Beim Sprint-Cup-Finale auf dem Homestead-Miami Speedway steht Denny Hamlin im Gibbs-Toyota auf der Pole Position. Es war für Hamlin die dritte Pole in dieser Saison und die erste Bestzeit in Homestead. In der Saison 2009 und 2013 konnte der Gibb-Pilot bereits zwei Siege im Finalrennen feiern. Von den vier Meisterschaftskandidaten war Kyle Busch der schnellste Fahrer und startet am Sonntag von Rang drei. Jeff Gordon beginnt das Rennen vom fünften Platz, der in den letzten beiden Jahren die Startposition des Siegers war. Außenseiter Martin Truex Junior startet vom elften Rang und Titelverteidiger Harvick verpasste die Top-12 um einen Platz.

Hat der Gepard den richtigen Riecher?, Foto: NASCAR
Hat der Gepard den richtigen Riecher?, Foto: NASCAR

Vorschau

Die Teams meldeten für das letzte Saisonrennen 45 Fahrer. Der für zwei Rennen suspendierte Matt Kenseth ist beim Finale wieder dabei und löste Ersatzfahrer Erik Jones bei Joe Gibbs Racing ab. Premium Motorsports ersetzte Timmy Hill durch Reed Sorenson und Go FAS Racing nominierte Josh Wise für Joey Gase. Ty Dillon kam zu seinem fünften Saisoneinsatz bei Circle Sport Racing für Ryan Ellis. Wood Brothers Racing setzte zum 18. Mal Ryan Blaney ein und Leavine Family Racing stand wieder mit Michael McDowell in der letzten Starterliste des Jahres. Sorenson und McDowell benötigten im Qualifying ein Top-36-Resultat, um im Rennen dabei zu sein. Blaney und McDowell wären bei einem Ausfall der Qualifikation nicht startberechtigt.

Mit Carl Edwards, Jimmie Johnson, Kasey Kahne und Kurt Busch konnten bisher vier Fahrer zwei Pole Awards gewinnen. Jamie McMurray, Joey Logano, Kenseth und Gordon standen jeweils einmal auf der Pole Position. Das letzte Qualifying gewann Gordon und damit ist der Hendrick-Pilot der einzige Finalteilnehmer, der in einem Homestead-Qualifying erfolgreich war. Mit Bill Elliott und Kurt Busch konnten bisher erst zwei Fahrer in der Saison 2001 sowie 2002 vom besten Startplatz aus gewinnen. Brad Keselowski erzielte im letzten Jahr in der ersten Runde des Knock-Out-Qualifyings mit 181.238 mph einen neunen Streckenrekord. Michael Waltrip Racing wird sein letztes Rennen im Sprint Cup bestreiten.

Martin Truex Junior war im Training der schnellste Titelkandidat, Foto: NASCAR
Martin Truex Junior war im Training der schnellste Titelkandidat, Foto: NASCAR

Training: Edwards war der Schnellste

Die Trainings-Session vor dem Qualifying musste nach gut einer Stunde vorzeitig wegen einem Regenschauer beendet werden. Auch für das Qualifying und das Rennen am Sonntag sah die Wettervorhersage nicht sehr rosig aus. Edwards absolvierte im Gibbs-Toyota 20 Runden und war mit 175.143 mph in 30.832 Sekunden der schnellste Fahrer vor Keselowski im Penske-Ford. Hinter den beiden aus dem Chase ausgeschiedenen Fahrern war Truex der beste der vier Finalteilnehmer. Harvick fuhr nur fünf Runden und belegte Rang sieben. Auf Platz 16 beendete Kyle Busch das Training und Gordon musste sich mit Position 30 begnügen.

Q1: Harvick vor Kurt Busch

Unter Flutlicht begann das letzte Qualifying der Saison. Titelverteidiger Harvick ging sofort auf die Strecke und übernahm mit 177.848 mph in 30.363 Sekunden Rang eins vor dem Trainingsschnellsten Edwards und Keselowski. Kurz darauf übernahm Logano Platz zwei. Gordons erste schnelle Runde reichte nur zu Rang 16, während gleichzeitig Kurt Busch neuer Zweiter war. Truex stellte seinen Chevrolet auf Platz neun, damit lag Gordon nur noch auf Position 22. Zur Halbzeit der ersten Runde über 20 Minuten kam auch Kyle Busch auf die Strecke und lag anschließend auf Platz 14. Gordon fiel dadurch auf Rang 24 zurück.

Dann wurde Gordon durch Ricky Stenhouse Junior aus der Top-24 verdrängt. Zwei Minuten vor Ende der Session kam Gordon ein zweites Mal auf die Strecke und machte einen Sprung auf Position 17. Harvick gewann die erste Runde vor Kurt Busch und Logano. Schnellster Rookie war Matt DiBenedetto, der von Startplatz 37 in das Rennen gehen wird. McDowell qualifizierte sich mit Rang 29 für das Rennen. Der Letzte Sorenson und Rookie Jeb Burton schafften nicht den Sprung in das Starterfeld.

Q2: Logano vor Kyle Busch

Runde zwei begann mit einer Bestzeit von Austin Dillon, der schneller als Harvick war. Blaney übernahm anschließend Rang zwei vor Edwards. Dann war Logano der neue Leader vor Johnson. Kyle Busch und Keselowski verdrängten darauf Johnson von zweiten Platz. Die Zeit von Truex reichte für Platz neun und Harvick war kurz darauf nur noch auf Position elf zu finden.

Gordon kam als letzter Finalist auf die Strecke und landete auf dem sechsten Rang. Damit war Harvick nicht mehr in der Top-12 zu finden. In der zehnten und letzten Minute machte Harvick einen zweiten Versuch, verfehlte aber den zwölften Platz um 0.002 Sekunden, der von Edwards belegt wurde. Logano gewann vor Kyle Busch und Keselowski die zweite Session.

Kyle Busch startet von Rang drei, Foto: NASCAR
Kyle Busch startet von Rang drei, Foto: NASCAR

Q3: Pole für Hamlin

In der dritten Runde befanden sich noch drei Hendrick-Fahrer sowie drei weitere Chevrolet-Teams. Gegner waren drei Gibbs-Toyota und drei Ford-Teams. Dale Earnhardt Junior übernahm zunächst die Führung, wurde aber sofort von Logano abgelöst. Keselowski war kurz Zweiter und wurde von Kyle Busch verdrängt. Der nächste Finalist war Truex, der allerdings nur bis auf Rang acht fahren konnte. Dann stellte Hamlin mit 176.655 mph in 30.568 Sekunden eine neue Bestzeit auf. Gordon kam wieder als letzter Fahrer auf die Strecke und fuhr auf Platz fünf.

Hamlin steht damit nach Dover und Bristol zum dritten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Zweiter wurde Logano vor dem besten Finalisten Kyle Busch. Platz vier ging an Ryan Newman vor dem zweitbesten Finalteilnehmer Gordon. Blaney wurde Sechster und startet damit zum siebten Mal aus der Top-12. In der vierten Startreihe stehen Edwards und Keselowski vor Earnhardt und Austin Dillon. Drittbester Finalist wurde Truex, der als Elfter starten wird. Rang zwölf ging an Johnson.

Rückblick

Kevin Harvick gewann im letzten Jahr seinen ersten Sprint-Cup-Titel, Foto: NASCAR
Kevin Harvick gewann im letzten Jahr seinen ersten Sprint-Cup-Titel, Foto: NASCAR

Bisher gab es seit 1999 insgesamt 16 Sprint-Cup-Rennen auf dem 1,5 Meilen langen Homestead-Miami Speedway in Florida. Ab der Saison 2002 wurde auf dem Oval das letzte Saisonrennen ausgetragen. Am Sonntag startet das zweite Chase-Finale der NASCAR-Geschichte mit vier verbliebenen Chase-Teilnehmern, die um den Titel kämpfen. Es gibt für die Finalisten keine Bonuspunkte für Führungsrunden. Wer die beste Platzierung erreicht, ist der neue Champion 2015.

Tony Stewart und Biffle konnten bisher drei Rennen in Homestead gewinnen. Hamlin und Edwards, der insgesamt 560 Führungsrunden absolvierte, waren zweimal erfolgreich. Je einen Sieg feierten Kenseth und Kurt Busch sowie in den letzten beiden Jahren Gordon und Titelverteidiger Harvick, die jeweils von Startplatz fünf in das Rennen gingen. Die Rekordzahl von 14 Gelbphasen gab es in der Saison 2004, während beim Debütrennen 1999 nur eine Rennunterbrechung zu verzeichnen war. Im letzten Jahr musste das Pace Car 13 Mal das Feld einsammeln. In der Saison 2011 sahen die Zuschauer die Rekordzahl von 26 Führungswechseln und im ersten Championship-4-Finale 2014 gab es 18 Veränderungen an der Spitze. Der spannendsten Zieleinlauf war 2005 zu sehen, als Biffle mit 0.017 Sekunden Vorsprung vor Mark Martin gewinnen konnte.

Martin Truex Junior, Kevin Harvick, Jeff Gordon und Kyle Busch bestreiten das Finale, Foto: NASCAR
Martin Truex Junior, Kevin Harvick, Jeff Gordon und Kyle Busch bestreiten das Finale, Foto: NASCAR

Homestead-Statistik der vier Finalisten

Gordon, der sein 797. und letztes Sprint-Cup-Rennen bestreiten wird, gewann 2012 und landete insgesamt fünf Mal in der Top-5. Der Hendrick-Pilot bestritt alle 16 Homestead-Rennen. Im Finale 2014 führte er 161 von 267 Runden, musste den Sieg aber Harvick überlassen. Harvick lag im letzten Jahr 54 Runden an der Spitze und wurde nach seinem ersten Homestead-Sieg gleichzeitig zum ersten Mal Champion. Außerdem erzielte der Stewart-Haas-Pilot in 14 Rennen sechs Top-5-Platzierungen.

Gibbs-Fahrer Kyle Busch erreichte 2012 nach 191 Führungsrunden mit Platz vier sein bisher bestes Ergebnis bei zehn Einsätzen. Auch Truex absolvierte bisher zehn Rennen auf dem Oval in Florida. In der Saison 2006 schaffte der Furniture-Row-Pilot mit Platz zwei sein bestes Resultat. Es folgten zwei weitere Top-5-Ergebnisse in den Jahren 2011 und 2013. Bei den durchschnittlichen Platzierungen liegt Harvick deutlich vor Gordon und Truex, während Kyle Busch bisher durch zwei Ausfälle die schwächste Statistik in Homestead vorzuweisen hat. Die Startflagge zum Championship-4-Finale über eine Distanz von 267 Runden fällt am Sonntag gegen 21:16 Uhr MEZ.

36. Lauf: Ford EcoBoost 400
Homestead-Miami Speedway, Homestead, FL
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q3)

1. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, Pole Position, 30.568 Sekunden
2. Joey Logano (Ford) Team Penske
3. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
4. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing
5. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports
6. Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing
7. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing
8. Brad Keselowski (Ford) Team Penske
9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
10. Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing
11. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing
12. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports