Es war ein surreales Qualifying, das die Moto2 in Valencia fuhr. Elf Minuten lang wurde gefahren, danach herrschte fast kompletter Stillstand, da der Regen so richtig loslegte und keine Zeitenverbesserungen zuließ. Die Freizeit nutzte Stefan Bradl dazu, um bei Marc Marquez an der Box vorbeizuschauen und dort jedem im Team des Spaniers die Hand zu schütteln. Marquez hatte das Zeittraining in Straßenkleidung verfolgt, nachdem er seine Teilnahme am Morgen endgültig abgesagt hatte und damit Bradl effektiv zum Weltmeister machte.

Gefragter Mann

Als die Session-Uhr heruntergelaufen war, war es dann auch absolut offiziell, dass Bradl Weltmeister ist, da Marquez sich nicht für das Rennen qualifiziert hatte. Schon vor Ende des Qualifyings musste Bradls zahlreiche Interviews geben, da jede Fernsehstation mit ihm sprechen wollte, die einen Vertreter in der Boxengasse hatte. Zudem erhielt er auch schon einen Weltmeister-Helm überreicht. Ein Klassement gab es nach Ende der Session ebenfalls, wobei das beinahe zweitranging schien.

Die Pole Position ging aufgrund der Runden zu Anfang der Session an Michele Pirro, der eine Bestzeit von 1:37.067 Minuten gefahren war. Damit hatte das Gresini Team an seinem wohl schwersten Wochenende doch noch ein wenig, über das es sich freuen konnte. Es kam sogar noch etwas besser, da Yuki Takahashi nur neun Tausendstelsekunden hinter seinem Teamkollegen Platz zwei belegte. Mika Kallio erreichte den dritten Rang und fuhr sich damit auch noch in Reihe eins.

Bradl auf Startplatz vier

Der neue Weltmeister musste sich mit Startplatz vier begnügen, schien das aber gut verschmerzen zu können. Er wird am Sonntag Gesellschaft von Alex de Angelis und Thomas Lüthi in Reihe zwei haben. Die Dreier-Gruppe dahinter wird aus Dominique Aegerter, Xavier Simeon und Mike di Meglio bestehen. Max Neukirchner erwischte der Regen zu einer ungünstigen Zeit, denn er war zu dem Zeitpunkt lediglich auf Platz 24. Andrea Iannone ging es nicht besser. Der Italiener, der gegen De Angelis um WM-Rang drei kämpft, wurde nur 25. Randy Krummenacher hat für Sonntag den 27. Startplatz, qualifiziert hatten sich alle Piloten.