Auch das zweite Saisonrennen der American Le Mans Series wird in Florida ausgetragen. Trotzdem ist für Abwechslung gesorgt: Nach dem 12-Stunden-Klassiker auf dem Flugplatzkurs in Sebring gastiert die Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt am 5. April 2008 auf dem Stadtkurs von St. Petersburg am Golf von Mexiko. Und die Zielflagge im zweitkürzesten Rennen des Jahres fällt bereits nach 1:55 Stunden.

In Sebring ist Porsche mit einem historischen Triumph in die neue Saison gestartet. Mit dem von Penske Racing eingesetzten RS Spyder holten Timo Bernhard, Romain Dumas und Emmanuel Collard den 18. Gesamtsieg für Porsche bei dem Langstreckenklassiker. Butch Leitzinger, Marino Franchitti und Andy Lally machten als Zweite im RS Spyder von Dyson Racing den Porsche-Doppelsieg perfekt. Ein Saisonauftakt nach Maß.

Im Ferienparadies St. Petersburg, auf dem 2,925 Kilometer langen Kurs mit 14 Kurven, werden die Karten jetzt aber neu gemischt. "Das ist ein komplett neues Rennen mit ganz anderen Anforderungen", unterstreicht Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. Auf Stadtkursen hängt sehr viel von Gelbphasen ab, und bei einem Rennen zwischen Betonmauern und Fangzäunen gibt es in der Regel mehr solcher Unterbrechungen als auf herkömmlichen Rennstrecken mit weiten Auslaufzonen. Auf die Rennstrategie für St. Petersburg haben Gelbphasen also vermutlich ebenso viel Einfluss wie die vergleichsweise kurze Renndauer, durch die der Spielraum für Boxenstopps sehr viel kleiner wird. Ein Patentrezept für die richtige Taktik gibt es nicht. Hartmut Kristen: "Wichtig ist, dass man auf das, was auf der Rennstrecke passiert, flexibel und richtig reagiert."

Für Porsche sind in St. Petersburg, wo man im Vorjahr nach einer tollen Aufholjagd einen Doppelsieg in der Klasse LMP2 feierte, vier RS Spyder am Start. Sascha Maassen und Patrick Long wechseln sich für Penske Racing im Cockpit der Startnummer 6 ab, während Timo Bernhard und Romain Dumas mit der Startnummer 7 unterwegs sind. Auch das US-Kundenteam Dyson Racing setzt zwei RS Spyder ein: Die Startnummer 16 teilen sich Chris Dyson und Guy Smith, mit der Startnummer 20 gehen Butch Leitzinger, Marino Franchitti und Andy Lally ins Rennen. In St. Petersburg ist die American Le Mans Series zusammen mit der ebenfalls sehr populären US-Formel-Serie Indy Racing League zu Gast.

Ein Stadtrennen fasziniert nicht nur die Fans, die das Geschehen aus nächster Nähe verfolgen können. Die teilweise sehr engen Strecken ohne richtige Auslaufzonen sind auch für die Fahrer eine ganz besondere Herausforderung. "Da ist schnell etwas passiert. Wer einen Fehler macht, landet meistens in der Mauer", sagt Timo Bernhard. Obwohl lange Geraden fehlen, auf denen man auch mal durchatmen kann, fährt der amtierende Champion gerne auf Stadtkursen: "Da muss man sehr präzise fahren, muss vom Start bis ins Ziel voll konzentriert sein. Das ist nicht einfach, kommt mir aber sehr entgegen."