Bei Project 1 war mit dem Wochenende in Zandvoort keiner so wirklich zufrieden. Dabei verlief im freien Training speziell bei den Rookies, die mit neuen Reifen gefahren sind, alles nach Plan. Sean Johnston beendete den ersten Aufmarsch in den Dünen von Zandvoort auf P2 und Jeffrey Schmidt auf Platz 4.

Sean Johnston im Wechselbad der Gefühle

Nach der tollen Leistung im freien Training hatte er sich für das Qualifying ebenso viel ausgerechnet und es lief zu Anfang auch dementsprechend gut. Lange lag Johnston auf Platz 2, bis sich die Hoffnung durch einen eigenen Fahrfehler in Wohlgefallen auflöste, als er die Leitplanke kontaktierte und ihn der kaputte Kühler anschließend nicht mehr in das Geschehen eingreifen ließ. Dennoch reichte die gute erste Zeit für Platz 7 im zweiten Rennen, für den Samstag blieb dann aber lediglich Platz 21 in der Startaufstellung. Genau diese 'Ups and Downs' sollten sich dann auch im Rennen fortsetzen.

Gestartet von P21 kämpfte sich Johnston in einem tollen Rennen bis auf Position 9 vor. "Die Performance im Qualifying war top, nur leider hab ich mir durch einen Fehler eine noch bessere Position verbaut. Ein riesen Dank an mein Team, die das Auto so schnell wieder hinbekommen haben. Von P21 auf P9 vorzufahren ist ein tolles Ergebnis und zeigt was möglich ist." Das Zweite Rennen verlief dann allerdings wieder ernüchternd. "Gestartet von Platz 7 habe ich mir natürlich mehr ausgerechnet aber leider habe ich mich in Turn 1 auf dem Kühlwasser eines Kontrahenten verbremst und musste mir an der Box einen neuen Vorderreifen holen. Schade für mich und das Team, die so hart gearbeitet haben." Am Ende reichte es bei dem 22-Jährigen nur für Platz 25 im zweiten Lauf.

Großes Pech für Jeffrey Schmidt

Rookie Schmidt wollte in Zandvoort in der Wertung des besten Rookies voll zuschlagen. Lediglich 5 Punkte betrug der Rückstand auf Porsche Junior Connor de Phillippi. Aber auch hier ging die Rechnung am Ende des Wochenendes nicht auf. Der Schweizer war nach dem Qualyergebnis P15 und P11 in guter Schlagdistanz, jedoch verlief das Rennen weitaus ungünstiger. Gleich im ersten Rennen war Schmidt im Startgetümmel verwickelt.

"Das erste Rennen war wirklich großes Pech. Durch die Kollision war letztlich das Auto zu sehr kaputt. Durch die Unterbrechung nach 2 Runden, mussten die Fahrzeuge in das Parc Ferme und somit hatten wir keine Chance den 911er wieder zu reparieren. So musste ich sogar auf den Re-Start am Sonntagmorgen verzichten, damit wir das Auto für Lauf Zwei vorbereiten konnten." Im zweiten Rennen konnte der 19-jährige Junior dann Platz 11 nach Hause bringen und so weitere 5 Punkte im Meisterschaftskampf für sich verbuchen. Meisterschaftskontrahent de Phillippi beendet seine Rennen auf Platz 4 und 8 und geht nun mit insgesamt 109 Punkten nach Hause, so dass der Rückstand von Schmidt für das Finale in Hockenheim jetzt auf 22 Punkte angewachsen ist.

Sean Edwards wieder im Pech

Sean Edwards hat nach den beiden Rennen seine Ambitionen auf den Titel 'die meisten überholten Autos' wieder alle Ehre gemacht. Als Meisterschaftsfavorit gestartet bleibt das Pech über die Saison treu an seiner Seite, so auch in Zandvoort. Qualifiziert für Platz 4 und 2 in den beiden Rennen, war auch er Leidragender und unschuldige Unglücksrabe der Startkollisionen im ersten Rennen. Ein Reifenschaden in Runde zwei spülte ihn kurz vor Abbruch des Rennens wiedermal komplett ans andere Ende des Feldes. Damit aber nicht genug, auch im zweiten Rennen lebte die Hoffnung nicht lange. Schon in der Einführungsrunde gab es Probleme mit dem Kühlwasser und Sean Edwards musste aus der Box starten. Er selber war entsprechend reserviert.

"Im Qualifying lief es durchaus gut und ich hab gehofft das es diesmal ohne große Probleme läuft. Ich weiß nicht wer mich verwünscht hat, aber dieses Carrera Cup Pech scheint wie ein Fluch an mir zu haften. Mir bleibt nur eins: meinem Team einen großen Dank auszusprechen. Die Mannschaft hat mir wiedermal das schnellste Auto gestellt. Vielleicht sollte ich in Hockenheim ohne Qualifying direkt von hinten starten." Die Meisterschaft ist nun auch theoretisch nicht mehr zu erreichen aber Platz drei in der Meisterschaft ist ein realistisches und erreichbares Ziel in Hockenheim.

Dennoch will sich das Team 'Deutsche Post by Project 1' beim Finale in Hockenheim gebührend verabschieden und sich die noch offenen 40 Punkte holen. Teamchef Paul Schlotmann wünscht sich dafür ein deutlich weniger turbulentes Rennen: "Die Rennen hier in Zandvoort waren schon nervenraubend. Mein Team hat trotz der ganzen Rückschläge einen gigantischen Job gemacht und ich bin mir sicher, dass wir in Hockenheim nochmal zeigen, was wir können."