Andrea Iannone holte sich im Rennen der Moto2 in Brünn seinen zweiten Grand-Prix-Sieg der Saison. Hinter ihm reihten sich nach einem packenden Kampf Marc Marquez und Stefan Bradl ein. Damit bleibt der Deutsche souverän an der Spitze der Weltmeisterschaft.

Schon die ersten Meter haben es in sich

Den Start konnte Stefan Bradl für sich entscheiden. Der Deutsche kam am besten von der Linie und bog als Erster in die erste Kurve. Doch schon in Turn 3 wollte Marquez wieder vorbei an Bradl, berührte ihn und musste sich als Vierter einreihen. Lüthi übernahm die Führung, doch nur für kurze Zeit, denn Bradl setzte sich wieder an die Spitze. Marquez fiel derweil auf den fünften Platz hinter Andrea Iannone zurück.

Max Neukirchner stürzte gleich zu Beginn, Foto: MZ Racing
Max Neukirchner stürzte gleich zu Beginn, Foto: MZ Racing

Einen guten Start legte auch Bradley Smith hin. Als er auf dem siebenten Platz ankam, stürzte Jules Cluzel vor ihm und berührte Smith. Kurz darauf fiel auch der Brite. Cluzel setzte das Rennen jedoch fort, kam aber in der elften Runde in die Box. Sein Teamkollege kam in der gleichen Runde ebenfalls in die Box und gab das Rennen auf. Auch Randy Krummenacher stieg unsanft von seiner Kalex. Max Neukirchner reihte sich auch in die Stürzer ein. Auf dem 13. Platz liegend, versenkte er seine MZ im tschechischen Kies.

Während Bradl Führungsarbeit leistete und versuchte sich abzusetzen, arbeitete sich Iannone mit schnellen Runden nach vorn und machte sich bald auf die Jagd nach Bradl. Marquez hing ein paar Runden hinter Lüthi fest, doch mit einem harten Manöver ging er am Schweizer vorbei und auf die vierte Position. In der fünften Runde schloss dann Iannone auf Bradl auf. Im Schlepptau hatte er Alex de Angelis. Auch Marc Marquez kam immer näher an die Top-4 heran. Lüthi verlor gleichzeitig etwas an Boden.

Heißer Kampf an der Spitze

Durch Kämpfe zwischen de Angelis, Iannone und Marquez, der sich auf die dritte Position schieben konnte, gelang es Bradl, sich neun Zehntelsekunden abzusetzen. Doch mit der Übernahme des zweiten Platzes durch Marquez, schmolz der Vorsprung des Deutschen. Doch der Kampf zwischen dem Spanier und Iannone, sorgte dafür, dass Bradl unbeirrt seine Kreise ziehen konnte. Auch de Angelis gab nicht auf und zeigte sich bei Marquez, musste aber zurückstecken. Trotz der Kämpfe war Iannone in der Lage den Rückstand auf den Deutschen zu verkürzen.

In der zwölften Runde ging Iannone in der ersten Kurve an Bradl vorbei, der sich seinerseits in der dritten Kurve vorbeipressen konnte. Wenige Kurven später musste der Kalex-Pilot einen weiten Bogen fahren, was Iannone die Tür öffnete. Er vereitelte ebenfalls Überholversuche von Marquez. In der 13. Runde verlor Bradl in der ersten Kurve zwei Plätze, holte sie sich aber zwei Kurven später wieder. Direkt dahinter berührten sich de Angelis und Marquez, als der San Marinese den Spanier überholte. Nach einer kurzen Konzentrationsstörung durch diesen Vorfall, konnten sich Bradl und Iannone an der Spitze etwas absetzen.

In Runde 15 übernahm Bradl wieder die Führung. Dahinter kehrte wieder etwas Ruhe ein, was Marquez wieder an die Spitze heranbrachte. Durch das Überholmanöver von Bradl kämpften innerhalb von zwei Kurven wieder fünf Fahrer um den Sieg. In der 17. Runde verlor Bradl in der dritten und vierten Kurve zwei Positionen, während sich Iannone an die Spitze setzte. Iannone drängte Bradl etwas nach außen, was es Marquez ermöglichte, sich an die zweite Position zu setzten.

Spannende Schlussphase

Stefan Bradl fuhr in der letzten Runde eine persönliche Bestzeit, doch es reichte nicht, Foto: Kiefer Racing
Stefan Bradl fuhr in der letzten Runde eine persönliche Bestzeit, doch es reichte nicht, Foto: Kiefer Racing

Nachdem sich die zwei an der Spitze etwas absetzen konnten, kämpften sie hart um die Führung und Marquez und Iannone berührten sich, was Bradl wieder an sie heranbrachte. Eine Runde später ging wieder Iannone an die Spitze und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Für ihn war es der zweite Sieg der Saison nach dem Rennen in Jerez. Bradl wurde Dritter vor de Angelis und Thomas Lüthi. Damit verlor Bradl nur vier Punkte in der Meisterschaft. Bradl reicht deshalb weiterhin jedes Rennen als Zweiter zu beenden und sich die Weltmeisterschaft zu sichern.

Aleix Espagaro erreichte mit seiner Kalex den sechsten Platz vor Esteve Rabat und dem Schweizer Dominique Aegerter. Simone Corsi wurde Neunter vor dem Türken Kenan Sofuoglu.