Denny Hamlins Rekordnacht endete abrupt in der entscheidenden Phase des Rennens. Der aus Virginia stammende Toyota-Pilot führte das Rennen von der Pole weg ungefährdet an. Nach 352 Runden standen für Hamlin 350 Führungsrunden auf dem Konto - ein neuer Rekord in Richmond. Doch dann sah er seine Chancen auf einen Sieg in weite Ferne rücken.

Exakt 381 Runden führte Denny Hamlin auf dem Richmond International Raceway. Dann machte sich auf einmal ein Reifenschaden bemerkbar und Hamlin musste sowohl Kyle Busch, als auch Dale Earnhardt jr. ziehen lassen. Wenige Runden später, zwischenzeitlich hatte Earnhardt die Führung übernommen, ging es für Hamlin dann gar nicht mehr weiter. In Kurve 4 stellte er seinen Wagen ab und löste eine Gelbphase aus.

Ein Massencrash riss elf Fahrzeuge aus dem Rennen., Foto: Getty Images for NASCAR
Ein Massencrash riss elf Fahrzeuge aus dem Rennen., Foto: Getty Images for NASCAR

Das war die Chance für Kyle Busch, Mark Martin und Andere nochmal an Earnhardt heranzukommen. Dieser hatte zwischenzeitlich seine Führung auf etwa eine Sekunde ausbauen können, bis er von der Caution eingebremst wurde. Es wurde spannend in Richmond.

Der Neustart gelang zunächst Earnhardt etwas besser. Kyle Busch ließ die Riefen durchdrehen und verlor zunächst etwas an Boden. Doch der Teamkollege von Denny Hamlin kämpfte sich erneut heran. Mehrere Runden lieferten sich die beiden nun ein Duell um den Sieg. Die Fans waren außer sich und voller Vorfreude auf den ersten Earnhardt-Sieg seit zwei Jahren. Doch aus den Anfeuerungsrufen wurden auf einmal laute Buhrufe. Kyle Busch erwischte Dale Earnhardt beim Einfahren in Kurve 3 und zwang ihn in einen Dreher. Earnhardt touchierte die Mauer leicht mit dem Heck und konnte seine Sieghoffnungen ebenfalls begraben.

Kyle Busch im Zweikampf., Foto: Getty Images for NASCAR
Kyle Busch im Zweikampf., Foto: Getty Images for NASCAR

Frei nach dem Motto "wenn zwei sich Streiten, freut sich der Dritte", übernahm Clint Bowyer zu diesem Zeitpunkt erstmals die Führung. Doch was war genau bei dem Crash von Earnhardt los? Der Chevrolet-Pilot sah sich bereits zuvor den Angriffen von Kyle Busch ausgesetzt und nahm auf der oberen Linie immer wieder den Schwung mit auf die Geraden, um eine Nasenlänge vor seinem Kontrahenten zu sein. Auch als die beiden aus Kurve 2 herausfuhren, ergab sich dieses Bild. Beim Anbremsen in Kurve 3 wurde dann das Auto von Busch unruhig und schlidderte in Earnhardt hinein. Ein bitterer Rennunfall, so kurz vor dem Ende.

Für Kyle Busch, der immernoch Zweiter war, reichte es am Ende nicht mehr. Clint Bowyer startete direkt nach dem Neustart die Flucht nach vorn und ließ nichts mehr anbrennen. Busch musste sich sogar noch gegen Mark Martin wehren, der fast an ihm vorbeigezogen wäre.

Letztendlich konnte er seine Position jedoch verteidigen und übernahm dadurch die Führung in der Meisterschaft von Jeff Burton. Der wurde nach einem Massencrash in Runde 230 noch beachtlicher Elfter. Die Top 5 komplettieren Tony Stewart und Martin Truex jr.

Bowyer schnappte sich den Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR
Bowyer schnappte sich den Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR

Clint Bowyer verbessert sich durch seinen zweiten Sprint Cup Series-Sieg auf Platz vier im Gesamtstand. Unverändert auf Rang drei liegt Dale Earnhardt jr., mit nun 104 Punkten Rückstand. Wie schnell es wieder nach hinten gehen kann, merkte auch Juan Pablo Montoya. Nach einem Dreher war der Kolumbianer ebenso wie Jeff Burton in den Massenunfall verwickelt und wurde nur 32. Dadurch rutscht er wieder vier Positionen zurück und liegt nun auf Platz 16.

Am nächsten Wochenende erwartet uns auf dem Darlington Raceway in South Carolina das nächste Nachtrennen. Dann ebenfalls in der Nacht von Samstag auf Sonntag.