Es waren neun und nicht 23 Runden, die in Estoril den Sieger des 125cc-Rennens kürten und noch dazu viel Drama und eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft brachten. Den Sieg trug schließlich Marc Marquez vor Nico Terol und Bradley Smith davon, es war aber viel passiert. Das Rennen musste nach seinem ersten Start wegen eines Regenschauers abgebrochen und später neu gestartet werden. Nach vielen Stürzen vor dem Abbruch gingen lediglich 16 von ursprünglich 28 Fahrern in die zweite Auflage des Rennens und die WM-Favoriten setzten dabei nicht auf die gleiche Taktik. So fuhren Terol und Marquez mit Slicks, Pol Espargaro aber mit Regenreifen, da neuerlicher Regen möglich war.

Drama vor dem Restart

Das erste Drama im WM-Kampf ergab sich schon früh, als Marquez auf der Fahrt in die zweite Startaufstellung stürzte und seine Maschine beschädigte. Er kam an die Box und verpasste den Zeitpunkt, um wieder aus der Boxengasse zu fahren. Das hieß, er musste vom Ende des Feldes starten, nachdem seine Maschine repariert war. Eigentlich hätte er Startplatz zwei gehabt, da er sich im ersten Teil des Rennens bis dorthin vorgearbeitet hatte.

Doch der Spanier ließ sich nicht beirren und fuhr von Startplatz 16 gleich einmal auf fünf nach vorne. Bald war er Dritter, während Espargaro aufgrund seiner Reifenwahl schnell zu kämpfen hatte und Position um Position verlor. Seine WM-Chancen gerieten damit außer Reichweite. Marquez nahm derweil keine Gefangenen, überholte den vor sich fahrenden Bradley Smith und setzte Terol nach. Und obwohl er schneller zu sein schien als sein Landsmann, wollte Marquez vorerst nicht die Spitzenposition übernehmen.

Smith spielt Schutzschild

Dabei musste er aber aufpassen, denn Smith war direkt hinter ihm und in Runde sechs ging der Brite am WM-Führenden vorbei. Terols Teamkollege versuchte danach auch alles, um den zweiten Platz gegen Marquez abzuschirmen. Das gelang ihm auch lange gut, doch in der vorletzten Runde kam der Spanier vorbei und konnte die Tür wieder zumachen. Sein Team zeigte Marquez, Platz zwei würde genügen, doch er wollte mehr und überholte Terol eingangs der letzten Runde. Der Spanier wollte schnell kontern, konnte die Tür aber nicht zumachen, weswegen Marquez vorne blieb. In der Parabolica der nächste Versuch, der wieder scheiterte, auch in Kurve sieben gelang es nicht.

Vor der Schikane war Marquez zu weit vorne und in der letzten Kurve erwischte er die bessere Linie, womit er den Sieg absicherte. Terol blieb nur Platz zwei und Smith wurde Dritter. Damit wuchs die Führung von Marquez auf 17 Punkte vor Terol, womit er vor dem Rennen in Valencia dem Titel einen großen Schritt näher gekommen war. Jenseits der Top Drei konnte Jonas Folger Platz vier nach Hause fahren. Luis Salom wurde Fünfter. Den Rest der Top Ten besetzten Alberto Moncayo, Randy Krummenacher, Efren Vazquez, Danny Webb und Espargaro. Die letzten Punkteplätze gingen an Jakub Kornfeil, Simone Grotzkyj, Alessandro Tonucci, Luigi Morciano und Zulfahmi Khairuddin.

Cortese und Schrötter in Rennen 1 raus

Interessant dabei, Khairuddin und Grotzkyj waren im ersten Rennen eigentlich schon gestürzt gewesen und weit hinter dem Feld gefahren. Ebenfalls im ersten Rennen gestürzt war Sandro Cortese, der danach nicht mehr aufsitzen konnte. Auch Marcel Schrötter war dem einsetzenden Regen vor dem Abbruch zum Opfer gefallen und sah das Ziel nicht.