Dank des Regens entschieden fünf Runden über den Sieger des letzten 125cc-Rennens in Donington. Kurz bevor die Fahrer die Zwei-Drittel-Grenze in Rennen eins erreicht hatten, war es mit Slicks unfahrbar geworden und die Rennleitung brach ab, wodurch wie üblich der fünf Runden kurze Sprint entscheiden musste. Dabei waren vor allem jene Fahrer gefragt, die bei schwierigem Wetter am meisten Risiko gehen, ohne zu stürzen. Als sicherster Pilot stellte sich Julian Simon heraus, der siegte und seine WM-Führung damit auf 50 Punkte ausbaute, weil die direkten Kontrahenten patzten. Simone Corsi und ein höchst erfreuter Scott Redding fuhren auch noch auf das Podest.

Zu viel Risiko genommen hatte Bradley Smith, der in der ersten Runde des zweiten Rennens in Führung liegend stürzte und danach als 20. ins Ziel fuhr. Gleiches galt für Michael Ranseder und Alexis Masbou, die es kurz darauf erwischte. Auch Marc Marquez stürzte; der Spanier hatte bereits eine ordentliche Führung aufgebaut, als er in Runde vier fiel. Als 15. holte er immerhin noch einen Punkt, verdrückte bei der Rückkehr an die Box aber ein paar Tränen. Sitzen geblieben war Nico Terol, der mit Platz vier belohnt wurde. Hinter ihm kamen Takaaki Nakagami, Luis Salom, Lorenzo Zanetti und Dominique Aegerter ins Ziel. Efren Vazquez, Pol Espargaro, Tomoyoshi Koyama, Joan Olive, Johan Zarco und Martin Glossop fuhren auf die Ränge neun bis 14. Randy Krummenacher wurde 18.

Das erste Rennen

Nur kurz dauerte der erste Teil des Rennens für Jonas Folger, Sandro Cortese, Stefan Bradl, Danny Webb und Andrea Iannone, die in der ersten Runde bei einem Massensturz von der Strecke flogen. Joan Olive war auch gestürzt, hob die Maschine aber auf und fuhr dem Feld hinterher, war also im Prinzip auch aus den Punkten draußen, bekam durch den Neustart dann aber eine zweite Chance und holte dort Platz zwölf. Wie Webb meinte, war es kein Problem gewesen, das Rennen auf Slicks anzugehen und es sei auch nicht allzu nass gewesen, dennoch war der Sturz nicht zu vermeiden. Folger war das egal, er schimpfte nach dem Abflug wie ein Rohrspatz, da er anscheinend abgeschossen wurde. Bradl fuhr auch noch ein wenig, nach drei Runden kam er dann aber an die Box, wo er aufgeben musste.

An der Spitze kämpften derweil sechs Fahrer um die Führung. Sergio Gadea, Nico Terol, Marc Marquez, Pol Espargaro, Julian Simon und Bradley Smith fuhren vorneweg, wobei Smith nach dem Start einige Probleme gehabt hatte und Boden verlor. Kurz riss sein Kontakt zur Gruppe sogar etwas ab, der Brite kämpfte sich aber wieder zurück. Er hatte aber offensichtlich weiter Mühe, sich am Ende des Sechser-Packs zu halten und fiel wieder etwas ab. Vorne machte dafür Espargaro Druck und war zur Halbzeit plötzlich eine Sekunde voraus. Der Regen drohte und deutete schon einen Abbruch an. Da die Zwei-Drittel-Grenze näher rückte, war die Frage, ob Abbruch und Neustart kommen oder ein Abbruch reichen würde.

Unfahrbar

Dass es schwieriger wurde, zeigte Gadeas Sturz in Runde 13, womit der Spanier an Teil zwei nicht mehr teilnehmen konnte und in der WM an Boden verlor. 17 Runden hätten gefahren werden müssen, um zwei Drittel zu schaffen, der Regen wurde stärker und Espargaro trotzdem schneller. Bald war der Spanier außer Reichweite, es schien aber zweifelhaft, ob es wirklich bis Runde 17 gehen würde. Als schließlich Espargaro Ende der 15. Runde auch noch stürzte, wurde abgebrochen, da die Rennleitung den Regen nicht mehr ignorieren konnte. Wegen der Verschiebung durch den Abbruch verschob sich der Start des 250cc-Rennens auf 15:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, der MotoGP-Start blieb für 16:30 festgesetzt.