Der zehnte Lauf im Sprint Cup auf dem Darlington Raceway wird den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Die 108. Ausgabe auf der Traditionsstrecke in South Carolina wurde erst in der Verlängerung entschieden. Nach fast vier Stunden Rennzeit und 370 absolvierten Runden stand mit Regan Smith ein Überraschungssieger in der Victory Lane.

Regan Smith konnte Carl Edwards hinter sich halten

Zieleinlauf: Regan Smith vor Carl Edwards, Foto: NASCAR
Zieleinlauf: Regan Smith vor Carl Edwards, Foto: NASCAR

In seinem 105. Cup-Rennen gewann Smith zum ersten Mal ein Sprint-Cup-Rennen, weil er mit seinem Team im richtigen Moment pokerte und in der letzten Runde Carl Edwards trotz Mauerberührung hinter sich halten konnte. Nach der zehnten Gelbphase in Runde 357 blieben Smith, Brad Keselowski und Tony Stewart auf der Strecke, während sich der Rest des Feldes zwei frische Reifen bei ihren Crews in der Boxengasse abholte.

Beim Restart in der 362. Runde schnellte Edwards sofort von Rang vier auf Position zwei vor und wollte gerade die Führung übernehmen, als ein weiterer Crash für die nächste Unterbrechung sorgte. Kyle Busch, Kevin Harvick und Clint Bowyer fuhren zu dritt nebeneinander und berührten sich gegenseitig. Bowyer schlug danach gewaltig in die Mauer ein. Kyle Busch und Harvick setzten anschließend ihren Kleinkrieg auf dem Darlington-Oval mit allen Tricks fort.

Kasey Kahne und Carl Edwards dominierten das Rennen

Montoya schiebt Johnson von der Ideallinie, Foto: NASCAR
Montoya schiebt Johnson von der Ideallinie, Foto: NASCAR

Beim "Green-White-Checkered"-Finale konnte Smith mit alten Reifen Edwards in sensationeller Manier hinter sich halten und gewann mit 0,196 Sekunden Vorsprung sein erstes Rennen im Sprint-Cup-Zirkus. Auch für Brian Keselowski hatte sich das Pokern gelohnt, denn er fuhr als Dritter über die Linie. Polesitter Kasey Kahne, der zuvor 124 Runden lang das Rennen angeführt hatte, wurde als Vierter abgewunken. Damit konnte Kahne auch seine vierte Darlington-Pole nicht in einen Sieg verwandeln.

Ryan Newman belegte Platz fünf vor Denny Hamlin und Tony Stewart, der nach dem Restart durchgereicht wurde. Champion Jimmie Johnson konnte sich nach zwischenzeitlichem Rundenrückstand auf den 15. Rang retten und belegt hinter Edwards weiterhin den zweiten Rang im Gesamtklassement.

In dem spannenden Rennen gab es elf Gelbphasen über 46 Runden. Insgesamt wechselten sich zwölf Fahrer 21 Mal an der Spitze ab. Die berühmten "Darlington-Stripes" verewigten sich 18 Mal auf den Karosserien der 43 Piloten.

Feuerwerk am Himmel und in der Boxengasse

Kyle Busch beim Service, Foto: NASCAR
Kyle Busch beim Service, Foto: NASCAR

Die beiden Streithähne Kyle Busch und Harvick beendeten das Rennen auf den Positionen elf und 17. Während Smith seine "Donuts" auf der Zielgeraden drehte, ging das "Duell" zwischen Kyle Busch und Harvick in der Boxengasse weiter. Passend zum Feuerwerk über dem Darlington Raceway brannten bei beiden Fahrern die Sicherungen durch.

Harvick stieg aus seinem Fahrzeug aus und schritt zum Toyota von Kyle Busch, der direkt hinter ihm wartete. Als Harvick zum Fausthieb ausholte betätigte Kyle Busch kurz sein Gaspedal und beförderte den herrenlosen Chevrolet von Harvick in die Boxenmauer. Beide durften anschließend den NASCAR-Offiziellen ein Statement abgeben.

Ergebnis: Showtime Southern 500 (Top 10)
Darlington Raceway

1. Regan Smith (Chevrolet), 47/4 Punkte
2. Carl Edwards (Ford), 43/1 Punkte
3. Brad Keselowski (Dodge), 41/0 Punkte
4. Kasey Kahne (Toyota), 42/2 Punkte
5. Ryan Newman (Chevrolet), 40/1 Punkte
6. Denny Hamlin (Toyota), 38/0 Punkte
7. Tony Stewart (Chevrolet), 38/1 Punkte
8. Greg Biffle (Ford), 36/0 Punkte
9. Jamie McMurray (Chevrolet), 36/1 Punkte
10. Martin Truex Jr. (Toyota), 35/1 Punkte

Gesamtstand: Rennen 10/36 (Top 12)

1. (0) Carl Edwards, 378 Punkte
2. (0) Jimmie Johnson, -23 Punkte
3. (0) Kyle Busch, -39 Punkte
4. (0) Dale Earnhardt Jr., -47 Punkte
5. (0) Kevin Harvick, -50 Punkte
6. (+2) Ryan Newman, -61 Punkte
7. (+3) Tony Stewart, -65 Punkte
8. (-2) Kurt Busch, -72 Punkte
9. (-2) Clint Bowyer, -81 Punkte
10. (-1) Matt Kenseth, -83 Punkte
11. (0) A.J. Allmendinger, -91 Punkte
12. (+2) Greg Biffle, -92 Punkte