Eine fragwürdige Strafe sorgte dafür, dass der schnellste Mann des Rennens auf die vierte Position zurückversetzt wurde. Am Samstag verhinderte ein Defekt an der Kupplung, dass Siedler überhaupt am Rennen teilnehmen konnte. Sein Teamkollege Michael Christensen wurde im zweiten Lauf an der niederländischen Nordseeküste bester Neueinsteiger.

Norbert Siedler erwischte einen schwierigen Start in das siebte Rennwochenende der Saison. Im Qualifying am Samstagmorgen verhinderte starker Verkehr, dass Siedler das Potenzial seines 450 PS starken Porsche 911 GT3 ausnutzen konnte. Mit den Startpositionen fünf und acht blieb der Österreicher hinter seinen Möglichkeiten zurück. Noch enttäuschender verlief für ihn der erste Wertungslauf am Nachmittag. Bereits nach der Einführungsrunde musste der 29-Jährige mit einem Defekt an der Kupplung die Boxengasse ansteuern.

Die große Stunde von Norbert Siedler sollte also erst am Sonntag schlagen. Von Startplatz fünf aus fuhr er bereits am Start auf den dritten Rang nach vorne. In der ersten Kurve arbeitete er sich auch noch am Briten Sean Edwards vorbei. Ein Unfall von Kévin Estre sorgte bereits in der Anfangsrunde für eine Safety Car-Phase. Nach dem Re-Start setzte Norbert Siedler den führenden Nicki Thiim mächtig unter Druck. Es folgte ein spannendes Duell um den Spitzenplatz. Drei Runden vor Schluss gelang dem Konrad-Motorsport-Piloten das entscheidende Manöver und er übernahm die Führung. Auch der einsetzende Regen verhinderte nicht, dass er mit 1,8 Sekunden Vorsprung souverän als Erster über die Ziellinie ging.

Kurze Freude

Doch die Freude über den vermeintlichen Sieg sollte nicht lange anhalten. Neben acht anderen Fahrern wurde Siedler mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt, weil er unter gelben Flaggen eine Sektorbestzeit erzielt hatte. "Die Strafe ist vollkommen überzogen", kommentierte er die fragwürdige Entscheidung der Rennleitung. "Auch wenn du an der Unfallstelle deutlich vom Gas gehst, bist du in den anderen Kurven schnell genug für eine Bestzeit." Schlussendlich ging Siedler als Vierter in die Wertung ein.

Ebenfalls ein Wochenende mit Höhen und Tiefen erlebte sein Teamkollege Michael Christensen. Im Samstagsrennen verschätzte er sich im Zweikampf mit Jeroen Mul. Nach dem folgenden Dreher musste er das ganze Feld passieren lassen. Seine beeindruckende Aufholjagd wurde nach nur sieben Runden auf Rang 14 liegend von einem Rennabbruch beendet. Besser laufen sollte es für den jungen Dänen im zweiten Rennen am Sonntag. Von Startposition neun fuhr es bis auf den siebten Platz nach vorne. Damit war der Porsche-Junior gleichzeitig bester Neueinsteiger.

Konrad-Motorsport-Youngster Tomas Pivoda beendete die beiden Rennen auf den Positionen zwölf und 16. Bei seinem ersten Auftritt auf der anspruchsvollen Strecke in Zandvoort war der junge Tscheche damit durchaus zufrieden. Auch Gaststarter Mark J. Thomas zieht ein positives Fazit: "Ich genieße jedes Rennen im Porsche Carrera Cup." Der kanadische Amateurrennfahrer fuhr auf den fünften und sechsten Rang der B-Wertung.