Die Favoriten gingen am Ende erneut leer aus. Hendrick Motorsports zeigte allen, dass sie noch siegfähig sind, in dem sie teilweise vier Autos in den Top 5 hatten. Doch am Ende gewann nicht unbedingt das beste Auto, sondern die beste Strategie. Denny Hamlin kämpfte sich nach einem verpatzten Boxenstopp erfolgreich nach vorne und gewann das Goodys Cool Orange 500 in Martinsville, Virginia.

Beim letzten Boxenstopp in Runde 388 nahm der Toyota-Pilot nur Sprit auf. Während Jeff Gordon, Jeff Burton und andere noch vier Reifen wechselten. Diese Strategie spülte Hamlin bis auf Platz fünf nach vorne, während Jeff Burton nach dem Boxenstopp zunächst die Führung übernahm. Genauso wie Brian Vickers, Carl Edwards und Casey Mears, die allesamt draußen blieben, hatte er Hamlin aber nichts entgegenzusetzen und verlor die Führung in Runde 427.

Hamlin und Gordon im Fight., Foto: Getty Images for NASCAR
Hamlin und Gordon im Fight., Foto: Getty Images for NASCAR

Vom Feld absetzen konnte sich Hamlin jedoch nicht. Burton blieb lange Zeit in Schlagdistanz zum Joe-Gibbs-Fahrer. Letztendlich verlor er aber sogar noch Platz zwei im Kampf mit Jeff Gordon. Der kam noch einmal heran, war aber während des längsten "Green-Flag-Runs" des Tages keine wirkliche Konkurrenz für Hamlin. So wurde Gordon vor Jeff Burton Zweiter. Auf Platz vier folgte Jimmie Johnson, der sich nach einem Dreher in Runde 296 ebenfalls wieder nach vorne gefightet hatte. Ein für seine Verhältnisse unauffälliges Rennen fuhr auch Tony Stewart. Am Ende sprang Platz fünf für ihn heraus. Dale Earnhardt jr. musste sich, trotz der meisten Führungsrunden, mit Platz sechs begnügen. Nur hauchdünn vor seinem Teamkollegen Casey Mears. Damit befinden sich alle Hendrick Motorsports-Autos in den Top 10.

Für Denny Hamlin ist es der vierte Sieg in seiner Karriere. Er ist nach Kyle Busch der zweite Toyota-Fahrer, der einen Sieg in der Sprint Cup Series auf seinem Konto hat. Vom Team Joe Gibbs Racing fehlt nun nur noch Tony Stewart in der Victory Lane.

Vom Pech verfolgt waren in Martinsville die Gebrüder Busch. Bereits in der Anfangsphase drehte Kurt seinen jüngeren Bruder Kyle um. Später mussten beide das Rennen aufgrund von technischen Problemen lange Zeit unterbrechen. Kyle Busch verlor durch einen 38. Platz seine Führung in der Meisterschaft und liegt nun auf Platz fünf. Neuer Gesamtführender ist Jeff Burton.

Denny Hamlin jubelt über seinen Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR
Denny Hamlin jubelt über seinen Sieg., Foto: Getty Images for NASCAR

Freuen darf sich auch Jamie McMurray. Als 36. in der Meisterschaft kam er nach Martinsville und musste sich somit unbedingt für das Rennen qualifizieren. Auf eindrucksvolle Art und Weise schaffte er das bereits am Freitag. Im Rennen war auch er anfangs sehr stark unterwegs und wurde letztendlich Achter.

Vom Pech verfolgt sind weiterhin Ken Schrader und das BAM-Racing-Team. Von Platz Sieben gestartet hielt sich der Toyota von Schrader lange Zeit in den Top 15. Selbst eine Runde Rückstand konnte der erfahrene Schrader wieder wettmachen. Doch in Runde 402 war der Traum von einem guten Ergebnis ausgeträumt. Schraders Auto verteilte Öl auf der ganzen Strecke und musste in die Garage. Vor allem die deutschen Fans werden dem Team in den nächsten Wochen weiterhin die Daumen drücken. Denn wenn die Startnummer 49 es in die Top 35 schafft, wird der deutsche Fahrer Klaus Graf beim Straßenkursrennen in Sonoma definitiv an den Start gehen können. Bis dahin bleiben dem Team aber noch einige Monate Zeit. Das Rennen in Sonoma ist erst im Juni.

Am kommenden Wochenende geht es auf dem Texas Motor Speedway weiter. Vergangenes Jahr konnte Jeff Burton dort knapp vor Matt Kenseth gewinnen. In seiner derzeitigen Form darf man den "Oldie" sicherlich nicht außer Acht lassen.