Marco Rodrigo ist schon seit langer Zeit zusammen mit Robert Siegrist eine der treibenden Kräfte hinter der Karriere von Randy Krummenacher und er ist auch generell ein Motorradfan. Deswegen freute er sich auch, am Samstag in Misano das Grand Prix Team Switzerland vorstellen zu können, das 2011 in der Moto2 an den Start gehen wird. Da die Startplätze in der Mittelklasse knapp bemessen sind, hat sich Rodrigo mit dem Kiefer Racing Team zusammengetan und vereinbart, einen Startplatz des Teams für das kommende Jahr zu erhalten.

"Dadurch sind wir dann mit einem komplett eigenständigen Team unterwegs", sagte er. Denn obwohl es letztendlich eine Team-in-Team-Lösung gebraucht hat, wird das Grand Prix Team Switzerland komplett unabhängig sein, allerdings auch eng mit Kiefer zusammenarbeiten. So werden 2011 beide Rennställe mit dem gleichen Chassis fahren. "Die verantwortlichen Stellen wissen über diese Konstruktion Bescheid, allerdings ist alles noch vorbehaltlich, dass Kiefer Racing für kommendes Jahr auch zwei Startplätze bekommt", meinte Rodrigo.

Krummenacher erst auf der Moto2 sehen

Personell ist bereits alles besetzt, deswegen war er auch zuversichtlich, dass es gute Ergebnisse geben wird. Nur beim Fahrer wollte sich Rodrigo nicht festlegen, er sagte nur so viel, dass Krummenacher der Favorit Nummer eins ist - Vertrag gebe es aber noch keinen. "Zuerst will ich ihn auf der Moto2 sehen und das wird spätestens beim Test in Valencia nach Saisonende der Fall sein", erklärte Rodrigo. Der Antrieb hinter dem Projekt ist für ihn ein ganz simpler: hn hat es immer gestört, dass Schweizer nur mit viel Geld nach ganz oben kommen konnten. "Es sollte nur das Talent entscheiden, nicht das Portemonnaie."

Daher will Rodrigo Fahrern aus der Schweiz nun nach oben helfen. Der Plan sieht vor, in der ersten Saison ein finanzielles Polster zu schaffen, um danach nicht mehr von Großsponsoren abhängig zu sein. Deswegen hat Rodrigo ein Mitgliederprogramm ins Leben gerufen, bei dem Interessierte mit 10.000 Franken Unterstützung einsteigen können. 50 Zusagen dafür soll es bereits geben. "Den Rest werden wir vorerst mit bestehenden Sponsoren und aus meiner Tasche abdecken", sagte Rodrigo. Für die Teilnehmer am Mitgliederprogramm soll es dann auch ein paar Vorteile geben, etwa Geschenke oder Einladungen zu speziellen Anlässen. "Es gibt in der Schweiz aber genug Rennsportverrückte", meinte er. "Zudem ist es einfacher, Leute für die Sache als für einen Mann zu gewinnen."

Volles Programm

Noch offen ist derweil, welches Chassis im kommenden Jahr zum Einsatz kommen wird, Kiefer könnte aber wohl bei Suter bleiben und das schweizerische Team wird dann mitziehen. Das Testprogramm steht dafür schon ziemlich genau fest. "Wir werden bei den Tests nach Valencia mitfahren. Dann sind zwei Läufe in der spanischen Meisterschaft geplant. Danach kommen die IRTA-Tests und es gibt zwei Tests mit Kiefer." Zudem ist für den zukünftigen Fahrer der ganze Februar in Spanien geplant, in dem Monat hat Rodrigo eine Woche die Strecke in Almeria gemietet. "Damit sollten wir es bis Katar schaffen, einen eventuellen Rückstand aufzuholen." Zum Saisonstart erhofft er sich dann einmal Plätze unter den Top 15, danach soll es in die Top Ten gehen.