Hallo zusammen,

es ist März, die Saison 2013 steht vor der Tür! Leider ist die Rennstrecke, auf der ich mich in diesem Jahr bewegen werde, noch nicht ganz schneefrei - ich spreche hier von dem wunderschönen und einzigartigen Nürburgring.

Für eine solche Wortwahl haben aber einige "Macher" in der rheinlandpfälzischen Landesregierung nicht viel übrig - der Ring ist pleite und muss schnell verkauft werden! Perfekt oder? Im Moment wird allen rund um den Ring ein Stück heile Welt verkauft, immerhin, die F1 kommt doch im Sommer, es läuft doch! Oder doch nicht?

In den letzten 5 Jahren wurde meist ein Skandal von einem noch größeren Skandal getoppt. Das ist die Realität hier in der Eifel. Realisten rechnen mit dem Schlimmsten. Nur wenige Menschen, Journalisten, Verbände oder Vereine fragen mal kritisch nach, da gibt es nur wenige Ausnahmen - leider. Einige tun das sehr geschickt und populistisch, aber ohne ernsthafte Absichten; gut aussehen und kritisch den Finger heben, sonst nichts. Aus dem Grund bin ich ja auch aus einem größeren Deutschen Sportfahrerkreis ausgetreten - auch nur heiße Luft...

Allein der Gedanke, der Nürburgring wird verkauft - unfassbar.

Weltmeister an der Biertheke

Der Hauptdarsteller hat sich lachend mit Schilddrüsenkrankheit in Sicherheit gebracht - mit vollen Bezügen versteht sich, unschuldig versteht sich, alle sind unschuldig, keiner war es - doch die böse EU ist schuld...

Schade nur, wie wenige Menschen sich offen, ehrlich, kritisch und mit Anstand zum Thema Nürburgring auch öffentlich äußern - an der Biertheke haben wir hier viele Weltmeister. Mir ist der tägliche Blick in den Spiegel sehr wichtig, bei so einem kriminellen Desaster darf man als anständiger Mensch nicht weggucken, sich ducken, schweigen, oder gar noch die Hand aufhalten und abkassieren, wie es einige Kollegen mit Freude getan haben.

Keine Lust auf politische Spielchen

Kommen wir zum Sport, sollte der Schnee hier in der Eifel bald verschwunden sein, dann geht es für mich auf die Nordschleife. VLN zusammen mit Wolfgang Kohler auf einem Manthey Porsche 997 Cup - darauf freue ich mich, mit Wolfgang fahre ich schon seit 2007. Immerhin konnten wir in 2012 viermal die Cupklasse gewinnen, sogar P3 im Gesamt war bei Schlechtwetter mit so einem Cupauto möglich - und das alles ohne Diskussionen. Ich mag es in der Cup Klasse zu fahren, diese Dauerdiskussionen mit der Balance of Performance sind für mich der blanke Horror - auf diese "Politspielchen" habe ich keine Lust, das hat nichts mit Sport zu tun. Das ist eine "Selbsthinrichtung auf Raten".

Dem Haribo Racing Team werde ich auch treu bleiben - und zwar betreue ich ein Haribo Junior Team! Wir setzen beim 24-Stunden-Rennen am Ring einen Porsche 997 Cup ein, drei Junioren und ein alter Mann werden das Auto steuern. Ich bin der alte Mann und Mentor. Ich werde den Knaben die Besonderheiten des Rennens und der Veranstaltung näherbringen. Zwei Junioren sind schon in unserem Kader: Mario Farnbacher und VLN Gesamtsieger 2012 Dominik Brinkmann - der dritte Fahrer wird noch gesucht, Entscheidung fällt aber noch vor dem ersten VLN Lauf.

Dann werden die drei Jungs zur Vorbereitung zwei, drei VLN Rennen fahren, machen mit mir im FSZ Nürburgring Fahrdynamiktrainings, außerdem werden wir uns einige Stunden Onboardfilme anschauen. Das größte Problem bleibt der Verkehr und die Unterschiede in den Autos.

Zuverlässigkeit statt Speed

Wir möchten mit dem Projekt natürlich jungen Fahrern helfen, aber auch zeigen, dass Junioren mit guter Ausbildung auf der Nordschleife einen guten Job machen können - Speed steht da nicht im Vordergrund, sondern Zuverlässigkeit und ein guter Umgang mit Reifen, Bremsen, Material und Benzinverbrauch. Eine Schule, die einen guten Rennfahrer noch besser macht. Wir wollen das Ziel sehen und nicht gucken, wer von uns der Schnellste ist!

Auch für Eurosport werde ich, wie schon in 2012, wieder die WTCC als Co-Kommentator zusammen mit Uwe Winter begleiten. Hier wechsle ich mich mit meinem Kumpel Dirk Adorf ab - der hat ja auch 'ne große Klappe und sagt das was er sieht und denkt, heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Da liegen wir beide auf einer Wellenlänge. Die Rennen sind auch ohne große Werke und VIP-Zelte immer ein Krimi - Motorsport halt!

Ja zum Nürburgring

So, ich werde jetzt mal vor die Tür gehen und mich um den Restschnee kümmern - heute Nachmittag (01.03.2013) geht es dann in die Bürgerhalle nach Nürburg. Der Verein "Ja zum Nürburgring" lädt zu einer außerordentlichen Sitzung - es geht um die Zukunft des Nürburgrings. Ex- ADAC Präsident Otto Flimm ist einer der wenigen Kritiker mit Durchblick und Sachverstand - ein Kämpfer wie Wilhelm Hahne oder auch Mike Frison.

Mal sehen ob ich erneut der einzige Rennfahrer bin, den es interessiert, was mit dem Ring passiert - oder trauen sich die anderen nicht? Die meisten möchten halt "politisch korrekt" bleiben. Na dann...

Bis bald

Euer