Trotz seiner Verletzung fährt Max Neukirchner beim Grand Prix von Frankreich immer schneller. Im Abschlusstraining der Moto2-Klasse belegte der MZ-Werkspilot, der sich beim letzten Rennen in Portugal einen offenen Bruch des linken kleinen Fingers zugezogen hatte, den 20. Platz und verlor dabei nur 1,1 Sekunden auf die Bestzeit des Bayern Stefan Bradl.

Neukirchner resümierte: "Wir haben dieses Wochenende ganz schön viele Probleme gehabt, und ich weiß nicht, ob das wirklich nur an meinem Finger liegt. Wir sind zwar nur 1,1 Sekunden hinter Stefan Bradl an der Spitze, doch trotzdem können wir mit dem 20. Rang nicht zufrieden sein – ich würde schon gerne in die Punkteränge vorstoßen. Wir haben viel an der Abstimmung versucht, und das Team hat sehr, sehr gut gearbeitet, um uns auf den richtigen Weg zu bringen. Wir haben von heute morgen zu heute nachmittag auch tatsächlich etwas gefunden, was besser funktioniert. Doch das Motorrad ist noch nicht zu 100 Prozent so, wie ich es haben will. Das Fahrwerk schaukelt sich noch zu sehr auf!"

Teamkollege Anthony West blieb dagegen in Abstimmungsprobleme an seinem neuen Motorrad verstrickt. Der Australier, der in Le Mans erstmals mit einem FTR-Chassis und damit mit dem gleichen Material wie Neukirchner antritt, erreichte den 33. Platz und war danach bitter enttäuscht. Bleibt die Hoffnung, dass der 29jährige Kämpfer, der in den Rennen oft noch ein As aus dem Ärmel zaubert, auch diesmal das Ruder herumreißen kann.

West ärgerte sich: "Ich war zu langsam und ich bin mit meiner Position nicht zufrieden. Mit dem Motorrad ist nichts verkehrt, trotzdem aber lief es im Training nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es ist der vierte Rahmen, mit dem ich dieses Jahr antrete, deshalb bin ich einfach verwirrt. Ich weiß nicht, ob ich am Limit bin oder nicht. Jedes Motorrad, das ich dieses Jahr gefahren bin, ist komplett anders, darum ist es im Moment sehr schwierig für mich."