Das sechste Meisterschaftswochenende in Deutschlands schnellstem Markenpokal war für Norbert Siedler ein Wechselbad der Gefühle. Sowohl im ersten Rennen am Samstag als auch am Sonntag lag der Konrad-Motorsport-Pilot auf Podestkurs. Eine unverschuldete Kollision und der Verlust seines Frontsplitters machten jedoch alle Hoffnungen auf eine Trophäe zunichte. Mit zwei achten Plätzen betrieb der 29-Jährige Schadensbegrenzung und sammelte wichtige Punkte für die Meisterschaft. In der Gesamtwertung gelang es Siedler, Kévin Estre von Platz drei zu verdrängen.

"Unterm Strich war das Rennwochenende auf dem Nürburgring recht enttäuschend für mich", ärgerte sich Norbert Siedler. Der Österreicher trauerte seiner verpassten Chance, auf dem Traditionskurs weitere Podestplätze einzufahren, hinterher. "Mein Team hat das gesamte Wochenende über einen tollen Job gemacht. Wir waren stets konkurrenzfähig - leider konnten wir dies nicht in ein gutes Ergebnis umsetzen."

Im ersten Lauf, der am Samstagnachmittag ausgetragen wurde, startete Siedler aussichtsreich von Startplatz zwei. Doch bereits nach wenigen Metern fand sich der in Wildschönau lebende Porsche-Pilot am Ende des Feldes wieder. Der spätere Zweitplatzierte, Nicki Thiim, hatte den Konrad-Motorsport-Mann angeschubst und ihn damit in einen Dreher geschickt. "Plötzlich gab es einen Schlag und ich hatte keine Chance mehr", so Siedler.

Auch im Sonntagsrennen konnte der 29-Jährige das Potential seines von Konrad Motorsport betreuten Porsche 911 GT3 Cup nicht ausspielen. Im Kampf um die vorderen Plätze fuhr sich Norbert Siedler den Frontsplitter seines 450 PS starken Boliden ab. Ohne das aerodynamische Teil, das für mehr Abtrieb auf der Vorderachse sorgt, war der Österreicher chancenlos gegen die Konkurrenten. "Es fiel mir sehr schwer, mich zu verteidigen, da ich nicht mehr so schnell fahren konnte." Trotz des stark untersteuernden Autos konnte Siedler den achten Platz erobern. In der Fahrerwertung zog er damit vorbei an Kévin Estre, der einen Punkt weniger hat.

Spitzenleistung von Neuling Pivoda

Michael Christensen und Tomás Pivoda, die beiden "Young Guns" des Konrad-Motorsport-Teams, konnten auf dem Nürburgring ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Christensen beeindruckte vor allem im ersten Lauf am Samstag mit einer bärenstarken Leistung. Souverän konnte er das Tempo der Spitzengruppe mitgehen und wurde am Ende Fünfter. "Mit diesem Ergebnis war ich zufrieden", so der 21-Jährige. Teamkollege Pivoda war ebenfalls auf bestem Wege, eine Top-Zehn-Platzierung einzufahren, ehe ihm drei Runden vor dem Ziel ein Reifenschaden ereilte.

Mark J. Thomas, der am Fuße der Nürburg erstmals für Konrad Motorsport im Porsche Carrera Cup an den Start ging, schrammte nur knapp an einer kleinen Sensation vorbei. Bei seiner Premiere im schnellsten Markenpokal Deutschlands wurde der Kanadier starker Fünfter in der Amateurwertung. "Fast hätte er es aufs Treppchen geschafft, was für uns ein toller Erfolg gewesen wäre", so Teamchef Franz Konrad. "Nichtsdestotrotz lieferte er eine tolle Leistung ab."

Der Nachrichtensender N24 strahlt wie immer am Montag nach dem Rennen (20. August) ab 18.30 Uhr das 30-minütige "Porsche Carrera Cup Magazin" aus. Auf Sport1 sind die Carrera-Cup-Highlights am Samstag, 25. August, von 16.00 bis 16.30 Uhr zu sehen.