Der Spanier Marc Marquez hat das Chaos-Rennen der Moto2-Klasse in den Niederlanden gewonnen. Als Regenrennen gestartet wurde der Lauf unter leichtem Nieselregen ausgetragen. Marquez kam damit am besten zurecht und sicherte sich am Ende den Sieg vor Kenan Sofuoglu und Bradley Smith. Anthony West auf MZ wurde Vierter, WM-Leader Stefan Bradl stürzte.

Das Moto2-Rennen sollte eine Art Eier-Tanz werden. Zuvor war der Lauf der Achtelliterklasse bereits wegen Regens abgebrochen worden, weshalb die Rennleitung nun die mittlere Klasse gleich zum Regenrennen losschickte. Allerdings ging nur leichter Niesel über den TT-Circuit von Assen hernieder. Das gesamte Rennen sollte also ein wahrer Poker werden.

Anthony West kämpfte sich sauber zu Rang vier, Foto: Thomas Börner
Anthony West kämpfte sich sauber zu Rang vier, Foto: Thomas Börner

Marc Marquez und Stefan Bradl waren vom Start gut weggekommen, doch der Deutsche WM-Leader ließ bei diesen Bedingungen nichts anbrennen. Wenn ein Konkurrent schneller fahren wollte, dann sollte der das tun und Bradl ließ Vorsicht walten. Innerhalb der ersten zehn Runden fiel er bis auf Rang zwölf zurück.

Vorn bildete sich bald eine Vierergruppe aus Bradley Smith, Marquez, Kenan Sofuoglu und Yuki Takahashi. Viel Unterschiede waren bei den Streithähnen nicht auszumachen, denn auf die Bestzeit des Einen ließ der nächste noch im selben Umlauf eine weitere schnellste Rennrunde folgen. Als Sofuoglu, Smith und Marquez dann zu raufen begannen, konnte auch Takahashi wieder aufschließen. Zuvor hatte er schon einmal 1,5 Sekunden zurück gelegen.

Entscheidung in der Schlussphase

Ab Rennhalbzeit schien Sofuoglu derjenige zu sein, der die Pace etwas anheben konnte. Der Türke baute seinen Vorsprung nun kontinuierlich aus, während Marquez hinter ihm mit Smith focht. Dadurch war Takahashi dann wieder endgültig in Schlagdistanz.

Allerdings konnte auch Marquez die Pace noch einmal anheben und acht Runden vor Schluss ging er am Ende der Start-Ziel-Geraden auf der Bremse wieder an Sofuoglu vorbei. Damit war die Gruppe wieder zusammen und mischte sich in den letzten Runden wieder munter durcheinander.

Fünf Runden vor Schluss war das Rennen für Yuki Takahashi, zu diesem Zeitpunkt Zweiter, gelaufen. Der Japaner flog per Highsider aus dem Sattel seiner Moriwaki. Damit war Marquez sicher in Führung. Weder Sofuoglu, noch Smith konnten das Tempo nicht mehr mitgehen, womit dem Spanier der Sieg blieb.

Starke Leistung von Neukirchner: Von 39 auf 10, Foto: Thomas Börner
Starke Leistung von Neukirchner: Von 39 auf 10, Foto: Thomas Börner

Ein starkes Rennen zeigte der australische MZ-Honda-RE-FTR-Pilot Anthony West, der gemeinhin als Regenspezialist bekannt ist. Von seinem 20. Startplatz aus donnerte er schon in den ersten Runden bis in die Top Ten, legte sich dann Fahrer für Fahrer zurecht und startete schließlich die Aufholjagd zur Vierergruppe ganz vorn. Wirklich richtig herankommen konnte er aber nicht, trotzdem war Rang vier für West eine gute Leistung, angesichts der Schwierigkeiten der letzten anderthalb Jahre im MZ-Werksteam.

Drei Runden vor Schluss war das Rennen für Stefan Bradl gelaufen. In der Anfahrt der Schikane vor Start-Ziel rutschte der Bayer auf Rang acht liegend weg und konnte doch keine Punkte aus den Niederlanden mitnehmen. Ein kleiner Trost: Ihm blieb die WM-Führung.

Der Schweizer Thomas Lüthi klassierte sich in diesem Rennen als Achter, Landsmann Randy Krummenacher konnte sich bis auf Rang neun nach vorn kämpfen. Eine wirklich starke Leistung zeigte Max Neukirchner, der vom letzten Platz los fuhr und am Ende Zehnter wurde. Der Schweizer Dominique Aegerter wurde 18.

Jules Cluzel stürzte gleich zwei Mal: Ein Mal in der Aufwärmrunde und ein Mal kurz nach dem Start des Rennens. Weiterhin mussten zu Boden: Mike di Meglio, Santiago Hernandez, Steven Odendaal, Axel Pons, Ratthapark Wilairot, Valentin Debise und Michele Pirro.