Ein kleiner Ausrutscher kurz nach Rennbeginn in Brünn machte Louis Rossi die Chance auf Moto3-Punkte zunichte. Der Franzose war auf der noch recht feuchten Strecke gut gestartet und gleich auf Platz zwölf nach vorne gefahren, doch der haarige Moment kostete ihn viel Selbstvertrauen, weswegen er wieder Tempo rausnahm und bis auf Position 27 zurückfiel. Erst im letzten Renndrittel konnte er dann wieder befreiter Gas geben und schaffte es danach lediglich auf den 17. Rang. Da die Pace am Schluss aber gut war, trauerten Rossi und das Team einem besseren Ergebnis nach.

Rossi sagte: "Der Start ins Rennen war ganz gut. Aber am Ende der ersten Runde machte ich einen Fehler. Ich kam etwas von der Strecke ab und fuhr in einen noch regennassen Bereich. Ich stürzte fast und verlor somit mein ganzes Selbstvertrauen. Danach war ich viel langsamer als die anderen Fahrer und es hat viel zu lange gedauert, bis ich das Vertrauen wiedergefunden hatte. Am Ende hatte ich meinen Rhythmus wiedergefunden und wollte unter die Top 10 fahren. Leider hat dafür die Zeit gefehlt."

Heidolf verärgert

Teamchef Dirk Heidolf erklärte: "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Ich bin mit der Leistung von Louis nicht zufrieden. Es hat viel zu lange gedauert, bis er seinen Rhythmus gefunden hatte. Er hat sich lange Zeit von seinen Konkurrenten regelrecht austricksen lassen und hat somit immer etwas die trockene Linie verlassen müssen. Dann ist es natürlich schwer, mit Slicks auf relativ feuchter Strecke zu fahren. Die Fahrer im Vorderfeld waren teilweise 5 Sekunden schneller als Louis. Das ist natürlich sehr enttäuschend für uns."

"Der einzige Lichtblick im Rennen war, dass er am Ende genauso schnell gefahren ist wie die Fahrer auf den Plätzen sechs und sieben. Daran konnte man sehen, dass es wirklich nur an seinem fehlenden Vertrauen gelegen hat. Er hat auch selbst gesagt, dass das Motorrad gut ging und es nicht an der Technik lag. Wir können jetzt nur nach vorne blicken nach Misano und sehen, dass wir dort anschließen können, wo wir hier am 1. Trainingstag aufgehört haben, auf den Plätzen neun und sieben."

Rank sieht Schuld bei Rossi

Chefmechaniker Norman Rank meinte: "Nach dem guten Auftakt am Freitag herrscht nach dem heutigen Ergebnis natürlich Enttäuschung im ganzen Team. Die Mechaniker haben 110 Prozent gegeben und das Bike lief sehr gut. Durch den Wettermix hatten wir schwierige Bedingungen, die jedoch die anderen Teams auch hatten. Deren Fahrer haben die Situation gut gemanagt, unserer war viel zu verkrampft. Woran es bei ihm liegt, weiß ich nicht, sicher Kopfsache. Das Negative ist, dass wir seit dem Sachsenring lediglich 3 Punkte eingefahren haben. Wir werden im Team besprechen, was zu ändern ist, denn es kann nicht sein, dass mit einem so gut funktionierenden Bike solche verhaltenen Resultate eingefahren werden. Es liegt definitiv nicht an der Technik sondern an den Leistungen von Louis. Das kann man so direkt sagen."