Nachdem es bereits länger die Forderung danach gibt, wird es nun wahrscheinlicher, dass es in der Moto2 in Zukunft ein Mindestgewicht für das Paket aus Fahrer und Maschine geben wird. Dadurch sollen die Nachteile beseitigt werden, die aktuell noch schwerere Fahrer wie Scott Redding haben, weil sie auf den nicht ganz so PS starken Motorrädern unter ihrem Gewicht zu leiden haben. Auf Phillip Island wurden bereits alle Fahrer in voller Montur und mit Helm gewogen, was für viele als erstes Zeichen dafür galt, dass die Verantwortlichen sich den Forderungen zahlreicher Teams beugen wollen.

Das Mindestgewicht für Fahrer in voller Kleidung und Maschine könnte laut MCN zunächst auf 220 Kilogramm festgesetzt werden, weitere Diskussionen dazu sollen beim Saisonfinale in Valencia im Rahmen des Treffens der Grand Prix Kommission geführt werden. Beim Marc VDS Team wird man die Gespräche besonders genau verfolgen, denn Redding gilt als der schwerste Fahrer im Moto2-Feld und der Brite sowie sein Teamchef Michael Bartholemy hatten bereits mehrfach betont, dass alleine schon im Sinne der Fairness ein Gewichtslimit eingeführt werden muss.

Fast 30 Kilo unterschied

"Wenn das Reglement der Moto2 für nächstes Jahr noch ein Gewichtslimit einbaut, wäre es perfekt, um noch weiter vorne mitzufahren", sagte Bartholemy gegenüber Motorsport-Magazin.com. Beim Wiegen auf Phillip Island brachte Redding in voller Ausrüstung 87,7 Kilogramm auf die Waage und Weltmeister Marc Marquez wog angeblich 70 Kilogramm. Der Japaner Tomoyoshi Koyama wog voll bekleidet gar nur 60 Kilogramm.

Tomoyoshi Koyama ist ein echtes Leichtgewicht, Foto: Suter Racing
Tomoyoshi Koyama ist ein echtes Leichtgewicht, Foto: Suter Racing

Redding meinte bei MCN: "Wir haben auf ein Gewichtslimit gedrängt und ich denke, jeder kann den Nachteil verstehen, den wir haben. Ich wog 87,7 Kilo und es scheint Marquez und Espargaro waren so bei 70 Kilo. Wir werden alle auf den genau gleichen Waagen gewogen und 17 Kilo sind ein massiver Unterschied. Sollten wir ein Gewichtslimit bekommen, würde das die Klasse interessanter machen, denn dann hätte jeder eine faire Chance. Marquez hat einen riesigen Vorteil, das hatte ich nie. Dadurch hätte ich bessere Chancen auf den Titel. Wenn es ein Limit für Fahrer und Maschine gibt, wäre das gut. Wenn Leute immer noch etwas leichter als ich sind, geht das schon, aber wenn die Lücke 15 bis 20 Kilo beträgt, ist das etwas zu viel."

Espargaro wäre dafür

Pol Espargaro war bei diesem Thema durchaus Reddings Meinung, auch wenn er dadurch einen gewissen Vorteil gegenüber seinem britischen Konkurrenten verliert. "Ich denke, das ist eine gute Idee. Ich bin kein schwerer Fahrer, daher wird es für mich nicht viel ändern, aber vielleicht hilft es den schwereren Fahrern etwas und es wird für sie ausgeglichener. Marc hatte einen guten Vorteil und das ist klar. Vielleicht nicht beim Top-Speed, aber sicher bei der Beschleunigung und für mich war da kein großer Unterschied. Sicher ist bei Scott der Unterschied aber sehr groß und für mich ist sein Nachteil etwas zu groß. Für ihn wird das also eine tolle Regel", meinte der Spanier.

Laut Mike Trimby von der Teamvereinigung IRTA sind die Gespräche über das Gewichtslimit aber noch lange nicht abgeschlossen und es ist noch nicht sicher, ob es bereits 2013 kommen würde, sollte es beschlossen werden. Die Gespräche in Valencia sollen weitere Fortschritte bringen. Das Thema bessere Beschleunigung für leichtere Fahrer steht bei den Diskussionen übrigens gar nicht im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Gesundheit der Fahrer. "Wenn man eine Klasse hat, die bei Motoren und Reifen überall gleich ist, wollen wir nicht, dass die Fahrer glauben, sie können einen Vorteil haben, wenn sie streng Diät halten. Das ist die Sorge, weniger der Leistungs-Ausgleich bei normalem Körpergewicht", sagte Trimby.