Norbert Siedlers Saison in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring verläuft weiter erfolgreich. Nach dem vierten Platz im Auftaktrennen vor zwei Wochen gelang dem Österreicher am Samstag erstmals der Sprung auf das Podest. Mit dem dritten Platz feierte der Timbuli-Racing-Pilot zusammen mit seinen Teamkollegen Pierre Kaffer und Marco Seefried einen großen Erfolg. Auch im Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen erzielte das Trio wertvolle Erkenntnisse.

Im Qualifying am Morgen lief es zunächst nicht optimal für die Mannschaft rund um Norbert Siedler. Der Wettergott meinte es nicht gut mit den Motorsportfans: Ständige Regenschauer und tiefhängender Nebel sorgten für schwierige Witterungsbedingungen. Mit dem 29. Startplatz blieb das Team hinter den eigenen Erwartungen zurück. "Wir haben uns bei der Reifenwahl etwas verschätzt", erklärte Norbert Siedler, der aber trotzdem zuversichtlich war: "Im Rennen müsste es aber deutlich nach vorne gehen."

Mit dieser Einschätzung sollte er richtig liegen. Startfahrer Marco Seefried und auch Pierre Kaffer gingen bei den zunächst schwierigen Streckenverhältnissen kein Risiko ein und brachten den 500 PS starken Porsche bis auf die siebte Position. Als Kaffer vor dem letzten Renndrittel an die Box kam, um das Fahrzeug an Norbert Siedler zu übergeben entschied sich die Mannschaft von Timbuli Racing auf Trockenreifen zu wechseln. "Diese Entscheidung war goldrichtig", berichtete der Tiroler.

Testarbeit im Vordergrund

Auf den neuen Reifen konnte er von Anfang an attackieren und fuhr bis auf den dritten Rang nach vorne. Als der gelbe Porsche 911 GT3 R nach vier Stunden die Ziellinie auf dieser Position überquerte, war der Jubel groß. "Nach dem vierten Platz vor zwei Wochen haben wir dieses Mal noch einen drauf gesetzt", freute sich der Profi-Rennfahrer. "Vielen Dank an meine Teamkollegen und mein Team Timbuli Racing, das mit einer perfekten Reifenstrategie den Grundstein für dieses tolle Ergebnis gelegt hat."

Trotz des großen Erfolgs stand auch beim zweiten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft die Test- und Entwicklungsarbeit für das ADAC 24h-Rennen im Vordergrund. Bei der Generalprobe für den Langstreckenklassiker im Mai konnten vor allem viele wichtige Erkenntnisse über das Fahrverhalten im Regen gewonnen werden. "Aus dieser Perspektive waren die nassen Bedingungen gar nicht schlecht, denn auch beim 24-Stunden-Rennen bleibt es selten komplett trocken", erläutert der Porsche-Spezialist.

Zeit, sich auf den Erfolgen von der Nürburgring-Nordschleife auszuruhen, bleibt ihm nicht. Bereits am nächsten Wochenende steht für den Oberauer auf dem Hockenheimring das erste Rennwochenende im Porsche Carrera Cup auf dem Programm. Im schnellsten Markenpokal Deutschlands startet er für das Team Aust Motorsport. "Das erste Rennen im Carrera Cup wird für mich und mein neues Team eine Standortbestimmung sein", blickt er voraus. "Ich bin aber zuversichtlich, dass ich in der Spitzengruppe mitfahren kann."