Bradley Smith drückte seine Gefühle zum tödlichen Unfall von Marco Simoncelli in Sepang in einem Blog aus und schilderte darin auch sein verpatztes Wochenende in Malaysia. Hier ein Auszug: "Nach den wirklich tragischen Dingen am Sonntag in Malaysia erwischte ich mich selbst bei der Frage 'Ist es das wirklich wert?' Rennen machen meine Persönlichkeit aus. Ein Leben ohne Rennen würde mich nicht zu der vollständigen Person machen, die ich hoffe zu sein. Wenn ich nicht fahre, dann bin ich unglücklich und unbefriedigt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Rennfahrer privilegiert sind und das schon in jungen Jahren, in denen wir genau das machen können, was uns diese Erfüllung und diese Begeisterung bringt, die von nichts anderem ersetzt werden kann."

"Ich habe mein Leben dem Grand Prix Sport gewidmet und ich verstehe, dass es die Fahrer sind, die den einfachsten Teil von allen haben. Wir sind alle darauf vorbereitet, das letzte Risiko einzugehen, um etwas zu tun, was uns so viel gibt. Ohne diese Sache hätte ich in meinem Herzen ein großes Loch. Ich kannte Marco persönlich nicht sehr gut. Ich habe ihn donnerstags oft um die Strecke rennen sehen, wenn ich mit dem Fahrrad gefahren bin. Er hat immer gewunken und gelächelt. Er war ein netter Gigant abseits der Strecke, aber auf ihr ein passionierter Racer, sobald er die Boxengasse verlassen hatte."

"Für mich persönlich waren die zwei Wochen in Australien und Malaysia sehr hart. Das Wochenende in Sepang endete, bevor es überhaupt begonnen hatte, gleich zu Beginn der ersten Trainingssession am Freitagmorgen. In der ersten Runde schaffte ich es nur bis zu Kurve zehn. Ich sah die gelben Flaggen, aber ich dachte, das war aufgrund der Stürze vor ir. Ich bin langsamer gefahren und das nächste, was ich sah war ein nasser Streckenabschnitt und schon verlor ich die Kontrolle über das Bike. Den Streckenposten wurde viel Schuld gegeben, aber das ist nicht die richtige Zeit, um mit dem Finger auf jemanden zu zeigen", schilderte er seinen Sturz am Freitag, nachdem der Brite ins Medical Center und dann ins Krankenhaus gebracht wurde. "Sie wollten, dass ich über Nacht bleibe, aber ich habe sie überzeugt, wieder ins Hotel zurück zu dürfen."

Smith schilderte weiter: "Ich hatte die Möglichkeit mit Gavin Emmett und Nick Harris zusammen das Moto2 Rennen zu kommentieren, was mich ein wenig von der Frustration ablenkte, dass ich selbst nicht fahren konnte. Ich hoffe, dass ich euch einen etwas anderen Einblick ins Renngeschehen liefern konnte." Nun sei er wieder zu Hause. "Ich könnte die Wände hochklettern, denn ich kann nicht trainieren, aber nach so vielen langen Flügen in den letzten Wochen ist es gar nicht so schlecht, sich ein paar Tage auszuruhen, besonders weil ich den letzten Grand Prix fahren will, wo ich das 125ccm Rennen im letzten Jahr gewinnen konnte. Also drückt mir die Daumen."

Smith schloss seinen Blog ab: "Schließlich möchte ich die Möglichkeit nutzen, mich bei der Sicherheitskommission, dem medizinischen Personal vom Sepang Circuit und der Clinica Mobile für ihre Arbeit während des Wochenendes und während der Saison zu bedanken. Ohne sie wäre unser Sport nicht möglich. Meine Gedanken und Gebete sind bei #58. Ruhe in Frieden Marco."