Während die Titel in den größeren Klassen schon frühzeitig vergeben waren, blieb es in der 125ccm-Klasse 2010 bis zum Saisonabschluss in Valencia aufregend. Schließlich gewann jedoch der 17-jährige Marc Marquez als zweitjüngster Weltmeister in der 62-jährigen Geschichte der WM den Titelkampf gegen seine spanischen Landsleute Nico Terol und Pol Espargaro.

Nico Terol durfte sich über den ersten Sieg der Saison freuen, Foto: Milagro
Nico Terol durfte sich über den ersten Sieg der Saison freuen, Foto: Milagro

Der junge Spanier sicherte sich 2010 nicht nur seinen ersten Rennsieg, sondern setzte noch neun Weitere drauf. Doch Aki Ajos Pilot hatte keinen einfachen Start in die Saison. Denn Terol schnappte sich den Sieg in Katar zum Auftakt. Espargaro sicherte sich danach zwei aufeinanderfolgende Siege in Jerez und Le Mans und zeigte damit ebenso deutlich, dass auch er ein Titelkandidat ist. Als wäre das nicht schon genug, erschwerte sich Marquez das Motorradfahrerleben noch selbst, denn nach seinem Start von der Pole in Jerez stürzte er und verrenkte sich dabei die Schulter.

Obwohl Terol und Espargaro das Feld nach drei Rennen anführten, kam von Marquez eine unmissverständliche Antwort: der erste Grand Prix Sieg in Mugello. Und der war erst der Beginn einer Siegesserie, die fünf Runden anhielt und ihn nach dem achten Saisonrennen geradezu an die Tabellenspitze katapultierte.

Marquez war jedoch nicht der einzige Pilot, der sich selbst ab und an ein wenig im Weg stand. Denn in Barcelona stürzte Terol, der daraufhin nicht in Deutschland an den Start ging. Espargaro legte sich dafür auf dem Sachsenring ab und verschaffte seinem Hauptkonkurrenten damit einen erheblichen Vorteil.

Der Kampf war noch lange nicht vorbei

Aber Terol kehrte stark zurück und schnappte sich gleich in Brünn den nächsten Sieg und triumphierte auch in Indy. In wenigen Rennen war der Vorsprung von Marquez auf Terol wieder auf mickrige fünf Punkte geschmolzen und auch Espargaro hatte auf dem dritten Rang noch Chancen ins Titelgeschehen einzugreifen.

In Misano stand Marquez zwar wieder auf dem obersten Podest-Treppchen, dafür kassierte er in Aragon durch einen Crash mit Randy Krummenacher einen Nuller. Espargaro schnappte sich den Sieg auf der neuen Strecke und Terol sah die Zielflagge als Zweiter. Somit waren die Karten wieder neu gemischt, denn nun führte der 22-jährige Terol die Tabelle wieder an und nur noch fünf Rennen standen aus.

Bradley Smith holte beim letzten Rennen seinen ersten Saisonsieg, Foto: Ronny Lekl
Bradley Smith holte beim letzten Rennen seinen ersten Saisonsieg, Foto: Ronny Lekl

Aber auch dafür fand Marquez eine klare Antwort: vier Siege in Folge. In Motegi, Sepang und auf Phillip Island startete er zudem von der Pole-Position. Ab Malaysia war es wieder der Katalonier, der nach diesem Durchmarsch erneut an der Tabellenspitze auftauchte. Nach dem Regenabbruch in Estoril kämpfte sich Marquez vom letzten Platz zum Sieg und landete damit vor Terol. Espargaro verspielte seine WM-Chancen in Portugal auf Regenreifen.

Beim letzten Rennen in Valencia fuhr ein ganz anderer als Erster über die Ziellinie: Bradley Smith sicherte sich seinen ersten und letzten Sieg 2010. Schließlich reichte Marquez aber ein vierter Platz beim Saisonfinale, um seinen ersten Weltmeistertitel zu feiern. Hinter ihm musste sich in der Gesamtwertung ein enttäuschter Terol einordnen, Espargaro holte die Bronzemedaille.

Wo bleibt Schwarz-Rot-Gold?

Die deutschen 125ccm-Piloten hatten während der kompletten Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen zu kämpfen. So konnte sich Sandro Cortese mit dem zweiten Rang in Indianapolis zwar sein bestes Ergebnis des Jahres sichern, schmiss aber einige wichtige Punkte in den Kies und kam so nur auf den siebten Gesamtrang.

Jonas Folger blieb mit dem 14. Platz und vielen Material-Sorgen hinter den Erwartungen zurück und auch von IDM-Aufsteiger Marcel Schrötter hatte sich das Interwetten-Team etwas mehr als den 18. Rang erhofft. Aber aller Anfang ist ja bekanntlich schwer.