersten Test hatte ich gerade die guten Reifen aufgezogen, als es eine Gelbphase gab, die leider bis zum Ende angedauert hat. Nach dem zweiten Training lag ich auf dem sechsten Platz, aber mit nur zwei Zehntel Rückstand auf den ersten Platz.

Bei den vielen Fahrzeugen wurde das Qualifying mal wieder zum Glücksspiel. Das hat man daran gesehen, dass einige gute Fahrer rausgeflogen sind und manche geradeso weiter gekommen sind. Ich bin am Ende auf dem neunten Startplatz gelandet. Damit war ich nicht zufrieden, aber auch nicht unzufrieden. Mit dem Podium hab ich jedoch nicht gerechnet.

Zum Glück hat es am Wochenende nicht geregnet. Als ich vordem Wochenende ins Internet geschaut habe, war für alle Tage Regen angesagt. Normalerweise mag ich Regen, da ich bei nassen Bedingungen schnell bin. Aber in Zandvoort ist das kein Spaß und eher heikel. Mein Start verlief am Sonntagnachmittag sehr gut und ich konnte meine Position halten. Doch dann taten sich immer wieder Lücken auf, durch die ich hindurchschlüpfen konnte. Ich lag hinter Mamerow und konnte seine Überholmanöver nutzen und auch einen Platz gutzumachen. So lag ich sechs Runden vor Schluss auf dem vierten Platz und hatte auf einmal reelle Chancen aufs Podium. Allerdings war ich in meinen Kämpfen mit Pierre Kaffer aneinander geraten, der mir unabsichtlich im Gerangel aufs linke Rad fuhr. Dadurch hat mein Porsche einen kleinen Schaden davongetragen. Dieser wurde immer schlimmer, das Auto unfahrbarer und die Zeiten immer schlechter. Dann hatte ich auch noch aufgrund des Schadens einen Quersteher. Plötzlich lag ich wieder auf dem neunten Platz. Zum Glück konnte ich wenigstens den ins Ziel retten.

In der Meisterschaft habe ich nur zwei Punkte eingebüßt, da sich die Fahrer an der Spitze die Punkte gegenseitig wegnehmen. Aber für ein Podium wäre es endlich mal Zeit gewesen und in der Meisterschaft hätte ich auch aufholen können. Zumindest konnte ich zeigen, dass ich in die Spitzengruppe gehöre. Allerdings wäre es auch mal schön, dass auf dem Papier zu sehen. Doch jetzt stehen die Zeichen auf Angriff.

Bisher hatte jeder einmal Pech. Ich hoffe, dass meins jetzt endlich aufgebraucht ist. Außerdem waren meine bisher schlechtesten Ergebnisse zwei Mal der neunte Platz, was bei einem Starterfeld von 40 Fahrzeugen nicht so schlecht sein kann. Ich habe schon mehr Punkte als nach der ganzen letzten Saison. Außerdem habe ich immer noch theoretische Chancen ganz nach vorne zu kommen. Wir haben ja bei anderen gesehen, wie schnell man einen Nuller hat. Die nächsten Strecken liegen mir sehr und ich freue mich schon auf die letzten Rennen - dann hoffentlich ohne das Pech.