David Ragan gewann spektakulär den zehnten Saisonlauf der Sprint-Cup-Serie auf dem Talladega Superspeedway. Durch eine dreieinhalbstündige Regenunterbrechung dauerte das Rennen insgesamt sieben Stunden und 10 Minuten. Es endete mit einen Doppelsieg für das kleine Team von Front Row Motorsports, denn David Gilliland schaffte das Kunststück, in der "Green-White-Checkered"-Verlängerung auch noch den zweiten Platz zu erobern.
Erster "Big One" in Runde 43
Polesitter Carl Edwards wurde nach dem Start gleich von Martin Truex überholt, der anschließend fünf Runden das Feld anführte. Dann kam Gibbs-Pilot Matt Kenseth so richtig in Fahrt und lag zwischen der sechsten und 116. Runde genau 101 Runden in Führung. Nur bei einem notwendigen Boxenstopp unter Grüner Flagge gab Kenseth kurzfristig den ersten Platz ab.
In der 43. Runde sorgte ein "Big One" für die zweite Gelbphase. Insgesamt 13 Fahrzeuge waren in den Massencrash verwickelt. Kyle Busch und Kasey Kahne waren die Auslöser und sorgten für einige Ausfälle von prominenten Favoriten. Unter anderem traf es Brian Vickers, der wie erwartet Denny Hamlin in der ersten Gelbphase am Steuer abgelöst hatte. Kevin Harvick und Greg Biffle hatten ebenfalls große Schäden an ihren Fahrzeugen. Jeff Burton und Tony Stewart konnten mit Rundenrückstand weiterfahren.
Erste Wetterwarnungen sorgten für Hektik
Ab der 92. Runde bestimmten Funksprüche das Renngeschehen, denn die Crew Chiefs meldeten ihren Fahrern Regenwolken auf dem Wetterradar. Es wurde hektischer auf der Strecke, denn nach absolvierten 94 von 188 Runden würde das Rennen bei Regenabbruch voll gewertet.
Tabellenführer Jimmie Johnson sah seine Stunde gekommen und überholte in der 117. Runde den lange führenden Kenseth. Vier Runden später wurde Johnson von Ricky Stenhouse Junior überrumpelt. Zwei Runden konnte sich der Rookie über die Führung freuen, dann zog Edwards auf der oberen Linie an Stenhouse vorbei. Kurz bevor Stenhouse mit seinem Ford wieder die Nase vorne hatte, gab es die dritte Gelbphase wegen einsetzendem Regen.
Nur die "Air Titan" waren noch auf der Strecke
Drei Runden später wurde das Rennen in der 125. Runde unterbrochen. Die Fahrer parkten ihre Fahrzeuge in der Boxengasse und hofften, bis auf Edwards, auf eine Fortsetzung des Rennens. Die neuen "Air Titan"-Maschinen versuchten mit mehreren Trucks die Strecke zu trocknen. Hinter Edwards war Teamkollege Stenhouse Zweiter vor den beiden Penske-Ford mit Joey Logano und Titelverteidiger Brad Keselowski.
Nach dreieinhalb Stunden konnte das Rennen fortgesetzt werden. Die Spitzenfahrer machten sofort einen Boxenstopp. Einige Fahrer pokerten und blieben auf der Strecke. Der Restart erfolgte in Runde 131 mit dem neuen Leader Bobby Labonte. Für den Ex-Champion war das ein willkommenes Erlebnis bei seinem 700. Cup-Start.
Dominator Matt Kenseth war der Favorit im Endspurt
Drei Runden später war der Dominator Kenseth wieder von Rang 11 auf Platz eins vorgefahren. Über Funk kamen neue Meldungen über einen möglichen weiteren Regenschauer. Ab der 166. Runde mussten die Piloten einen weiteren notwendigen Boxenstopp unter Grüner Flagge vornehmen. Als alle Fahrer ihren Service beendet hatten, war Johnson der neue Spitzenreiter vor Kenseth, Kurt Busch, Edwards, Clint Bowyer und Michael Waltrip. Der Rest von 16 Fahrern in der Führungsrunde lag bereits über drei Sekunden zurück.
In der 173. von 188 Runden gab es durch Michael McDowell die vierte Gelbphase und der Vorsprung der Ausreißer war Geschichte. Nach dem erneuten Restart führte Johnson bis zur 182. Runde weiterhin das Feld an. Dann konnte Kenseth nach rundenlangem Zweikampf wieder in Front gehen. Sekunden später gab es den zweiten "Big One" des Rennens.
Zweiter "Big One" in Runde 182
Stenhouse machte oben eine dritte Linie auf und es gab eine Kettenreaktion. Kurt Busch überschlug sich und landete nach einem Überschlag zunächst auf der Strecke und anschließend auf dem Dach von Ryan Newmans Chevrolet. Insgesamt zehn Fahrzeuge hatten erhebliche Kaltverformungen. Auch Danica Patrick musste das Rennen beenden, nachdem sie zuvor bis in die Top-10 vorgefahren war.
Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit und den langen Aufräumarbeiten gab NASCAR das Rennen für eine einzige Verlängerung über zwei Runden wieder frei. Nach dem Restart pushte Aric Almirola auf der oberen Linie Edwards an Kenseth vorbei. Edwards führte nun vor Kenseth, Johnson und Almirola. In der letzten Runde kamen plötzlich Ragan und Gilliland mit einem deutlichen Tempoüberschuss nach vorne. Die beiden Teamkollegen kamen von Rang fünf und sieben und schossen auf den letzten 2,66 Meilen an allen Konkurrenten vorbei.
Sensation durch David Ragan und David Gilliland
Für Ragan war es nach Daytona in der Saison 2011 der zweite Karriere-Sieg auf einem Superspeedway. Gilliland schaffte mit Platz zwei sein bestes Resultat im 232. Cup-Rennen. Edwards wurde Dritter vor Waltrip und Johnson, der damit seine Tabellenführung verteidigte. Auch Regan Smith sorgte mit Platz sechs für eine Überraschung. Kenseth fiel bis auf Position acht zurück und konnte sich nur über den Extrapunkt für 142 Führungsrunden freuen. Der Ex-Formel-1-Fahrer Scott Speed verschaffte seinem kleinen Team Leavine Family Racing mit Rang neun ebenfalls ein sensationelles Resultat.
Ergebnis: Aaron's 499 (Top-10)
Talladega Superspeedway (188/+4 Runden)
1. David Ragan (Ford) Front Row Motorsports, 47/4 Punkte
2. David Gilliland (Ford) Front Row Motorsports, 42/0 Punkte
3. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 42/1 Punkte
4. Michael Waltrip (Toyota) Michael Waltrip Racing, 40/0 Punkte
5. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40/1 Punkte
6. Regan Smith (Chevrolet) Phoenix Racing, 0/0 Punkte
7. Martin Truex Jr. (Toyota) Michael Waltrip Racing, 38/1 Punkte
8. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 38/2 Punkte
9. Scott Speed (Ford) Leavine Family Racing, 36/1 Punkte
10. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 35/1 Punkte
Gesamtstand: Rennen 10/36 (Top-10)
1. (0) Jimmie Johsnson, 383 Punkte (2 Siege)
2. (0) Carl Edwards, -41 Punkte Rückstand (1 Sieg)
3. (+1) Dale Earnhardt Jr., -59 Punkte
4. (+1) Clint Bowyer, -67 Punkte
5. (+1) Brad Keselowski, -69 Punkte
6. (-3) Kasey Kahne, -84 Punkte (1 Sieg)
7. (+4) Aric Almirola, -90 Punkte
8. (+2) Paul Menard, -93 Punkte
9. (-2) Kyle Busch, -98 Punkte (2 Siege)
10. (-2) Greg Biffle, -103 Punkte
2 Wild Cards (Top 20) Chase for the Sprint Cup
11. (+2) Matt Kenseth, -104 Punkte (1/1* Siege)
12. (-3) Kevin Harvick, -107 Punkte (1 Sieg)
(*) Sieg zählt nicht für Chase und Wild Card
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