Joan Mir könnte sich schon beim kommenden Rennen in Motegi zum neuen Moto3-Weltmeister küren. Seine siegentscheidende Aktion aus Aragon könnte ihm diese Aufgabe in drei Wochen aber erheblich erschweren. Denn die Stewards belegten den Spanier für das nächste Rennen mit einer Rückversetzung von sechs Plätzen in der Startaufstellung.

Was war passiert? Mir befand sich in der letzten Runde des Moto3-Rennens in Aragon an der ersten Position, als sich Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini bei der Anfahrt zur letzten Kurve im Windschatten heransaugten. Mit wechselte ganze fünfmal die Richtung und deckte durch dieses Schlangenlinien fahren die Ideallinie für seine beiden Gegner ab. Die Taktik machte sich bezahlt, denn Mir fuhr den Sieg nach Hause.

Allerdings steht eine derartige Aktion nicht im Einklang mit dem Reglement. Laut Entscheidung der Stewards fällt Mirs Manöver unter Artikel 1.21.2 der Sportlichen Regularien der Motorrad-WM und ist als "unverantwortliches Fahren" zu werten. Da die Verantwortlichen auch noch besondere Schwere des Vergehens attestierten, bekam Mir eine Grid-Strafe von satten sechs Plätzen.

Somit wird er in Motegi im Falle einer Bestzeit im Qualifying bestenfalls von Startplatz 7 ins Rennen gehen. An Mirs Status als klarer Titelfavorit ändert das allerdings nichts: Vier Rennen vor Schluss kann er mathematisch nur noch von Aron Canet und Romano Fenati eingeholt werden.

Canet liegt allerdings bereits 98 Punkte zurück und muss seine Titelträume begraben, falls der achtfache Saisonsieger Mir in den letzten vier Rennen auch nur zwei WM-Punkte holt. Fenatis Rückstand beträgt 80 Punkte. Selbst wenn er in Motegi gewinnen sollte, wäre Mir bei einem zweiten Platz nicht mehr einzuholen. Die Grid-Strafe ist für die Rivalen von Mir somit nur eine geringe Hilfe.