Nico Terol hat das erste 125cc-Rennen der Saison in Katar für sich entschieden. Nach rundenlangem Kampf drehte der Spanier in den letzten Runden auf und konnte sich letztendlich relativ sicher durchsetzen. Die weiteren Podestplätze gingen an Efren Vazquez und Marc Marquez. Sandro Cortese und Randy Krummenacher punkteten als Fünfter und Sechster auch ordentlich. Sie fuhren sogar lange um den Sieg mit, denn der Saisonauftakt war wieder in klassisches 125cc-Rennen.

Kampf von Anfang an

Der Kampf an der Spitze war von Beginn an äußerst unterhaltsam. Bald hatte sich eine Gruppe von sieben Fahrern gefunden, dazu gehörten Vazquez, Marquez, Pol Espargaro, Esteve Rabat, Cortese, Terol und Krummenacher. Wie in der 125cc-Klasse beinahe üblich wurde größtenteils auf Taktik und Strategie gepfiffen und einfach angegriffen. Die Führung wechselte mehrmals und die Positionen innerhalb der Gruppe ebenfalls.

Derlei aggressives Fahrverhalten führt meist zu Zwischenfällen, erstes Opfer davon war Krummenacher. Als Cortese an dem Schweizer vorbeiging, streifte er die Front der Aprilia Krummenachers und der vordere Kotflügel flog davon. Krummenacher konnte weiterfahren, riss nach dem kurzen Schockmoment aber kurz einmal ein wenig von der Gruppe ab, bevor er sich ohne Kotflügel wieder heranfuhr.

Terol macht ernst

Ruhe kehrte nach diesem Zwischenfall keine ein, in Runde 13 sorgte Vazquez beinahe für eine Vorentscheidung, als er sich in einer Kurve verschätzte und alle hinter sich aufhielt. Da nur Marquez vor dem Spanier lag, hatte er schnell einen kleinen Vorsprung, doch der war ebenso schnell auch wieder verschwunden. Drei Runden vor Schluss wollte Terol dann jegliches Risiko vermeiden. Einerseits ging es ihm wohl zu wild zu, andererseits schienen die Derbis einen Top Speed Vorteil gegenüber der Aprilia zu haben und da die Zielgerade in Katar sehr lange ist, hätte er dort wohl nicht bestehen können.

Also setzte Terol zur Flucht an und konnte sich mit schnellen Runden auch langsam absetzen. Vazquez und Espargaro waren ihm noch am dichtesten auf den Fersen, konnten ihn aber nicht halten. Dahinter versuchte Marquez sich noch auf das Podest zu quetschen. Dabei rang er zunächst Espargaro nieder und schnappte in der letzten Runde auch Vazquez, der noch dazu von Espargaro überholt wurde. Doch es stand noch die Zielgerade an und dort nutzte Vazquez den Windschatten seiner Konkurrenten, um sich vor Marquez auf zwei zu fahren. Espargaro - der an der Box sogar jemanden im Känguru-Outfit für eine Siegfeier dabei hatte - blieb der vierte Platz, Cortese und Krummenacher setzten sich gegen Rabat durch und wurden Fünfter und Sechster.

Folger in den Punkten

Bradley Smith hatte diesmal keine Chance auf einen Kampf in der Spitzengruppe und musste sich mit Platz acht zufriedengeben, den er gegen Tomoyoshi Koyama und Alexis Masbou auch hart erarbeiten musste. Danny Webb, Johan Zarco, Alberto Moncayo, Jasper Iwema und Jonas Folger holten die letzten Punkteplätze. Marcel Schrötter verpasste Platz 15 um 92 Tausendstelsekunden. Nicht das Ziel gesehen hatten Lorenzo Savadori, Marco Ravaioli und Luis Salom, die alle ihre Maschinen abstellen mussten.