Bei widrigsten Witterungsbedingungen auch am Renntag endete für das Grand Prix Team Switzerland die TT Assen mit einem hervorragenden Ergebnis. Nach guter und wohl überlegter Startegie über die Renndistanz von 24 Runden fuhr der 21-jährige Pilot Randy Krummenacher auf dem hervorragenden neunten Platz ins Ziel.

Nach dem verpatzten Qualifikationstraining am Freitagnachmittag war innerhalb des noch jungen Schweizer Moto2-Projekts der Wille auf Wiedergutmachung sehr groß. Der Renntag auf dem 4.542 Meter langen TT Circuit Assen begann für das Grand Prix Team Switzerland auch sehr vielversprechend, nachdem der Kalex-Pilot Randy Krummenacher das Warm-Up am Morgen mit der sechstschnellsten Rundenzeit beendete. Bis zum Start des Rennens um 13:15 Uhr war die Fahrbahn nach einem Regenschauer während des 125ccm Rennens zuvor regennass.

Das Grand Prix Team Switzerland, sowie auch alle anderen Teams und Piloten gingen mit Regenreifen in das Rennen. Auf der rutschigen Fahrbahn gelang Krummenacher vom 18. Startplatz ein guter Start, mit dem er sich gleich bis auf Platz zwölf noch vorne arbeiten konnte. Wegen einem Rutscher in der ersten Runde reihte er sich dann in seiner Gruppe ein. In weitere Folge musste er aber sein Tempo etwas reduzieren, da der Hinterreifen bereits frühzeitig abbaute. Bevor in der Schlussphase des Rennens wieder Regen einsetzte, konnte Krummenacher aufgrund einer gut abgestimmten Front auf seine Vorderleute Druck ausüben und auch einige davon überholen. Als später dann Stefan Bradl unmittelbar vor ihm in der Schikane vor Start/Ziel ausrutschte, beendete der Zürcher Oberländer seine Schlussoffensive und brachte den ausgezeichneten neunten Rang sicher ins Ziel. Über die fünfte Zielankunft in Folge freute sich die gesamte Crew des Grand Prix Team Switzerland, aber vielmehr war man mit der erreichten Zielsetzung und der guten Umsetzung der vorgegebenen Strategie zufrieden.

Mit seinem zweiten Saisonsieg übernahm Marc Marquez den zweiten Platz in der Punktetabelle. Zweiter wurde Kenan Sofuoglu, vor Bradley Smith, der sich damit über sein zweites Podium innerhalb von zwei Wochen freuen durfte. Die Weltmeisterschaft führt nachwievor der Boxen- und Kalex-Markenkollege des Grand Prix Team Switzerland, Stefan Bradl, an.

Zielankunft hatte Priorität

"Es war erneut ein sehr gutes Rennen für uns. Ein neunter Platz bei diesen Bedingungen ist in jeden Fall zufriedenstellend", sagte Krummenacher. "Ich freue mich über dieses Resultat, weil wir es uns hart erkämpft haben. Mein Start war wieder gut und ich konnte gleich einige Position gutmachen. Leider hatte ich in der ersten Runde auch einen haarigen Rutscher zu meistern, der mich einige Plätze gekostet hat. Daraufhin habe ich mich in der Gruppe eingereiht. Ab der zweiten Runde hat jedoch mein Hinterreifen stark abgebaut. Soviel ich aber gesehen habe, war das bei jedem in unserer Gruppe der Fall. Noch vor Halbzeit des Rennens wurde es trockener und ich habe auch gespürt, dass ich die Front mehr pushen kann. Dadurch konnte ich auch einige Konkurrenten überholen. In der Schlussphase hat es dann aber wieder zu regnen begonnen."

"Von da an habe ich nur noch versucht heil ins Ziel zu kommen. Es war dermaßen rutschig, dass jederzeit ein Sturz passieren hätte können. Bei Stefan, der unmittelbar vor mir abgeflogen ist, hat man das gesehen. Er war weder auf der Bremse, noch am Gas und ist ohne Vorwarnung ausgerutscht. Es war wirklich eine schwierige Angelegenheit, die wir aber sehr gut gemeistert haben", freute sich der Schweizer. "In der Gesamtwertung haben wir nur noch einen Punkt Rückstand auf die Top-10. Das motiviert mich für Mugello zusätzlich. Mugello ist überhaupt einer meiner absoluten Favoriten: ich liebe Mugello über alles! Hoffentlich werden wir dort endlich wieder einmal ein ganzes Wochenende lang trockene Bedingungen haben. Wir wollen nämlich auch im Trockenen unser Potenzial zeigen, denn seit Barcelona haben wir in dieser Richtung sicher einen guten Schritt gemacht."

"Unser Rennen bei diesen Bedingungen war ein hervorragender Abschluss an diesem Wochenende. Überhaupt nach dem verpatzten Qualifying ist es gelungen noch das Maximum herauszuholen", freute sich Teammanager Marco Rodrigo. "Randys Start war wiederum gut, sodass er sich gleich um Position zwölf herum einreihen konnte. In weiterer Folge versuchten wir noch weiter nach vorne zu kommen, was aber wegen dem schwer einzuschätzenden Zustand der Fahrbahn nicht möglich war. Randy hat dann, als der Regen zwischendurch stärker wurde und es zusehends rutschiger war, seine Pace gut dosiert. Er ist das Rennen überlegt zu Ende gefahren und hat die maximale Punkteanzahl für uns heute geholt. So lautete auch unsere Strategie vor dem Rennen. Mit der weiteren Top-10-Platzierung haben wir unser Ziel für Assen erreicht."