Toni Mang, der einst fünf Weltmeisterschaftstitel holte, gratuliert Stefan Bradl und bezeichnet ihn als "würdigen Weltmeister". Er habe in dieser Saison bewiesen, dass er ein Kämpfer sei und Krisen bewältigen könne, schreibt Mang in der Bild am Sonntag. Wenn einer am ehesten in seine Fußstapfen treten könne, dann Stefan Bradl.

Bewundernswert findet er vor allem die Konstanz, mit der Bradl in dieser Saison unterwegs gewesen ist. So sei der Kalex-Pilot in der letzten Runde immer noch so schnell wie am Anfang des Rennens gewesen. Dies ließe sich nur über einen Reifeprozess erreichen, der bei Bradl aber noch nicht zu Ende sei. Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft habe der 21-jährige einen Riesenschritt getan.

Dennoch rät Toni Mang dem Bayern zu mehr Aggressivität: "Ihm fehlt vor allem noch die nötige Härte im Rennen! Mir hat man immer gesagt: Du wirst in der letzten Runde so breit wie ein LKW. Das muss er lernen." Als Schlüsselfaktoren neben einem guten Team sieht Mang Härte, Willen und Egoismus, was nicht einfach zu erlernen sei.

Für den Motorradsport in Deutschland sieht er noch keine goldenen Zeiten kommen. "Um eine Euphorie auszulösen, müssen die deutschen Fahrer zwei, drei Jahre lang vorne mitfahren", schreibt der heute 62-jährige. Er hofft dabei auf einen Einstieg von BMW in die MotoGP. Bradl auf BMW in der Königsklasse wäre "ein Traum für Stefan, die Motorrad-Fans und den Sport in Deutschland."