Nach acht Saisonrennen ist fast ein Viertel der Meisterschaft absolviert. Es gab positive und negative Überraschungen in der laufenden Saison 2009. Vor dem "Restrictor-Plates-Rennen" auf dem Superspeedway in Talladega schwanken einige Formkurven der großen Teams gewaltig.

Hendrick Motorsports

Jimmie Johnson und Jeff Gordon im Duett, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson und Jeff Gordon im Duett, Foto: NASCAR

Jeff Gordon und Titelverteidiger Jimmie Johnson führen die Meisterschaft an und erzielten nach acht Rennen mehr Punkte als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Mark Martin, der Oldtimer und Neuling im Team belegt Rang 13 im Gesamtstand und konnte die Pechsträhne zu Saisonbeginn mit starken Ergebnissen egalisieren. Am letzten Wochenende holte er die dritte Pole, gewann mit den meisten Führungsrunden und fuhr die schnellste Rennrunde - und das mit 50 Jahren. Auf sechs von acht Strecken fuhren die Chevrolet-Motoren von Hendrick bisher die schnellsten Runden. Die Nummer vier im Team ist nur noch der Superstar Dale Earnhardt Junior. Sein 19. Rang im Gesamtklassement ist allerdings für einige Experten keine Überraschung. Er sollte sich vielleicht endgültig von seinem Crew Chief Tony Eury Junior trennen. Einige Entscheidungen vom Kommandostand waren mehr wie haarsträubend. Ein weiterer Chase ohne Junior wäre eine Katastrophe für die Fernsehanstalten. Vielleicht geling Junior das Comeback in Talladega, wo er bisher mit fünf Siegen fast so erfolgreich wie Jeff Gordon war, der sechs Mal gewinnen konnte. Der letzte Sieg von Junior datiert allerdings aus der Saison 2003.

Penske Championship Racing

Wenn ein Team die Dodge-Fahnen hochhält, dann ist es Penske mit Kurt Busch, der den dritten Rang in der Meisterschaft belegt und einen Saisonsieg einfahren konnte. David Stremme konnte bisher Ryan Newman nicht vollwertig ersetzen, aber das kam nicht unerwartet.

Stewart-Haas-Racing

Das neue Team mit Tony Stewart und Ryan Newman=, Foto: NASCAR
Das neue Team mit Tony Stewart und Ryan Newman=, Foto: NASCAR

Seine ersten Rennen als Fahrer und gleichzeitig als Teambesitzer absolvierte Tony Stewart mehr wie erfolgreich. Zwar gelang noch kein Saisonsieg, aber immerhin sechs Top-10-Platzierungen, damit belegt Stewart Position vier im Gesamtstand. Jetzt, wo es um sein eigenes Geld geht, produziert Stewart keinen Schrott mehr, und hält sich aus allen schwierigen Situationen heraus. Man erkennt den fleißigen Punktesammler kaum wieder. Ryan Newman scheint nur noch seinen Titel "Rocket-Man" durch die Gegend zu fahren. Rang 17 ist im Vergleich zu Stewart einfach enttäuschend. Der ehemalige Pole-Spezialist zündet nicht mehr.

Joe Gibbs Racing

Kyle Busch ist nach Stewarts Abgang die Nummer eins im Team. In dieser Saison konnte er seine Aussetzer minimieren und ist auf dem besten Weg ein ernsthafter Meisterschaftskandidat zu werden. Denny Hamlin erzielte bisher sogar mehr Punkte als "Rowdy Busch". Auch er scheint sich mehr auf das Punktesammeln zu konzentrieren. Hamlin könnte nach einem Erfolgserlebnis zum Geheimfavoriten werden, zumal ihn keiner auf der Rechnung hat. Rookie Joey Logano weht ein kalter Wind um die Jungstar-Ohren. Nationwide und Sprint-Cup sind eben zwei verschiedene Ligen. Ab Saisonmitte wird man mehr von dem jungen Mann erwarten können.

Richard Childress Racing

Nur nicht auffallen, scheint das Motto in dieser Saison zu sein. Clint Bowyer machte bisher noch den besten Job. Jeff Burton mogelt sich mal wieder durchs Feld und sammelt unauffällig Punkte wie kein anderer. Kevin Harvick erscheint unmotiviert und Casey Mears fährt erwartungsgemäß hinterher.

Roush Fenway Racing

Matt Kenseth gewann die ersten beiden Saisonrennen, Foto: NASCAR
Matt Kenseth gewann die ersten beiden Saisonrennen, Foto: NASCAR

In diesem Team geht es auf und ab: Formschwankungen sind fast schon untertrieben. Motorprobleme bei allen Fahrern kamen hinzu. Titelkandidat Carl Edwards konnte seine Form aus der letzten Saison noch nicht wieder zeigen, sammelt aber auch in schwächeren Rennen in dieser Saison erfolgreich Punkte. Matt Kenseth gewann die ersten beiden Saisonrennen und war danach nur noch in Texas konkurrenzfähig. Greg Biffle ist für seine Formschwankungen bekannt, hatte aber auch viel Pech. Jamie McMurray sollte mal der Superstar werden, jetzt droht ihm das Aus, wenn Roush nur noch mit vier Wagen an den Start gehen wird. David Ragan fuhr eine tolle letzte Saison und jetzt in ein Tief.

Die anderen Teams

David Reutimann fährt bisher eine sensationelle Saison für Michael Waltrip Racing. Richard Petty Motorsports muss mit dem Dodge-Motor leben und auf Kasey Kahne hoffen, der den Sprung in den Chase schaffen könnte. Earnhardt Ganassi Racing und Juan Pablo Montoya scheinen gut zu harmonieren. Montoya hatte noch keine Aussetzer und es fehlt eigentlich nur noch die Rennkonstanz im letzten Rennviertel, wo das Team beim Service und in der Strategie laufend Fehler begeht. Red Bull Racing mit Brian Vickers fehlt ebenfalls die Konstanz und Scott Speed muss als Rookie noch lernen. Tolle Leistungen zeigte bisher Marcos Ambrose für JTG Daugherty Racing und Bobby Labonte bei Hall of Fame Racing. Die restlichen Team führen ihren Kampf um den 35. Rang in der Owner-Points-Wertung.

Sieger der letzten Rennen

05.10.2008: Tony Stewart (Pole: Travis Kvapil)
27.04.2008: Kyle Busch (Pole: Joe Nemechek)
07.10.2007: Jeff Gordon (Pole: Michael Waltrip)
29.04.2007: Jeff Gordon (Pole: Jeff Gordon)
08.10.2006: Brian Vickers (Pole: David Gilliland)
01.05.2006: Jimmie Johnson (Pole: Elliott Sadler)

Top 10: Durchschnittliche Platzierungen, (Anzahl Rennen), Siege

12,5(16) Kurt Busch
13,3 (20) Tony Stewart, 1 Sieg
14,5 (4) David Ragan
14,6 (16) Kevin Harvick
14,8 (18) Dale Earnhardt Jr., 5 Siege
15,5 (42) Mark Martin, 2 Siege
15,8 (32) Jeff Gordon, 6 Siege
16,9 (14) Jimmie Johnson, 1 Sieg
17,4 (22) Bobby Labonte, 1 Sieg
18,0 (18) Matt Kenseth