James Toseland darf in der MotoGP immer dazulernen. Auf dem Sachsenring lernte er den Sachsenring kennen und erlebte dazu noch sein erstes echtes Regenrennen in der Königsklasse, das er als Elfter beendete. Gelernt wollte er dabei viel haben, schwer hatte er es aber auch gehabt. "Ich hatte einen tollen Start und war in der ersten Kurve Fünfter, beinahe Vierter. Ich dachte, ich wäre voll dabei, aber ziemlich gleich wusste ich, dass es schwer werden würde, mit der Spitzengruppe mitzufahren", erzählte er. Denn schon in der ersten Runde hatte er ein paar Momente knapp am Abflug und verlor die Plätze wieder. Das Problem war, er konnte sich nicht wehren und wollte auch nicht zu viel pushen, da er vor sich Jorge Lorenzo aus dem Rennen stürzen sah. "Ich wusste also, dass ich nicht der Einzige war, der Probleme mit dem Grip am Heck hatte."

Da Toseland noch dazu die Erfahrung im Regen fehlte, wurde es nicht unbedingt einfacher für ihn. "Ich blieb bei der Pace hängen, die ich fuhr und konnte einfach nicht schneller. Ich schiebe die Schuld da auf niemanden, nur weil ich eine schlechte Phase habe. Das Positive an diesem Wochenende ist, dass ich glaube, dass wir beim Setup große Schritte gemacht haben", sagte der Brite. Das schloss er daraus, dass er im Qualifying nur eine halbe Sekunde hinter der ersten Reihe lag und im Warm-up Rang vier erreichte. "Das war also kein schlechtes Wochenende. Wir haben viele Probleme eliminiert und das Team hat tolle Arbeit geleistet, also freue ich mich darauf, in Laguna Seca näher zu den Plätzen zu kommen, zu denen ich mich und auch das Team in der Lage sehe." Die Strecke in Kalifornien kennt Toseland zudem gut, weswegen er besonders optimistisch war.

Noch etwas schlimmer als Toseland war es Colin Edwards gegangen, der gar nicht ins Ziel kam. Der Texaner merkte schon früh, dass es schwer werden würde, da er vom Hinterreifen kein gutes Feedback bekam. Dennoch wollte er unbedingt in die Top Fünf kommen - einerseits für das Team, andererseits um seine Top-Fünf-Serie am Laufen zu halten. "Als das Rennen voranschritt, wurde es aber nicht besser und ich habe das Heck in der Bergab-Links verloren. Ich hatte gar keine Vorwarnung und hatte nicht das Gefühl, dass ich zu viel gepusht habe, denn das Podest war ohnehin schon weg. Ich wollte Dovizioso hinter mir halten, um zumindest der beste Michelin-Fahrer zu werden", berichtete Edwards. Dass mehr nicht drin sein würde, hatte er schon gemerkt, als er an Casey Stoner und Valentino Rossi dran bleiben wollte und das enttäuschte ihn deswegen, weil er glaubte, dass im Trockenen das Podest in Reichweite gewesen wäre. "Ich bin nur froh, dass ich mich nicht verletzt habe, denn nun kommt mein Heimrennen und ich will für die amerikanischen Fans, Tech 3 und Yamaha unbedingt eine gute Leistung abliefern."

Colin Edwards ist nun schon gespannt auf Laguna Seca, Foto: Yamaha
Colin Edwards ist nun schon gespannt auf Laguna Seca, Foto: Yamaha

Für Team Manager Herve Poncharal war das Ergebnis nicht unbedingt das, was er erhofft hatte. Er wusste zwar, dass die Maschinen im Regen nicht allzu gut abgestimmt waren, doch zunächst waren beide seine Fahrer vorne dran gewesen. "Aber leider konnten wir bald sehen, dass Colin nur schwer mitfahren konnte und dass ein Podest schwer werden würde. Colin probierte alles, um nahe dran zu bleiben und bis zu seinem Sturz war er der beste Michelin-Fahrer. Das kann bei solchen Bedingungen schon passieren und ich gebe ihm da keine Schuld", sagte Poncharal, der sich freute, dass der Texaner unverletzt war. Bei Toseland freute es den Team Manager, dass er die Maschine nach Hause gebracht hatte, da es doch das erste Mal war, dass der Brite bei solchen Bedingungen in der MotoGP fahren musste. "Hoffentlich haben wir in Laguna keinen Regen, ich hoffe, dass Colin und James vorne dabei sein können und ich hoffe, dass sie nur mit der Hitze und nicht dem Regen Probleme haben werden."