In einem mehr als nur spektakulären Moto3-Rennen zum Grand Prix von Aragon rang Romano Fenati in der letzten Runde Alex Marquez nieder und siegte, nachdem er nur von Startplatz 13 gestartet war. Marquez kollidierte zuvor bereits mit Jack Miller, der stürzte und so ohne Punkte blieb. Die Streithähne müssen nach dem MotoGP-Rennen zur Rennleitung.

Das mit einer Stunde Verspätung gestartete Warm Up der Moto3-Klasse in Aragon ging noch auf nasser Strecke über die Bühne. In den knapp eineinhalb Stunden bis zum Beginn des Rennens trocknete die Ideallinie aber ausreichend auf, um es den Piloten zu ermöglichen, den Grand Prix auf Slicks zu starten.

Alex Rins, der aus der Pole Position ins Rennen ging, hatte Probleme am Start. Er kam nicht gut weg und berührte sich schließlich auch noch mit Juanfran Guevara, der von Rang drei gestartet war. Die Führung übernahm der Qualifyingzweite Danny Kent. Schon auf der Gegengerade musste er aber Jack Miller ziehen lassen und auf der Start-Ziel-Geraden ging auch Rins an ihm vorbei. Guevara verabschiedete sich schon in der Startphase mit einem Sturz aus dem Kampf an der Spitze.

Miller landet im Kies

Zum großen Knalleffekt des Rennens kam es aber in Runde fünf. Miller und Marquez duellierten sich um die Führung und gingen Seite an Seite in Kurve zehn. Der innenliegende Spanier wurde etwas nach außen getragen, die Beiden berührten sich und Miller flog heftig ab. Er konnte seine KTM zwar wieder starten, an die Box zurückkehren, das Motorrad reparieren lassen und wieder in das Rennen eingreifen. Mit dem Kampf um den Sieg hatte er aber klarerweise nichts mehr zu tun. Miller und Marquez müssen nach dem MotoGP-Rennen zur Rennleitung, wo sie ihre Sicht der Dinge schildern dürfen. Eine Strafe für Marquez scheint möglich.

Jack Miller zog im Duell mit Alex Marquez den Kürzeren, Foto: Milagro
Jack Miller zog im Duell mit Alex Marquez den Kürzeren, Foto: Milagro

Nun lag wieder Danny Kent in Führung, doch der Husqvarna Pilot gab sie schon eine Runde später wieder ab. Er verbremste sich in Kurve eins, musste von der Strecke und fiel auf Platz sieben zurück. An der Spitze fuhr eine sieben Mann starke Spitzengruppe mit Marquez, Rins, McPhee, Kornfeil, Vazquez und Vinales. Der letztgenannte stürzte aber auch bald und es war nur noch ein Quintett, das um den Sieg fightete. Wenig später fiel auch Vazquez zurück.

In Runde elf verspielte Rins seine Chancen auf den Sieg mit einem Verbremser in Kurve eins und fiel auf Rang acht zurück. Marquez, Kornfeil und McPhee hießen nun die Sieganwärter. Bis zur zwölften Runde, in der John McPhee stürzte. Kornfeil übernahm die Führung. Dahinter hatte sich Romano Fenati, der nur von Platz 13 gestartet war, langsam aber stetig nach vorne gekämpft und war nun neben Marquez der dritte Teil des Führungstrios. Kornfeil unterlief im 13. Umlauf ein Fehler. Marquez und Fenati bildeten nun das Duo an der Spitze, gut 1,5 Sekunden dahinter duellierten sich Kent und Kornfeil um den dritten Rang. Drei Runden vor Ende verabschiedete sich Kornfeil mit einem weiteren Fehler aus diesem Duell. Kent hingegen konnte sich erneut an das Spitzenduo herankämpfen und sorgte wieder für einen Dreikampf an der Spitze.

In der Reihenfolge Marquez, Fenati und Kent ging es in die letzte Runde. Auf der Gegengeraden saugte sich Fenati im Windschatten an Marquez heran, überholte den Spanier und fuhr hauchdünn vor ihm über die Ziellinie. Vierter Saisonsieg für Fenati, Platz zwei für Marquez, der aber erstmals in dieser Saison die Weltmeisterschaftsführung von Jack Miller übernahm. Elf Punkte trennen die Beiden nun. Danny Kent komplettierte das Podium. Alex Rins fuhr nach seinem Fehler noch auf Rang vier. Jakub Kornfeil wurde Fünfter vor Enea Bastianini. Miguel Oliveira beendete das Rennen auf Platz sieben vor Brad Binder. Niccolo Antonelli wurde Neunter, Alexis Masbou Zehnter. Hiroki Ono kam auf Position elf vor Isaac Vinales. Efren Vazquez wurde 13., Jules Danilo 14. Zulfahmi Khairuddin holte sich den letzten Weltmeisterschaftspunkt.

Für die deutschen Piloten war es wieder einmal ein Rennen zum Vergessen. Luca Grünwald stürzte bereits in der ersten Kurve des Rennens und fuhr mit großem Rückstand hinterher. Philipp Öttl stürzte zur Halbzeit des Grand Prix und musste aufgeben.