Eigentlich hätte Denny Hamlin am heutigen Montag im Krankenhaus liegen sollen, um sich am Kreuzband operieren zu lassen. Da der sechste Saisonlauf durch starke Regenfälle über dem Martinsville Speedway jedoch von Sonntag auf Montag verschoben wurde, musste Hamlin seine Operation verschieben. Nun kann Hamlin auf eine Narkose verzichten, denn er fährt als Rennsieger direkt auf den OP-Tisch.
Hamlin wiederholte auf seiner Heimstrecke seinen Sieg aus dem Oktober 2009 und gewann damit bereits zum dritten Mal in den letzten fünf Rennen auf dem kürzesten Oval des Rennkalenders. Hamlin hatte in dieser Saison einiges an Rückschlägen verkraften müssen und konnte mit diesem Sieg seine Pechsträhne beenden. Das Green-White-Checkered-Finale wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen, denn Hamlin brannte in den letzten Runden ein unglaubliches Feuerwerk ab. Als Belohnung gab es wieder die "uhrigste" Trophäe im Sprint Cup: eine fast drei Meter große "Grandfather Clock".
Denny Hamlin spurtete durch das gesamte Feld
Hamlin war von Startplatz 19 in das Rennen gegangen und fuhr bis zur ersten Rennunterbrechung in Runde 40 bis auf Rang sieben vor. Beim folgenden Boxenstopp gab es Probleme und Hamlin fiel mit seinem schwarzen Toyota wieder bis auf Position 29 zurück. Es folgte die nächste Aufholjagd des Gibbs-Piloten, die in Runde 230 mit der ersehnten Führung endete. Danach gab es intensive Zweikämpfe mit Jeff Burton und die Führung wechselte zwischen den beiden Piloten insgesamt elf Mal. Hamlin hatte auf den Longruns und im Überrundungs-Verkehr allerdings das bessere Auto.
Hamlins Reifenpoker wurde belohnt
In den letzten Runden zog Hamlin davon und fuhr eigentlich einem sicheren Sieg entgegen. Ausgerechnet sein Verfolger Burton bekam 14 Runden vor Rennende einen Reifenschaden, der durch den rundenlangen Zweikampf mit Hamlin entstanden war. Es gab deshalb eine weitere Gelbphase und nur die beiden nun führenden Fahrer Hamlin und Kyle Busch fuhren zum Reifenwechsel in die Boxengasse. Kyle Busch nahm zwei neue Reifen mit und Teamkollege Hamlin sogar vier schwarze Gummis. Beim folgenden Restart waren noch vier Runden zu absolvieren. Jeff Gordon führte vor Matt Kenseth und Ryan Newman. Kyle Busch und Hamlin starteten aus Reihe vier.
Zwei Runden später landete Kyle Busch in der Mauer und es gab eine notwendige Rennverlängerung mit einem Green-White-Checkered-Finale. Die neue Reihenfolge lautete: Gordon vor Newman, Kenseth und Hamlin. In den letzten beiden Runden fuhr Hamlin mit verrückten Manövern noch bis auf den ersten Platz vor und profitierte dabei von einem Techtelmechtel zwischen Gordon und Kenseth. Teamkollege Joey Logano wurde nach 508 Rennrunden noch Zweiter und machte damit den Doppelsieg für Joe Gibbs Racing perfekt.
Jimmie Johnson übernimmt Gesamtführung
In der Meisterschaft übernahm Titelverteidiger Jimmie Johnson zum ersten Mal in dieser Saison die Führung. Johnson belegte zwar nur den neunten Platz in Martinsville, aber der bisherige Leader Kevin Harvick musste bereits in Runde 105 Richtung Garage fahren, da er plötzlich Bremsprobleme bekam. Harvick wurde mit 100 Runden Rückstand auf Rang 35 gewertet und fiel im Gesamtstand von Rang eins auf Platz vier zurück.
Greg Biffle ist nun der einzige Fahrer im Sprint Cup, der in allen Rennen ein Top-10-Resultat erzielen konnte und machte einen Sprung auf Rang zwei in der Gesamtwertung. Ihre besten Saisonresultate erzielten Brad Keselowski mit Platz zwölf, Sam Hornish Junior mit Position 13 sowie David Gilliland durch Rang 19. Einen Horror-Tag erlebte das Earnhardt-Ganassi-Team mit ihren Fahrern Jamie McMurray und Juan Pablo Montoya. Durch Reifenschäden wurden beide Piloten weit zurückgeworfen. Montoyas Rückstand auf den letzten Chase-Platz beträgt bereits 171 Punkte.
Ergebnis: Goody's Fast Pain Relief
1. Denny Hamlin (Toyota), 195/10 Punkte
2. Joey Logano (Toyota), 170/0 Punkte
3. Jeff Gordon (Chevrolet), 170/5 Punkte
4. Ryan Newman (Chevrolet), 160/0 Punkte
5. Martin Truex Jr. (Toyota), 155/0 Punkte
6. Brian Vickers (Toyota), 150/0 Punkte
7. Clint Bowyer (Chevrolet), 146/0 Punkte
8. Carl Edwards (Ford), 142/0 Punkte
9. Jimmie Johnson (Chevrolet), 138/0 Punkte
10. Greg Biffle (Ford), 134/0 Punkte
Gesamtstand: Rennen 6/36
1. (+2) Jimmie Johnson, 898 Punkte
2. (+2) Greg Biffle, -14 Punkte
3. (-1) Matt Kenseth, -16 Punkte
4. (-3) Kevin Harvick, -61 Punkte
5. (+2) Jeff Burton, -113 Punkte
6. (0) Kurt Busch, -122 Punkte
7. (+4) Jeff Gordon, -125 Punkte
8. (-3) Tony Stewart, -128 Punkte
9. (+3) Clint Bowyer, -151 Punkte
10. (-2) Dale Earnhardt Jr., -159 Punkte
11. (-2) Paul Menard, -163 Punkte
12. (+2) Brian Vickers, -164 Punkte
Galerie: Das NASCAR-Wochenende im Sprint Cup und in der Camping World Serie
diese NASCAR Nachricht