Das Saisonfinale der 125er-Klasse brachte noch einmal ein wirklich spannendes Rennen. Nach rundenlangem Kampf konnte sich am Ende Simone Corsi durchsetzen und damit Platz zwei in der Weltmeisterschaft einfahren. Hinter dem Italiener kamen sein Teamkollege Nico Terol und Weltmeister Mike di Meglio auf das Podest. Auch wenn er nicht gewinnen konnte, feierte der Franzose trotzdem und fuhr die Auslaufrunde mit einer roten Gewehrkugel auf dem Rücken - der Spitzname der Derbi, als sie in die WM kam. Sandro Cortese, der kommendes Jahr bei di Meglios WM-Team Ajo Motorsport fahren wird, konnte als Fünfter einen guten Abschluss feiern, hatte allerdings auch Aussichten auf einen Podestplatz.

Bradl stürzt früh

Denn die meiste Zeit des Rennens war es an der Spitze ein Fünfkampf zwischen Corsi, Terol, di Meglio, Cortese und Bradley Smith. Es hatte allerdings einige Runden gedauert, bis sich diese Fünf zusammengefunden hatten. Gründe dafür waren eine hektische Startphase und auch Stefan Bradl. Denn der Kiefer Racing Pilot stürzte in Runde drei und räumte dabei gleich Sergio Gadea mit ab. Dadurch riss er eine Lücke in die Spitzengruppe, die erst nach und nach wieder geschlossen wurde. Für Bradl war damit eine mögliche Verbesserung in der WM vom Tisch und er blieb auf Platz vier.

Für Gabor Talmacsi war der Kampf um WM-Platz zwei in Runde sieben beendet. An deren Ende verabschiedete sich der Ungar mit einem durch einen kaputten Ganghebel verursachten Sturz aus dem Rennen und konnte danach nur mehr zusehen, wie Corsi an der Spitze darum fuhr, die sieben Punkte Rückstand auf ihn aufzuholen. Denn egal ob der Italiener Erster oder Fünfter geworden wäre, in der Spitzengruppe war er in jedem Fall sicher auf Kurs Richtung Vize-Titel. Aus deutschsprachiger Sicht war nur mehr Cortese auf Punktekurs. Neben Bradls Ausfall musste Dominique Aegerter einmal an die Box, Robin Lässer stürzte auch aus dem Rennen und Randy Krummenacher, sowie Jonas Folger waren zu weit abgeschlagen.

Jo-Jo-Effekt an der Spitze

Als die zweite Hälfte des Rennens begann, schien die Gruppe an der Spitze ein wenig zu schrumpfen. Di Meglio, Corsi und Cortese konnten einen etwas besseren Rhythmus gehen als Terol und Smith. Corsi und di Meglio konnten es aber nicht lassen und bekämpften sich Kurve um Kurve, weswegen Terol doch wieder herankam und auch Smith bald wieder dran war. Sechs Runden vor Schluss schien dann eine Vorentscheidung zu fallen. Denn Terol und Cortese begannen sich um Platz drei in der Gruppe zu streiten. Smith mischte sich auch noch ein und plötzlich waren Corsi und Di Meglio um eine Sekunde enteilt.

Aber auch an der Spitze konnte es das Duo nicht lassen und beharkte sich, statt den Vorsprung auszubauen. Damit war die Gruppe drei Runden vor Schluss wieder geschlossen und alles begann quasi von vorne. Ein Fehler in der vorletzten Runde ließ die Meglio dann von eins auf drei zurückfallen, aber es wäre kein 125er-Rennen gewesen, wenn in der letzten Runde nicht noch mit Haken und Ösen gekämpft worden wäre. Doch es gab keine Verschiebungen mehr, Corsi kam vor Teamkollege Terol und di Meglio ins Ziel. Cortese musste sich hinter Smith mit Rang fünf zufrieden geben. Andrea Iannone, Tomoyoshi Koyama, Scott Redding, Pablo Nieto und Esteve Rabat rundeten die Top Ten ab. Randy Krummenacher und Jonas Folger kamen auf den Plätzen 17 und 18 ins Ziel.