Was für ein Fotofinish beim zehnten und letzten Rennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring: Nach 4:12 Stunden überquerte Manuel Metzger im race&event Audi TT-RS mit gerade einmal 0,768 Sekunden Vorsprung als Klassensieger den Zielstrich. "Das war Hardcore, das hat total viel Spaß gemacht, aber jetzt brauche ich ein Sauerstoffzelt", sagte der abgekämpfte, aber überglückliche 27-Jährige. Teamkollege Heinz Schmersal fiel ihm um den Hals: "Ich bin stolz auf Deine Leistung, Du bist großartig gefahren!"

Team-Manager Martin Mohr war zwar äußerlich ruhig und gefasst, aber nach diversen Rückschlägen im Verlauf des Jahres sorgte dieser Klassensieg für ein versöhnliches Saisonende. "Heute hatten wir das nötige Quäntchen Glück, was uns zuletzt öfters gefehlt hat. Ich bin sehr glücklich, freue mich besonders für unsere Fahrer und möchte mich bei allen Mechanikern und Helfern für das gesamte Jahr ganz herzlich bedanken!"

Für das Duo Metzger/Schmersal begann der Tag mit einem technischen Defekt im Qualifying. "Im Bereich Kesselchen hatte ich schlagartig keinen Benzindruck mehr und musste stehenbleiben", erklärte Metzger anschließend. "Zum einen war damit leider mein Angriff auf die Klassen-Pole vorzeitig beendet, zum anderen hoffe ich natürlich, dass unsere Mechaniker das Auto zum Rennen wieder flott bekommen."

Pünktlich zur Startaufstellung lief der Audi TT wieder perfekt und Metzger nahm das Rennen auf der noch feuchten Fahrbahn mit Intermediates in Angriff. Nach vier Runden erfolgte der Wechsel auf Slicks. Nach dem 13. Umlauf übernahm Schmersal das Cockpit, der nach nur vier Runden die Boxen ansteuerte, um an Metzger zu übergeben. "Ich hatte vorgestern noch einen Motoradunfall", erklärte der 67-Jährige. "Mein linkes Bein schmerzt und meine Medikamente schwächen mich. Sorry, aber ich konnte nicht mehr."

Metzger lief bei seinem erst zweiten Einsatz mit dem race&event-Audi zu Höchstform auf. Der Wahl-Schweizer lieferte sich mit dem Markenkollegen Christoph Breuer einen sehenswerten Zweikampf um Rang zwei. Als der bis dahin führende norwegische Audi TT eine Viertelstunde vor Schluss mit Getriebeschaden strandete, ging es plötzlich um den Sieg bei den Turbo-Specials bis 2000 ccm. Unmittelbar vor dem Gesamtsieger kreuzten die beiden Piloten im Abstand von rund sechs Sekunden den Start-und-Zielstrich für den großen Showdown.

Im Verlauf dieser letzten Runde konnte Metzger den Vorsprung sogar leicht ausbauen. "Im Rückspiegel wurde Breuer immer kleiner, das stimmte mich optimistisch. Leider gab es im Bereich Schwalbenschwanz und auf der Döttinger Höhe zwei Gelbphasen, in welchen der Kollege die Lücke zufuhr. Zum Glück durfte er unter Gelb nicht überholen und bis zum Zielstrich konnte ich meine Position verteidigen. Mein Dank gebührt race&event für den tollen Audi!"

In der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring geht es erst wieder im März 2014 weiter. Das race&event-Team und Heinz Schmersal werden aber schon früher wieder im Einsatz sein. Denn zum sechsten Mal reist die Radevormwalder Mannschaft zum 24-Stunden-Rennen nach Dubai, welches vom 9. bis 11 Januar 2014 stattfindet.