Das zweite Freie Training der Moto2 in Jerez ist beendet. Die Zeiten kamen wegen den gestiegenen Temperaturen zwar nicht an die morgendlichen heran, aber die Frage nach Platz eins wurde erst in den hektischen Schlussminuten beantwortet.

Xavier Simeon sicherte sich die Bestzeit, Foto: Milagro
Xavier Simeon sicherte sich die Bestzeit, Foto: Milagro

Die Platzierungen: Überraschend sicherte sich der Belgier Xavier Simeon mit einer Zeit von 1:43.752 Minuten die Bestzeit. Ihm folgten Sandro Cortese, Takaaki Nakagami und Esteve Rabat. Dominique Aegerter präsentierte sich in starker Form und belegte mit 0.250 Sekunden Rückstand Rang fünf. Direkt hinter ihm platzierte sich sein Landsmann Tom Lüthi. Marcel Schrötter schaffte mit Platz neun und 0.503 Sekunden Rückstand den Sprung in die Top-10, ebenso wie Jonas Folger, der mit 0.536 Sekunden Platz zehn belegte.

Die Zwischenfälle: Alex De Angelis sorgte für den ersten Zwischenfall der äußerst abwechslungsreichen Session, als er sich 38 Minuten vor Ende des Trainings von seiner Suter trennte. Mit Hilfe der Streckenposten und unter einigen Anstrengungen gelang es dem Mann aus San Marino, das Motorrad aus dem tiefen Kiesbett zu befreien und an die Box zurückzugelangen. Maverick Vinales stürzte nur wenig später in der zweiten schnellen Linkskurve nach der "Dry Sack"-Spitzkehre. Nach einigen Diskussionen mit den Streckenposten gab der Spanier auf und ließ sich auf einem Scooter zurück an die Box bringen. Sein Team schaffte es zwar, die Kalex noch vor Ende der Session wiederaufzubauen, doch Vinales konnte seine Zeit nicht mehr verbessern.

Cortese zog gleich den Zorn zweier Fahrer auf sich. Erst warf er Aegerter in Kurve fünf die Tür vor der Nase zu. Der Schweizer quetschte sich auf der Geraden neben Cortese und trat in dessen Richtung. Kurz darauf geriet Cortese auch noch mit Rabat aneinander. Rabat schlug nach dem Deutschen, der ihm wohl auf seiner schnellen Runde im Weg gestanden war.

In den Schlussminuten des Trainings stürzte dann noch Azlan Shah auf heftige Art und Weise. Der Malaye lief mit Hilfe der Streckenposten weg. Nico Terol verpasste die "Dry Sack"-Spitzkehre auf seiner letzten schnellen Runde und wirbelte einiges an Staub auf.

Das Wetter: Wie bereits in der ersten Session wurden die Moto2-Fahrer von strahlendem Sonnenschein und Luft-Temperaturen von 32 Grad verwöhnt. Der Asphalt heizte sich bis auf 53 Grad Celsius auf, was auch die im Vergleich zum Morgen langsameren Rundenzeiten erklärt.

Mit Tom Lüthi ist wieder zu rechnen, Foto: Interwetten
Mit Tom Lüthi ist wieder zu rechnen, Foto: Interwetten

Die Analyse: Vinales verlor durch seinen Sturz viel Zeit, um Einstellungen fürs Qualfiying und Rennen zu testen. Das könnte sich am Sonntag rächen. Obwohl er im zweiten Training nur Vierter wurde, ist Rabat Tagesschnellster und macht den stärksten Gesamteindruck. Stark wirken auch Cortese, Aegerter und Lüthi, den man nach Argentinien nun wieder auf der Rechnung haben muss. Man kann damit rechnen, dass Aegerter, Cortese und Rabat bei den Rennkommissaren antreten müssen. Strafpunkte sind im Bereich des Möglichen.