Tom Lüthi saß am ersten Tag des Grand Prix von Japan nicht auf seiner Suter MMX2, sondern in der Box und im Bürocontainer seines Interwetten Paddock-Teams. Denn nachdem die Trainings aller drei MotoGP-Kategorien am Freitagmorgen zuerst auf unbestimmte Zeit verschoben worden waren, wurden sie am Nachmittag endgültig abgesagt. Grund war dichter Nebel über den Hügeln des zwei Autostunden nördlich von Tokyo gelegenen Twin Ring Motegi. Auf der Rennstrecke selbst hätte die Sicht zwar ausgereicht, auch der zeitweise kräftige Regen wäre kein Problem gewesen. Doch der Rettungshelikopter, der normalerweise frühmorgens aus der nächstgrößeren Stadt Mito an den Twin Ring bestellt wird, um im Notfall eine schnelle ärztliche Versorgung im Hospital von Mito garantieren zu können, konnte dort wegen mangelnder Sicht nicht abheben. Da sich der Nebel im Tagesverlauf nicht lichtete, sondern eher noch dichter wurde, wurde das Freitagstraining schließlich komplett gestrichen. Für den Samstag sind starke Regenfälle angesagt.

Tom Lüthi: "Dieser Tag war langweilig für uns alle. Doch wenn aus Mangel eines Rettungshubschraubers nicht trainiert wird, ist das besser, als unverantwortliche Risiken einzugehen, denn das Streckenspital hier im Twin Ring ist für schwerere Notfälle nur unzureichend ausgerüstet. Deshalb ist es durchaus möglich, dass wir auch morgen zunächst nicht fahren können. In diesem Fall wäre es aber schön, rechtzeitig Bescheid zu bekommen – denn dann möchte ich in Ruhe ausschlafen!"