Nach einer langen Sommerpause reiste Lukas Schreier am vergangenen Wochenende an den österreichischen Red Bull Ring zu den Läufen neun und zehn im Porsche Carrera Cup Deutschland. Im Qualifying gelang ihm im härtesten Markenpokal der Welt ein entscheidender Schritt nach vorne: zum ersten Mal konnte er sich für den zweiten Teil des Zeittrainings qualifizieren. Die beiden Rennen beendete er auf dem 29. und 13. Rang.

Sage und schreibe 37 Porsche 911 GT3 Cup gingen im Qualifying am Samstagvormittag auf der 4,326 Kilometer langen Strecke auf die Jagd nach den schnellsten Rundenzeiten. Die besten 15 Piloten dürfen in einer zweiten Session die Top-Startpositionen unter sich ausmachen. Lukas war in den vergangenen Rennen oft knapp an dieser Hürde gescheitert, doch am Red Bull Ring gelang ihm der Sprung ins Q2. "Ich dachte zunächst, dass es wieder nicht gereicht hat und war total enttäuscht", erzählt der 19-Jährige. "Doch als die Nachricht über Funk kam, dass ich doch weiter bin, war ich überglücklich. Auch das Team war völlig aus dem Häuschen."

Lukas Schreier geht für ZaWotec Racing an den Start, Foto: Team ZaWotec Racing
Lukas Schreier geht für ZaWotec Racing an den Start, Foto: Team ZaWotec Racing

Quasi nix los auf der Strecke

Dass er sich plötzlich die Rennstrecke nur noch mit 14 anderen Konkurrenten teilen musste, war für Lukas ein völlig neues Gefühl. "Es war schon komisch. Da war quasi nix los auf der Strecke. Schon als ich an der Boxenampel gewartet habe, standen nur drei Autos vor mir und acht hinter mir. Diese Sicht will in den nächsten Rennen öfters haben." Schlussendlich qualifizierte er sich für die Startpositionen 17 und 14.

Doch leider war das erste Rennen am Samstag nach bereits 200 Metern quasi gelaufen. In der ersten Kurve donnerte ihm ein Konkurrent ins Heck und drehte Lukas um. "Dann war ich Letzter mit jeder Menge Rückstand auf den Vorletzten", berichtet der ZaWotec Racing-Pilot. Doch er konnte die Lücke zufahren und sogar noch einige Konkurrenten überholen. Trotzdem blieb ihm schlussendlich nur der 29. Rang.

Schreier schrammt knapp an den Punkten vorbei, Foto: Team ZaWotec Racing
Schreier schrammt knapp an den Punkten vorbei, Foto: Team ZaWotec Racing

Erst im Verkehr, dann in der Wiese

Im zweiten Rennen am Sonntag ging Lukas die ersten Kurven etwas vorsichtiger an. Dadurch verlor er zwar einen Platz, kam aber heil durch die erste Runde. "Im Anschluss hatte ich einige Zweikämpfe und konnte mich sogar auf Platz 13 vorkämpfen", erzählt Lukas. "Doch dann bin ich auf Robert Lukas aufgelaufen und an dem gab es keinen Weg vorbei." Zudem rutschte Lukas nach der letzten Kurve in die Wiese und verstopfte sich dabei den Kühler mit Gras. "Ab dann musste ich extrem aufpassen, dass der Motor nicht überhitzt. An angreifen war nicht mehr zu denken, aber ich konnte den 13. Platz halten", fasst Lukas die letzten Runden zusammen. Durch die eroberten Punkte, konnte sich Lukas in der Rookie-Wertung wieder auf den zweiten Rang vorschieben.

Die nächsten beiden Läufe des Porsche Carrera Cup werden in zwei Wochen auf dem Nürburgring ausgetragen. "Dort haben wir in der Sommerpause getestet", so Lukas. "Ich reise also optimistisch in die Eifel. Auf jeden Fall will ich dort wieder den Sprung ins Q2 schaffen."