Spannung bis zur letzten Kurve gab es in der Moto3 in Sepang: Trotz einer wilden Aufholjagd von Danny Kent wurde die WM-Entscheidung nach Miguel Oliveiras Sieg nach Valencia vertagt. Philipp Öttl konnte sich einen WM-Punkt sichern.

Kent versemmelt Start

Schon in der Startaufstellung sah es nicht nach einer optimalen Ausgangslage für Kent aus. Er wurde für Bummeln im Training in die dritte Startreihe versetzt, während Oliveira aus Reihe eins ins Rennen ging. Dann misslang auch noch Kents Start völlig, er lag nach den ersten Kurven nur auf Rang 13, während sich Oliveira an die Spitze setzte. In einer turbulenten Startphase mischen auch noch Fenati, Bagnaia, Kornfeil, Navarro und Brad Binder in der Spitzengruppe mit, während Kent sogar auf 14 durchgereicht wurde. Auch Öttl legte keinen optimalen Start hin, er wurde auf Rang 22 durchgereicht.

In der zweiten Runde stürzte Darryn Binder, er blieb unverletzt. Unterdessen versuchte Oliveira, sich abzusetzen, musste sich aber gegen Fenati wehren, so dass die Spitzengruppe eng zusammen blieb. Kent fiel auf Rang 16 zurück, während Oliveira von Fenati überholt wurde. Dann stürzte Khairuddin auf Rang acht liegend, so dass Kent eine Position gewann.

Kent fand nur langsam einen Rhythmus und arbeitete sich wieder bis auf 13 vor, während die Sechsergruppe an der Spitze auch noch von Antonelli eingeholt wurde. 15 Runden vor Schluss konnte sich Oliveira zum ersten Mal so weit absetzen, dass ihn auf der langen Geraden trotz Windschatten niemand überholen konnte - doch schon in der nächsten Runde wurde er wieder eingeholt.

Kent setzt zur Aufholjagd an

Nach einigen Runden begann Kent eine wilde Aufholjagd, machte immer weiter Plätze gut. Dreizehn Runden vor Schluss kollidierten die beiden Leopard-Piloten Ono und Vazquez in Kurve zwei, so dass Kent gleich zwei Ränge gewann, während Oliveira kurzzeitig auf den vierten Rang durchgereicht wurde. Zum ersten Mal im Rennen hätte das Kent zum Titel gereicht.

Sofort aber übernahm Oliveira wieder die Führung, während Kent auf Rang acht eine Lücke von knapp zwei Sekunden auf Antonelli vor sich hatte. Gleichzeitig stürzte Hanika mit einem Highsider, den Kent direkt hinter sich gehabt hatte. So hatte der Brite freie Fahrt und keinen Druck von hinten und konnte versuchen, die Lücke zu schließen.

Zehntel um Zehntel arbeitete sich Kent an die Spitzengruppe heran, während sich dort die Fahrer in Zweikämpfen gegenseitig bremsten. Zehn Runden vor Schluss war Kent dann an Antonellis Hinterrad, während Oliveira auf den vierten Rang zurückgereicht wurde. Mit acht Runden auf der Uhr verbremste sich Antonelli und Kent ging vorbei, Antonelli konterte aber gleich wieder. Unterdessen kämpfte Oliveira um die Führung.

Turbulente Schlussrunden in Sepang

Fünf Runden vor Schluss aber blies Kent zum Angriff. Er ging auf der Bremse an Kornfeil vorbei, der aber gegenhielt. In der folgenden Runde konnte sich an der Spitze eine Dreiergruppe mit Oliveira, Navarro und Brad Binder etwas absetzen, während Kent kein Rezept gegen Kornfeil fand und Achter blieb. Fenati brachte die Verfolger im Lauf der Runde wieder an die Führenden heran. In der viertletzten Runde verlor Kent nach einem Fehler kurz den Anschluss an Kornfeil, preschte aber sofort wieder an dessen Hinterrad.

Drei Runden vor Schluss stürzte Bagnaia, Oliveira wurde auf zwei durchgereicht, Kent schnappte sich Kornfeil - das hätte Kent wieder gereicht. In der vorletzten Runde drängte sich Kent an Antonelli vorbei auf Fünf, Oliveira kam am Führenden Navarro nicht vorbei.

Zu Beginn der letzten Runde bremste sich Antonelli an Kent vorbei, Oliveira holte sich die Führung zurück. Kent konterte sofort gegen Antonelli. Ausgerechnet Teamkollege Binder ging dann an Oliveira vorbei. Kent wurde wieder auf Sechs durchgereicht. Am Ende der Gegengeraden holte Oliveira sich die Führung zurück und fuhr als Sieger vor Binder und Navarro über die Ziellinie, Kent wurde sogar noch von Kornfeil eingeholt und ging als Siebter über die Linie.

Damit ist Kents Vorsprung auf Oliveira im WM-Klassement von 40 auf 24 Punkte geschrumpft, um sich den Titel vorzeitig zu sichern, hätte der Brite bei einem Sieg von Oliveira mindestens Fünfter werden müssen. Dementsprechend fällt die Titelentscheidung erst im Saisonfinale in Valencia. Mittlerweile hat Kent bereits die dritte Chance auf einen vorzeitigen Titelgewinn vergeben.

Unterdessen fuhr Öttl ein solides Rennen, gewann Rang um Rang und arbeitete sich bis auf Platz 15 vor. So konnte er trotz des weniger guten Starts zumindest einen WM-Punkt aus Malaysia mitnehmen.