Das Duo fuhr in dem von Spannung geprägten achten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring einen Vorsprung von 55,585 Sekunden auf Marcel Tiemann (Monaco), Romain Dumas (Schweiz) und Arno Klasen (Karlshausen) im Porsche 911 GT3 RSR von Mathey-Racing heraus. Hans-Joachim Stuck (Österreich), Frank Biela (Monaco) und Marc Basseng (Leutenbach) komplettierten im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing das Podium. Jörg Müller und Augusto Farfus (beide Monaco) beendeten die Europa-Premiere des BMW M3 GT2 auf Platz vier und feierten dabei die ersten Führungskilometer im stark besetzten Starterfeld der populärsten Breitensportserie Europas.

"Wir sind mit dem Einstand unseres neuen Fahrzeuges auf der Nordschleife zufrieden", sagt Friedhelm Nohl, Leiter Sport- und Tourenwagen-Technik bei BMW. "Wir haben unser Entwicklungsprogramm wie geplant abspulen können. Einer der wichtigsten Punkte war der Faktor Standfestigkeit, und da haben wir gezeigt, dass wir problemlos über die Distanz kommen. Vielleicht klappt es ja in zwei Wochen mit einem Podiumsplatz." Im direkten Vergleich der schnellsten gefahrenen Rundenzeiten im Rennen war der BMW M3 GT2 auf Anhieb in der Spitzengruppe präsent. Müller/Farfus rangierten mit 8:19,882 Minuten auf dem Niveau des Audi R8 LMS.

Im Zeittraining und im Rennen überraschte der Porsche 911 GT3 des Wochenspiegel Team Manthey. Das Trio Georg Weiss (Monschau), Michael Jacobs (Roettgen) und Marcel Tiemann sicherten sich mit einer Rundenzeit von 8:13,486 Minuten die Pole-Position. Auch die schnellste Rennrunde (8:17,781 Minuten) ging auf das Konto des zweiten Manthey-Porsche. Im Rennen schied der Porsche nach zwölf Runden vorzeitig aus.

Nach der Phase der ersten Boxenstopps übernahm der Mamerow-Porsche in Runde 14 die Führung, und baute diese sukzessive aus. "Ein schöner Sieg", freute sich Mamerow. "Nach Platz zwei beim letzten Rennen wurde das Team nun mit Saisonsieg Nummer zwei belohnt. Wir haben unsere Möglichkeiten perfekt genutzt und waren konstant schnell unterwegs. Auch wenn der Vorsprung am Ende souverän scheint, haben wir dafür ganz schön hart kämpfen müssen."

Erst auf den letzten Metern des Rennens fiel die Entscheidung im Kampf um Platz zwei. Basseng schloss auf der Döttinger Höhe auf den vor ihm fahrenden Tiemann auf. Im Tiergarten kam es dann zu einer Berührung der Fahrzeuge. Tiemann behielt das glücklichere Ende für sich und rettete Platz zwei ins Ziel. "Ich habe bei 275 km/h plötzlich hinten links einen Schlag bekommen und hatte alle Hände voll zu tun, den Porsche auf der Strecke zu halten", kommentierte Tiemann. Basseng schildert seine Sicht: "Ich habe im Tiergarten mit Überschussgeschwindigkeit versucht, den Manthey-Porsche zu überholen, als dieser plötzlich die Linie wechselte." Eine hitzige Diskussion nach dem Rennen endete mit einer Entscheidung der Sportkommissare: Beide Fahrer wurden mündlich ermahnt und stehen für das kommende Rennen unter Beobachtung.

Dennis Rostek (Porta-Westfalica), René Rast (Stolzenau) und Nicki Thiim (Rinteln) pilotierten den zweiten von Phoenix eingesetzten Audi R8 LMS auf Platz fünf, vor Uwe Alzen (Betzdorf) und Lance-David Arnold (Duisburg), die im schnellsten Cup-Porsche Sechste wurden. Die Top 10 komplettierten Norbert Fischer (Köln), Marco Seefried (Nürnberg) und Nick de Bruijn (Niederlande) im Porsche 911 GT3, Volker Strycek (Dehrn), Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé, Rodney Forbes (Australien) und David Horn (Steinbach) im Porsche 911 GT3 Cup und Rudi Adams (Ahütte), Stefan Aust (Münster) und Wolf Silvester (Nürnberg) im BMW Z4 Coupé von Dörr-Motorsport.