Hallo zusammen,

hinter mir liegen ereignisreiche Tage - sicherlich nimmt hier das 24h-Rennen auf dem Nürburgring die Hauptrolle ein.

Zusammen mit Jereon Bleekemolen, Andreas Simonsen und Lance David Arnold bin auch auf dem Black-Falcon-Mercedes-SLS auf den zweiten Gesamtrang gefahren!

Was soll ich sagen? Wir haben nur knapp den Sieg verpasst, sind 24 Stunden fehlerfrei gefahren, immer am Limit und das Auto war anschließend kratzerfrei!

Ich habe die gemeinsamen Tage mit meinem Team wirklich genossen, irgendwie bin ich mit der Wahl meiner Teams in den letzten Jahren ein wahrer Glückspilz, egal mit wem ich an den Start gegangen bin, es hat auch zwischenmenschlich immer gepasst!

Ich kann der gesamtem Black Falcon Mannschaft, meinen Teamkollegen und allen Beteiligten nur Bestnoten geben. Motiviert und stets gut gelaunt, war es eine echte Freude in dem Team zu fahren. Alles war perfekt organisiert, ein wichtiger Wohlfühlfaktor für einen Fahrer, die Konzentration lag voll auf dem Fahren.

Christian Menzel startet im Flügeltürer von Black Falcon, Foto: Patrick Funk
Christian Menzel startet im Flügeltürer von Black Falcon, Foto: Patrick Funk

Auch unser Auto ist eine echte "Bank" - zuverlässig, stabil und schnell!

Sicherlich haben die Zuschauer das spannendste 24-Stunden-Nürburgring-Rennen der Geschichte erlebt!

Fast schon eine Schlacht, was hier in der ersten Stunde abgelaufen ist, war die erneute Steigerung zu dem Wahnsinn, den es schon zuvor bei der VLN zu sehen gab - gottlob hat sich die Situation dann wieder beruhigt.

Anschließend hat es sogar richtig Spaß gemacht, nach all dem Schrott hat sich die Anzahl der Rennautos deutlich gelichtet - der wenige Verkehr macht es dann für alle etwas einfacher. Die meisten haben auch ihr Gehirn wieder eingeschaltet.

Was ist nur los, warum wird so gefahren? Rational ist nicht alles erklärbar, seltsam, selbst der dümmste müsste doch wissen, dass man dieses Rennen zunächst beenden muss um überhaupt erfolgreich sein zu können!

Aber es gibt keinen Zweifel, unter Gelb oder durch harte Fahrweise und viel Risiko lässt sich die meiste Zeit gutmachen - ich gebe gerne zu, dass ich auf mein Team sehr stolz bin, wir waren auch im Rahmen der Regularien und mit entsprechendem "Köpfchen" schnell und hatten keinerlei Kontakt mit anderen Autos oder Gelbvergehen - aus dem Grund ein dickes Lob an meine Fahrerkollegen.

Foto: Patrick Funk
Foto: Patrick Funk

Außerdem zeigt es, dass man auch so erfolgreich sein kann - alle Teams auf dem Podium hatten die gleiche Strategie - so soll es sein - Glückwunsch an die Kollegen!

Ein Lob auch an den ADAC Nordrhein mit all seinen Helfern und Sportwarten - das Event war wie immer super organisiert und auch die Rennleitung hat durch hartes eingreifen schnell klar gemacht, dass man unsportliches und gefährliches Verhalten nicht tolerieren wird - aber Vorsicht bei Bestrafungen, man muss immer sehr genau abwägen, ob es sich um grobfahrlässiges Verhalten, Racing oder eventuell "Dumm Gelaufen" handelt - nicht immer passen die Abfolgen der Gelben Flaggen, so kann "Code 60" auch schon mal ziemlich gefährlich werden.

Ganz schlimm wird es, wenn Teilnehmer mit 60 Stundenkilometern durch die Gegend tuckern, obwohl es nur eine geschwenkte Flagge gibt, da bist Du am Limit fahrend eventuell chancenlos, die Reaktionsmöglichkeiten sind begrenzt - den Fehler macht hier nicht das schnelle Auto - als Teilnehmer sollte man die Regularien kennen, so bringt man sich und andere Fahrer, aber auch Streckenposten unnötig in Gefahr.

Chaos in der VLN

Am Samstag war wieder VLN - ich war leider nicht am Start - Wolfgang Kohler war verhindert. Kein Problem, daheim gibt es ja immer viel zu tun, die Radioübertragung der VLN ist auch jedes Mal sehr unterhaltsam - leider hörte ich da erneut nichts gutes, über 60 Gelbvergehen und Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Qualifikation!!!

Ich dachte wirklich, nach dem ganzen VLN und 24 Stunden Chaos hätten es alle verstanden! Ich kann jetzt nicht jeden Fall bewerten, aber grundsätzlich hat die VLN gar keine andere Wahl, als hier jetzt knallhart durchzugreifen, ansonsten laufen uns die Sportwarte und vernünftigen Rennfahrer auf und davon!

Wie machen wir jetzt weiter? Sicherlich werden die korrekten Fahrer in Zukunft entsprechend belohnt, so können einige "Kollegen" auf ihre "Weise" nicht mehr Zeit gutmachen und Traumzeiten hinlegen - ich freue mich, denn dann relativiert sich einiges!

Die VLN hat keine andere Wahl als durchzugreifen, Foto: Patrick Funk
Die VLN hat keine andere Wahl als durchzugreifen, Foto: Patrick Funk

Hier jetzt die VLN als "Schuldigen" hinzustellen geht ja wohl komplett an der Realität vorbei - die Rennleitung ist nicht zu schnell gefahren! Leute lasst mal die Kirche im Dorf, wir können froh sein, dass es überhaupt noch ein Rennen gab, unterhaltet Euch mal mit den Streckenposten, die Jungs und Mädels haben nicht mehr viel Lust an ihrem Hobby.

Kommt mal runter und denkt mal gut nach.

Glückwunsch an das Frikadelli-Team, die waren im Quali auch zu schnell und wurden bestraft, haben aber ihren Fehler eingesehen und anschließend Gas gegeben und gewonnen - geil!

Aber nur zur Info, in Le Mans waren auch endlos viele Unfälle - das fing ja schon im freien Training an, auch hier permanent Rote Flaggen - gleiches Spiel letzte Woche in Spa beim Vor-Test zum 24-Stunden-Rennen.

Insgesamt drei Totalschäden und im Schnitt alle 20 Minuten Rot - das war kein Test, es war ein Crashfestival und die Teams sind kaum zum fahren gekommen ...

Ich betreibe seit 1983 Motorsport - bis auf Prellungen habe ich mir noch nie wehgetan - hoffentlich bleibt das auch so!

Bis bald!