Nach 110 Runden auf dem Infineon Raceway konnte der vierfache Champion Jimmie Johnson endlich seinen ersten Sieg in einem Straßenrennen feiern. Es war für den Titelverteidiger der vierte Saisonerfolg und gleichzeitig der 51. Sieg in seiner Karriere.

Track-Position-Challenge

Noch führt Ambrose vor Johnson, Foto: NASCAR
Noch führt Ambrose vor Johnson, Foto: NASCAR

Die unterschiedlichen Strategien sorgten für reichlich Unterhaltung auf der Strecke und in der Boxengasse. Johnson sah bereits in der ersten Rennhälfte wie der sichere Sieger aus, doch anschließend bestimmte Marcos Ambrose das Renngeschehen, der zuvor mit einer anderen Benzin-Strategie unterwegs war. Dann machte Ambrose nach der siebten Gelbphase einen folgenschweren Fehler: er stellte in Führung liegend vor der Haupttribüne seinen Motor ab, um Benzin für eine eventuelle Verlängerung zu sparen. Sechs Fahrer fuhren hinter dem Pace Car an dem Australier vorbei. Ambrose dachte, er könnte seine alte Position wieder einnehmen, doch das war nicht regelkonform, weil er die Geschwindigkeit des Pace Cars nicht mitgegangen war

Robby Gordon überraschte mit dem zweiten Platz

Jimmie Johnson in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Johnson übernahm beim Restart kampflos die Führung und Ambrose musste die letzten fünf Runden von Rang sieben aus angehen. Bis zum Ziel änderte sich kaum noch die Reihenfolge und Johnson überquerte mit drei Sekunden Vorsprung als Erster die Ziellinie. Robby Gordon fuhr mit alten Reifen das Rennen seines Lebens und verteidigte mit allen Mitteln und seiner Routine den zweiten Platz. In jeder Kurve nebelte er mit Rauchschwaden seine Verfolger ein und erzielte sein bestes Cup-Resultat seit Watkins Glen in der Saison 2005.

Rang drei ging an Kevin Harvick, der damit seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 140 Punkte vergrößerte. Polesitter Kasey Kahne wurde nach einer Aufholjagd noch Vierter vor dem Sonoma-Rekordsieger Jeff Gordon. Ambrose belegte nach seinem Missgeschick Platz sechs und dahinter fuhren Greg Biffle, Boris Said, Tony Stewart und Juan Pablo Montoya in die Top Ten.

Montoya versuchte mit einem späten Reifenwechsel und sehr aggressivem Fahrstil das Feld von hinten aufzurollen. Er fuhr von Rang 33 in den letzten 16 Runden zwar bis auf Platz zehn vor, doch der erhoffte zweite Sonoma-Sieg blieb aus. Einen starken Einstand lieferte Jan Magnussen ab, der in der Endphase bis auf Position zwölf vorfahren konnte.

Mattias Ekström war die Sensation des Rennens

Schlechte Sicht für Denny Hamlin, Foto: NASCAR
Schlechte Sicht für Denny Hamlin, Foto: NASCAR

Der zweite NASCAR-Debütant Mattias Ekström zeigte ein brillantes Rennen und dürfte einige Teambesitzer neugierig gemacht haben. Der Schwede belegte den 21. Rang, der jedoch nicht seine Leistung widerspiegelt. Der DTM-Champion machte vom 38. Startplatz Runde für Runde Positionen gut. Mit seinem Red-Bull-Toyota absolvierte er einen Long Run, der ihn bis in die Spitzengruppe katapultierte.

In Runde 37 übernahm Ekström sensationell die Führung des Rennens. Sieben Runden lang konnte er die frisch bereiften Verfolger hinter sich halten. Auch anschließend verteidigte er mit kaum zu glaubenden Rundenzeiten den dritten Platz. Der notwenige Boxenstopp in Runde 49 warf ihn auf Position 21 zurück. Zehn Runden später war Ekström wieder in die Top Five gefahren. Auch nach dem zweiten Service konnte der Schwede problemlos wieder von Position 20 auf Platz 14 vorfahren.

Ekström wurde von Keselowski abgeschossen

Unfreiwilliger Dreher von Ekström, Foto: NASCAR
Unfreiwilliger Dreher von Ekström, Foto: NASCAR

Brad Keselowski, der zuletzt häufiger mit unschönen Aktionen für Diskussionen sorgte, beendete dann eine mögliche Top-Ten-Platzierung des Gaststarters. Keselowski drehte Ekström von der Strecke und löste damit die sechste Gelbphase aus. Der Red-Bull-Pilot nahm das Rennen mit frischen Reifen auf Platz 34 liegend wieder auf. Er war der damit der letzte Fahrer, der sich noch in der Führungsrunde befand. In den letzten zehn Runden zeigte Ekström wieder seine Klasse auf einer Strecke, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Mit einem famosen Endspurt konnte der Debütant nach dreistündiger Rennzeit noch als 21. die Ziellinie überqueren.

Die großen Verlierer des Rennens waren die beiden Gibbs-Piloten Kyle Busch und Denny Hamlin, die schon sehr früh in Unfälle verwickelt wurden. Auch Kurt Busch verlor kurz vor Rennende fast 25 Positionen und belegte nur den 32. Rang.

Ergebnis: Toyota/Save Mart 350

1. Jimmie Johnson (Chevrolet), 195/10 Punkte
2. Robby Gordon (Toyota), 170/0 Punkte
3. Kevin Harvick (Chevrolet), 165/0 Punkte
4. Kasey Kahne (Ford), 160/0 Punkte
5. Jeff Gordon (Chevrolet), 155/0 Punkte
6. Marcos Ambrose (Toyota), 155/5 Punkte
7. Greg Biffle (Ford), 146/0 Punkte
8. Boros Said (Ford), 147/5 Punkte
9. Tony Stewart (Chevrolet), 143/5 Punkte
10. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 16/36

1. (0) Kevin Harvick, 2.334 Punkte
2. (+4) Jimmie Johnson, -140 Punkte
3. (-1) Kyle Busch, -141 Punkte
4. (-1) Denny Hamlin, -151 Punkte
5. (+2) Jeff Gordon, -192 Punkte
6. (-2) Kurt Busch, -216 Punkte
7. (-2) Matt Kenseth, -242 Punkte
8. (0) Jeff Burton, -307 Punkte
9. (0) Greg Biffle, -323 Punkte
10. (+1) Tony Stewart, -351 Punkte
11. (+1) Mark Martin, -387 Punkte
12. (-2) Carl Edwards, -402 Punkte