Drei Jahre alt ist das Video, das am Freitag in den Sozialen Medien die Runde machte und für einen handfesten Skandal im MotoGP-Paddock sorgt. Darin ist zu sehen, wie Tom Booth-Amos, damals Moto3-Pilot des CIP-Teams, beim Grand Prix von Thailand an die Box zurückkehrt. "Kommt schon Jungs, es ist verdammt einfach", beschwert sich Booth-Amos. Anschließend ist zu sehen, wie ein Crewmitglied auf den damals 23-jährigen Briten eintritt und einschlägt.
Booth-Amos meldete sich am Freitagabend selbst auf Twitter zu Wort: "Es gab in diesem Jahr viele Probleme mit dem Team, über die nie gesprochen wurde. Ich habe mich dazu nie zu Wort gemeldet, weil ich meinen Platz für 2020 behalten wollte. Es war mein Traum, in diesem Paddock zu bleiben. Dieser Vorfall hat sich ereignet, als mein Motorrad aufgrund eines Mechanikerfehlers stehengeblieben ist. Ich wurde darum gebeten, nicht zu sagen und meinen Mund zu halten. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen, weder mit Leuten bei der Dorna, noch meinem Management. Das war nur ein Vorfall in diesem Jahr. Die Leute wissen nicht, was abseits der TV-Kameras abläuft."
Die einzige volle Moto3-Saison von Booth-Amos 2019 verlief auch im Hinblick auf die Resultate enttäuschend. In 19 Rennen gelangen ihm nur zehn WM-Punkte, was den 28. Rang in der Gesamtwertung bedeutete. 2020 wechselte der Brite in die Supersport-300-WM, wo er im zweiten Jahr Vizeweltmeister wurde. In der aktuellen Saison geht er in der Supersport-Weltmeisterschaft an den Start.
Das im Video zu sehende Crewmitglied soll mittlerweile nicht mehr in Diensten des CIP-Teams stehen und nun für das Max Racing Team von Max Biaggi arbeiten. Offizielle Statements gibt es noch von keinem der beiden Teams, auch die MotoGP-Verantwortlichen haben sich noch nicht zu Wort gemeldet. Eine Untersuchung soll aber bereits eingeleitet worden sein.
Zweiter Moto3-Skandal binnen zwei Wochen
Die Moto3 schreibt damit zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit Negativschlagzeilen. Im Qualifying zum Aragon-Grand-Prix schnitten Mechaniker des Max Racing Teams dem Tech3-Fahrer Adrian Fernandez bewusst den Weg ab. Der musste seine KTM abbremsen, um die Mechaniker nicht anzufahren. Am Abend des Qualifying-Samstags soll es im Paddock von Aragon dann auch noch zu Handgreiflichkeiten zwischen den Mechanikern und der Familie Fernandez gekommen sein.
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