Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich beim San-Marino-Grand-Prix in Misano dieser schreckliche Unfall ereignete: Shoya Tomizawa ließ dabei sein Leben. Motorsport-Magazin.com gedenkt dem verstorbenen Japaner und blickt noch einmal auf seine Karriere und sein beeindruckendes Leben zurück, das viel zu früh enden musste.

Tomizawa starb bei dem, was er am liebsten tat: Motorrad fahren. Ein unglücklicher Unfall beendete das junge Leben des Japaners. Mit seinen gerade einmal 19 Jahren befand er sich in seiner zweiten kompletten Weltmeisterschafts-Saison. Sein Debüt gab er mit einer Wildcard 2006 in Japan. Auch in den beiden darauffolgenden Jahren fuhr er dort je einen Gaststart, 2008 allerdings dann in der 250er-Klasse.

Der Einstieg in die Weltmeisterschaft erfolgte 2009, wo er seine erste komplette Rennsaison in der Viertelliterklasse fuhr. Sein bestes Resultat sollte Rang zehn beim Saisonfinale werden. Für die Saison 2010 blieb er seinem Technomag CIP-Team und der Klasse treu. Allerdings wurden die Zweitakter mit 250ccm abgeschafft und die Klasse in die Moto2 geändert.

Tomizawa sollte sich beim Saisonauftakt 2010 in Katar in die Geschichtsbücher eintragen. Er ging als Sieger aus dem ersten jemals gefahrenen Moto2-Rennen hervor und nur wenige Tage später stand er in Jerez erneut auf dem Podest, dieses Mal als Zweiter. Drei Mal sollte er aus der ersten Startreihe los fahren, in Jerez und in Brünn holte er die Pole Position.

Shoya Tomizawa war ein Strahlemann. Seine freundliche und gutmütige Art war ansteckend, er hatte immer ein Lächeln auf den Lippen, war nett und zuvorkommend. Er konnte nicht böse schauen. Selbst wenn es im Rennen oder Training einmal nicht nach seinen Vorstellungen lief, winkte er fröhlich in die Kameras.

Trotz seines jungen Alters und seiner noch jungen Karriere war er im Fahrerlager der Motorradweltmeisterschaft schon hoch angesehen, beliebt und respektiert. Die Nachricht von seinem Tod war für alle ein Schock.

Tomizawa war einer der wenigen und letzten, die noch mit der Startnummer "74" auf der Lederkombi in die Rennen gingen. Die 74 war die Startnummer, mit der Tomizawa japanischer Landsmann Daijiro Kato immer fuhr und der von 2003 bis zum Unfall Tomizawas das letzte Todesopfer im Grand-Prix-Sport war.